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RAPIDHAMMER: Belfast: Kein Terroranschlag am Mittwoch

Sunday 29 March 2009

Belfast: Kein Terroranschlag am Mittwoch

"Moment of madness" bei neuer Sonntags-Presse

"Die Presse am Sonntag" ist eine durchaus begrüßenswerte Neuerscheinung auf dem österreichischen Zeitungsmarkt. Das 1848 als "Neue Freie Presse" gegründete Traditionsmedium gibt es nun auch sonntags mit lesenswertem Inhalt und in durchaus gefälliger Aufmachung. Es ist zu hoffen, dass das neue Qualitätsblatt manchen vor dem sonntäglichen Griff zum Boulevardmedium "Österreich" bewahrt. Sportfans, die sich für "Die Presse am Sonntag" entschieden haben, werden aber heute mit einem schlecht recherchierten sensationsgeilen Artikel bitter enttäuscht! Und zwar nicht (nur) deswegen, weil die Ergebnisse der Resultate der WM-Quali-Spiele in der Rubrik "Sport & Spiel" komplett fehlen.
Heute kann man nämlich unter dem Titel "Provokateur heizt Glaubenskrieg an" einen Artikel über das laut "Presse" am MITTWOCH stattfindende EM-Qualifikationsspiel Nordirland gegen Polen lesen. Polens Fußballnationalmannschaft fürchte, "AM MITTWOCH in Belfast zur Terrorzielscheibe zu werden", heißt es da.
Pech nur, dass die Partie der Nordiren gegen Polen schon am gestrigen Samstag stattgefunden hat!
Der in dem Artikel als religiöser Provokateur dargestellte Polen-Keeper Artur Boruc (er spielt beim als katholisch bekannten schottischen Klub Celtic Glasgow) stand in dem Match tatsächlich im Mittelpunkt, allerdings mit einem von ihm verschuldeten Eigentor von Verteidiger Michal Zewlakow, dessen Rückpass der Keeper verfehlte und zum 1:3 ins Netz kullern ließ. Einen "moment of madness" nannte das der Independent in seinem Bericht über den 3:2-Erfolg der Nordiren.
Auseinandersetzungen zwischen Fangruppen gab es auch, wie die BBC berichtet (Foto), doch hört sich das nach einem (leider) ganz normalen "clash" zwischen Hooligans an. Die polnischen "Fans" sind ja nicht als die Bravsten bekannt. Von einem Terroranschlag (zum Glück) keine Spur, nur ein Linienrichter wurde von einem Gegenstand getroffen und das Spiel musste fünf Minuten unterbrochen werden. Die Stimmung im Stadion sei "ruhig, aber dicht" gewesen, meint die BBC.
Also, liebe "Presse am Sonntag": Auch der Sportteil gehört ordentlich recherchiert. Der reißerische Artikel über bevorstehende protestantische Terroranschläge gegen die polnische Fußballnationalmannschaft an einem Mittwoch, an dem das Spiel in Nordirland gar nicht stattfindet, war eines Qualitätsblattes nicht würdig! Und ein Qualitätsblatt will man doch wohl auch am Sonntag sein. Will hoffen, dass der Artikel nur ein seltener "moment of madness" war. Denn sonst könnte ich am Sonntag gleich wieder "Österreich" kaufen...

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