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End of season-syndrome
Kein Zweifel, auch in der letzten Premier League-Runde wird es torreiche Spiele geben wie in der deutschen Bundesliga und sicher auch einige überraschende Ergebnisse. Am Ende der Saison, wenn die einen noch ihre letzten Kräfte mobilisieren und die anderen mit den Gedanken schon in den Ferien sind, dann grassiert das "end of season-syndrome", das beispielsweise Ergebnisse wie die 2:3-Heimniederlage von Rapid Wien gegen den Vorletzten der österreichischen Bundesliga Mattersburg möglich macht. Für die ersatzgeschwächte Rapid, die sich in der vorletzten Runde zweifellos mit einem Erfolg von den eigenen Fans verabschieden wollte, ging es um nichts mehr (den Meistertitel holt Red Bull Salzburg, die Grünen spielen sicher in der Europa League), für Mattersburg dagegen um den Klassenerhalt. Durch den unerwarteten Auswärtssieg nützt dem 3 Punkte zurückliegenden Letzten Altach auch der 5:1-Heimsieg gegen Kapfenberg nun nichts mehr, außer man gewinnt haushoch beim Meister Red Bull.
In der letzten Runde gegen den Meister
In der Situation, in der letzten Runde gegen den Meister spielen zu müssen - der noch dazu das Champions League-Finale gegen Barcelona noch vor sich hat -, ist auch Viertletzter Hull City in der englischen PL. Und da erinnert sich sicher jeder daran, dass ManU vor zwei Jahren - ebenfalls als fixer Meister - gegen West Ham United verloren und den Hammers den Klassenerhalt ermöglicht hat. Oder an die letzten drei Saisonspiele von Rapid Wien 2005, als man drei Runden vor Schluss den 31. österreichischen Meistertitel sichergestellt hatte und dann nur mehr verlor - auch bei der Meisterfeier im Wiener Happel-Stadion 0:1 gegen die Austria.
Weiteres aktuelles Beispiel: FC Barcelona - nach dem legendären, meisterschaftsentscheidenden 6:2 gegen Real gab es in der Liga keinen Sieg mehr (Samstag eine 0:1-Niederlage zu Hause).
Doch Hull sollte sich gegen die auf die Champions League schielenden "red devils" nicht zu sicher fühlen: In den letzten sechs Jahren gab ManU nur ein einziges Mal am letzten Spieltag Punkte ab - eben 2007 beim 0:1 gegen West Ham. Aber sicher fühlen wird sich bei der miserablen Ausbeute von Hull (die letzten beiden Siege datieren vom 6.12. und 4.3.) ohnehin niemand. Die "Tigers" haben das "second season-syndrome" schon in der zweiten Hälfte ihrer Aufstiegssaison gekriegt!
Segen von oben für Nachfolger des "Newcastle-Messias"?
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Schonung vor dem FA Cup - Chance für Sunderland?
Um das möglich zu machen, dürfen Hull und Sunderland bestenfalls Unentschieden spielen, Letztere - noch zwei Ränge über dem Strich - zu Hause gegen Chelsea, das auf eine Heimniederlage von Liverpool gegen Tottenham und einen eigenen hohen Sieg hoffen muss, um noch Rang 2 zu erreichen. Eher unwahrscheinlich und die Champions League-Qualifikation ist schon erreicht. Für Sunderland sieht's also nicht so schlecht aus, zumal man bei den Blues wohl den einen oder anderen Spieler für das FA Cup-Finale gegen Everton schonen könnte...
Über Middlesbroughs Chancen zu sprechen, ist fast schon vermessen, muss Boro's Manager Gareth Southgate (rechts/BBC) doch nicht nur auf einen Sieg gegen West Ham United hoffen, sondern auch darauf, dass alle anderen Resultate "passen", also Hull gegen ManU hoch verliert und Newcastle, der Klub mit der besten Tordifferenz der letzten Fünf, gegen Aston Villa ebenso keinen Punkt macht. "Can Middlesbrough produce a miraculous escape?" fragte sich ob dieser Aussichten die Times.
Sonntag um 19 Uhr MEZ (16:00 BST) werden wir's wissen.
Links: -> Who do you want to see relegated from the Premier League? (Times Online)
-> What's gone wrong in the North East? (BBC)
-> Premier League-Tabelle vor der letzten Runde
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