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RAPIDHAMMER: Kommt der Video-Beweis?

Monday, 20 August 2007

Kommt der Video-Beweis?

Fragwürdige Tor-oder-nicht-Tor-Entscheidungen in Premier League- und Championship-Matches vom Wochenende haben der Diskussion um den Videobeweis in Fußballspielen neue Nahrung gegeben. Im Daily Telegraph nennt Oliver Brown zwei Beispiele, darunter den nicht gegebenen Ausgleich durch Fulhams David Healy im Spiel gegen Middlesbrough (1:2): Der Schiedsrichter ließ weiterspielen, die Video-Replays im Fernsehen zeigten aber deutlich, dass der Ball die Torlinie überschritten hatte.
In einem Bericht vom Rugby-Ländermatch Wales gegen Argentinien am 18. August (Millenium Stadium, Cardiff) kann man dagegen lesen:
"80 mins: Argentina keep bashing away and Wales desperately defend. Durand barges his way over the line and it seems a draw is on the cards. [Referee Chris] White goes to the video referee and replays show that Duncan Jones produced a stunning tackle to knock the ball out of Durand's hands and the try is ruled out. Relief all round."
Wales gewann das Spiel 27:20. Ohne den "Video Referee" wäre das Match wohl anders ausgegangen.
Laut Oliver Brown im Daily Telegraph überlegt die englische FA nun ernsthaft, ob Torkameras bei Meisterschaftsspielen zum Einsatz kommen sollen.
Und laut einem ORF-Bericht wird in der englischen Premier League das aus dem Tennis bekannte elektronische Linienüberwachungssystem Hawk-Eye ("Falkenauge" - Bild links) bereits getestet. Die Hawk-Eye-Technologie macht die Position des Balles per Computeranimation sichtbar und wurde auch beim Grand-Slam-Tennisturnier in Wimbledon auf den beiden Show-Courts eingesetzt. Jeder Tennisspieler durfte bei umstrittenen Entscheidungen der Unparteiischen zumindest drei Mal pro Satz Einspruch erheben.

Die Einführung von Videobeweisen ist heftig umstritten.
Der bekannte Fußballkommentator Alan Hansen ist an sich ein Gegner des Videobeweises, weil dieser das Spiel verzögert. Dennoch sagte er dem Daily Telegraph nun:
"The price of failure is so large now that it's only fair to everyone, including the officials, that you bring it in. The last thing you want to do is to stop a game, but for five seconds you could say definitively 'yes' or 'no'."

Ob der Schiedsrichter nun zum Linienrichter läuft oder den "Video-Referee" konsultiert, macht wohl keinen entscheidenden Unterschied. Auch zeigt das jüngste Beispiel vom Rugby, dass der Videobeweis schon in der Praxis funktioniert.
Ob "Video-Referee" oder "Falkenauge": Wenn ein solches System hilft, die alles entscheidenden Tatsachengrundlagen für Schiedsrichterentscheidungen rasch und nachvollziehbar zu klären, bin ich dafür. Aber es muss die Entscheidung des Schiedsrichters bleiben, ob er das Beweismittel während des Spieles heranzieht oder nicht. Eine nachträgliche Fernsehkorrektur des Ergebnisses muss jedenfalls unmöglich sein.

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