Wegen der Mutter Gottes flog Mario Bazina, kroatischer Stürmer in den Diensten von Rapid Wien, bei seinem ersten Einsatz für Rapid im Februar 2006 vom Platz.
Die FIFA will religiöse Botschaften auf Shirts jetzt generell verbieten.
Nach seinem 2:0 im Meisterschaftsspiel gegen Mattersburg hatte Bazina sich voll Freude das Trikot über den Kopf gezogen und sah daraufhin in der 92. Minute die gelb-rote Karte. Das Lüften seines Trikots, unter dem ein Leibchen mit einem Aufdruck der Mutter Gottes von Medjugorje ("Das trage ich in jedem Spiel") zum Vorschein kam, brachte dem gläubigen Katholiken eine Sperre von einem Spiel ein.
"Ich habe vergessen, dass ich schon Gelb gesehen hatte", meinte Bazina damals, "aber es war mein erstes Spiel für Rapid, da waren eben viele Emotionen drin."
Mittlerweile will der Weltfußballverband FIFA generell religiöse Botschaften auf den Trikots von Spielern verbieten. Dies berichtete kürzlich die Zeitschrift "Sport Bild". Bisher richtete sich das in der Regel 4 des FIFA-Regulativs zur "Ausrüstung der Spieler" verankerte Verbot von Aufschriften nur gegen "Slogans und Werbeaufschriften". Die Regel wurde nun durch einen Zusatz ergänzt, der "politische, religiöse sowie persönliche Schriftzüge" verbietet.
Besonders Fußballer aus Brasilien nutzen etwa bei Bundesliga-Spielen gerne T-Shirts, um ihren Glauben in der Welt bekannt zu machen. "Das kann doch nicht sein, die können uns doch nicht alles verbieten", sagte Dortmunds Verteidiger Dédé aus Brasilien gegenüber "Sport Bild". Einer der ersten Fußballprofis, die den Torjubel für ihr Glaubensbekenntnis einsetzten, war der Brasilianer Jorge Jose de Amorim Campos, kurz Jorginho. Er zog nach getroffenen Toren oft sein Trikot über den Kopf, und darunter kam ein T-Shirt zum Vorschein, auf dem Sätze wie "Jesus liebt dich" standen.
Nun ist Torjubel, bei dem ein Spieler das Trikot lüftet, möglicherweise doppelt verboten: Gemäß FIFA-Zirkular Nr. 579 muss ein Spieler verwarnt werden, wenn er beim Torjubel z.B. an einem Zaun hochklettert, "sein Hemd über seinen Kopf auszieht oder es ganz oder teilweise über seinen Kopf zieht". Bringt der Spieler auf seinem Unterleiberl auch noch seinen Glauben zum Ausdruck, könnte ihm also eine Doppel-Verwarnung drohen!
Laut "Sport Bild" will der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der sich bei den religiösen Botschaften in der Vergangenheit großzügig zeigte, die Regel-Verschärfung heuer konsequent umsetzen - sogar bei Interviews auf dem Spielfeld nach dem Abpfiff.
Wirklich ärgerlich, wie steril, langweilig und "politisch korrekt" man sich den Fußball bei der FIFA wünscht. Das wird in der Praxis zum Glück nicht funktionieren, meint der RAPIDHAMMER.
Subscribe to:
Post Comments (Atom)
No comments:
Post a Comment