Wie Times Online berichtet, hat Sheffield United nun - nach zwei verlorenen Verfahren gegen die Premier League - angekündigt, West Ham United auf Schadenersatz wegen der "Carlos Tévez-affair" klagen zu wollen.
Es ist anzunehmen, dass Sheffield damit argumentieren wird, dass sich alle Klubs laut Premier League Statuten verpflichtet haben, stets nach "Treu und Glauben" zu handeln. Dagegen habe West Ham durch die Schwindlereien bei der Anmeldung von Tévez und Mascherano im August 2006 verstoßen.
Bei Sheffield will man also immer noch nicht einsehen, dass die horrende Geldstrafe, die West Ham bezahlen musste, eine angemessene Sanktion für die bei der Registrierung der Spieler unterbliebene Offenlegung des unzulässigen "third party agreements" war. Die Spieler waren für West Ham spielberechtigt und während der gesamten Saison ist es zu keiner verbotenen Einflussnahme gekommen. Die neue Führung des Vereins war für die Anmeldung der Spieler nicht verantwortlich und hat einen unzulässigen Einfluss Dritter während der Saison auch niemals akzeptiert.
Laut dem Spruch der Disziplinarkommission im Verfahren Premier League ./. West Ham waren für das Unterbleiben eines Punkteabzuges wegen der "Carlos Tévez-affair" mehrere Gründe maßgebend:
Das Urteil der Kommission ist erst gegen Saisonende ergangen, sodass ein Punkteabzug wohl den sicheren Abstieg für West Ham bedeutet hätte, und die Abstiegsfrage sollte auf dem Rasen entschieden werden. Der Klub hat einen neuen Eigentümer, der mit den Vorgängen bei der Verpflichtung von Tévez und Mascherano nichts zu tun hatte und es wurden sämtliche Unterlagen schließlich im Jänner 2007 vorgelegt hat. Die Spieler und die Fans können nichts dafür, würden aber durch einen Punkteabzug "bestraft", und schließlich habe sich West Ham im Verfahren selbst schuldig bekannt (ein "reumütiges Geständnis" ist ein Milderungsgrund).
Schließlich hat auch das Schiedsgericht im Verfahren Sheffield ./. Premier League befunden, dass man zwar auch anders hätte entscheiden können, dass aber die Disziplinarkommission eine durchaus vertretbare Rechtsansicht vertreten habe.
Und schließlich: Wer will heute entscheiden, ob West Ham nicht eine Niederlagenserie wie im Herbst/Winter 06/07 hätte vermeiden können, wenn die Unruhe nicht gewesen wäre, die durch die Umstände, unter denen die beiden Argentinier in den Verein gekommen waren, entstanden ist?
Eines jedenfalls ist glasklar: Hätte Sheffield nicht am letzten Spieltag eine 1:2-Heimniederlage gegen Wigan hinnehmen müssen, wären sie nicht abgestiegen. Aber das will man bei Sheffield einfach nicht verstehen...
Und übrigens: Gab's da nicht eine Regel, die verbietet, dass ein Klub den anderen klagt?
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