Alles Gute, Peter Pacult!
Der Rapid-Trainer feiert am 28. Oktober seinen 50. Geburtstag. Wie es sich für den stets fleißigen und ernst wirkenden Coach geziemt, muss zur Feier des "runden Geburtstages" das Runde in Eckige - Rapid spielt heute Abend gegen Austria Kärnten, und die Mannschaft könnte ihrem Trainer mit einem Sieg gegen jenen Klub, den Pacult vor fünf Jahren trainert hat, sicher das schönste Geschenk machen.
Heimat Floridsdorf
Pacult, der privat bei Weitem nicht so grantig und unnahbar ist, wie er oft auf der Trainerbank wirkt, kommt aus Floridsdorf, dem 21. Wiener Gemeindebezirk - aus "Transdanubien", wie jene, die auf der anderen Seite der Donau zu Hause sind, den nördlichen Teil von Wien etwas abschätzig nennen.
Auch seine fußballerische Heimat hat PP in "Transdanubien", beim Floridsdorfer AC (FAC), einem heute in der Regionalliga Ost, der dritten Leistungsstufe, spielenden Klub, zu dem er schon als Volksschüler vom kleinen Verein Columbia geholt wurde.
Erfolge mit Rapid - Goldtor in Manchester
Wie seit dem Europa League-Duell Rapids mit Celtic Glasgow ganz Fußball-Europa weiß, spielte Stürmer Peter Pacult schon vor 25 Jahren für den SK Rapid, wohin er 1984 vom Wiener Sportclub gewechselt war. Mit vier Toren im Europacup der Cupsieger - darunter auch dem entscheidenden 1:0 im Wiederholungsspiel gegen Celtic in Manchester und zwei Toren beim 5:0 gegen Dynamo Dresden - hatte Pacult maßgeblichen Anteil am Weiterkommen der Rapidler bis ins Cupsieger-Finale 1985 in Rotterdam gegen Everton.
Gemeinsam mit Hans Krankl bildete der "Pezi" in Rotterdam den Rapid-Sturm. Dahinter standen Hristic, Reinhard Kienast, Weinhofer und Zlatko Kranjcar (der Vater von Tottenhams Niko Kranjcar) im Mittelfeld, in dem an diesem Tag leider Freistoß-König und Mittelfeld-Regisseur Antonin Panenka fehlte. Die Verteidigung vor Keeper Michael Konsel bildeten Heribert Weber, Lainer, Garger und Brauneder.
Nach 26 Meisterschaftstoren in zwei Jahren verließ Pacult den SK Rapid 1986 in Richtung Tirol (wo er 1988/89 österreichischer Torschützenkönig war) und spielte nach weiteren Stationen beim FC Linz und 1860 München schließlich auch für Rapids Erzrivalen Austria Wien.
Als Trainer aus Deutschland zu Rapid
Als Pacult, der davor den FC Kärnten und 1860 München gecoacht hatte, im September 2006 aus Dresden als neuer Cheftrainer zu den Grün-Weißen zurück kehrte, hatte man ihn daher trotz seiner Leistungen für den SK Rapid auch noch als Austria-Stürmer (1995/96) in Erinnerung, der bei einem 4:1-Derby-Sieg der Violetten im Ernst Happel-Stadion ein oder sogar zwei Tore gegen Rapid geschossen hatte.
Es dauerte daher eine Zeitlang, bis man sich mit dem Floridsdorfer im Wiener Westen wirklich anfreundete. Dass Pacult bei Rapid-Treffern nicht immer jubelnd von der Betreuerbank aufspringt, sondern das Spiel meist - wie auch bei Rapids legendärem 7:0-Sieg in Salzburg - mit ernster Miene verfolgt, war gewöhnungsbedürftig, gehört aber zu den Markenzeichen des Fünfzigjährigen, der heuer in seiner dritten Saison bei den Grün-Weißen in einer kontroversiellen Aktion seinen Assistentenstab ausgetauscht hat.
Schmäh und Erfolge
Mittlerweile schätzen die Rapid-Fans ihren Trainer aber sehr und seit dem Meistertitel 2008, dem Erreichen der Europa League-Gruppenphase gegen Aston Villa und dem 3:0-Sieg gegen den HSV besteht wohl kein Zweifel mehr daran, dass PP der erfolgreichste Rapid-Trainer seit Otto Baric und Ernst Dokupil ist!
Und Pacult, der in letzter Zeit von den Zeitungen mit seinen coolen und Wiener Schmäh beinhaltenden Kommentaren immer wieder gerne zitiert wird - zu den neuen Torrichtern in der EL meinte er etwa, er denke nicht, "dass es das Spiel zusätzlich belastet, wenn da zwei Pinguine mehr rumlaufen" - wird in Hütteldorf inzwischen mehr als geschätzt. PP hat in den Herzen des grün-weißen Anhanges mittlerweile seinen festen Platz gefunden.
Alles Gute, Herr Pacult, zum FÜNFZIGER und noch viel Erfolg mit unserem SK Rapid!
Wednesday, 28 October 2009
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