Fußball als Religion, aber richtig
„Wenn Fußball deine Religion ist, sind wir deine Kirche“, heißt der Werbeslogan des Pay-TV-Senders Premiere. Fußball als Religionsersatz.
Es geht aber auch anders: Die Evangelische Kirche Deutschlands und die Nachrichtenagentur kath.net berichteten vor kurzem über christliche Fan-Clubs in den deutschen Fußballstadien.
Die „Totale Offensive“, der christliche Fanclub des Hamburger Sport-Vereins HSV, wurde im Juli 2005 gegründet. Der Fanclub hat bereits mehr als 300 Mitglieder und zählt damit zu den größten Fanclubs des HSV. Die Mitglieder kommen aus über 50 Gemeinden der evangelischen Landes- und Freikirchen sowie katholischen Pfarreien.
Bei Heimspielen des HSV gibt es mittlerweile gelegentlich Transparente mit dem Slogan „Jesus heilt“ zu sehen.
Neben dem Bekenntnis zum Glauben und zum Verein wollen sie Suchtverhalten und Gewaltbereitschaft innerhalb und außerhalb der Stadien widerstehen.
„Unser Fanclub hat das Ziel, Menschen im Umfeld des HSV zu helfen, die ihren Alltag nicht mehr gesund bewältigen können, weil sie Probleme mit Suchtstoffen haben“, heißt es in der Club-Broschüre. Häufig gelingt das auch, sagt Torsten Hüner, stellvertretender Vorsitzender der Hamburger „Totalen Offensive“. Er kennt einen Fan, der mit den Christen zum UEFA-Cup-Spiel nach Kopenhagen fuhr. „Es war die erste Auswärtsfahrt, auf der er sich nicht übergeben hat“, sagt Hüner.
Erlaubt waren nur zwei Bier pro Mitfahrer.
Null Toleranz gibt es gegenüber Rassismus und Beleidigungen. Die „Totale Offensive“ mischt sich ein, wenn gepöbelt wird. Totale Offensive-Mitglied Uwe Stolzenburg kann sich noch gut an das letzte Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen erinnern, dem großen Nordrivalen. Auf der Hinfahrt stiegen lautstarke, provokant auftretende Bremen-Fans in den Regionalexpress zu. „Als wir in Bremen ankamen, haben sie uns gesagt: ’Mensch, Ihr seid ja auch nur Fans’.“
Beim Zweitligaclub 1. FC Köln gibt es bereits seit 1999 einen christlichen Fanclub, der den klingenden Namen „TORa ET LABORA“ trägt.
Als „äußerst positiv und vorbildlich“ bezeichnet Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die Offensive der christlichen Fußballfans.
„Fans, die mit Zivilcourage den frevelhaften Parolen und Taten von Wirrköpfen entgegen treten, sind enorm wichtig“, sagt Zwanziger. Er sei dankbar, wenn die Christen einen Beitrag dazu leisteten, dass die Fan-Kultur in Deutschland von Respekt, Toleranz, Friedfertigkeit und Fröhlichkeit geprägt werde.
Unterstützung erhält der DFB-Präsident von Professor Gunter A. Pilz, Soziologe und renommierter Fanforscher. „Das Wichtigste im Kampf gegen Rassismus und Gewalt ist, dass die Fans selbst etwas tun und dabei von den Vereinen unterstützt werden“, sagt Pilz. Dies sei viel effektiver als teure Polizeieinsätze.
Das dazu passende Leiberl “JESUS IS A FOOTBALL FAN“ (siehe oben) gibt es übrigens bei DIEGO in Wien-Meidling: http://www.diego1.com/
Wednesday, 29 August 2007
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