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RAPIDHAMMER: Wem gehört Arsenal?

Wednesday 19 September 2007

Wem gehört Arsenal?

Es war im April dieses Jahres, als nach West Ham's 1:4-Niederlage gegen Chelsea weniger die zwei sehenswerten Tore von Shaun Wright-Phillips und der ebenso sehenswerte Treffer von Carlos Tévez die Headlines auf den Sportseiten beherrschten, sondern der Abgang von David Dein aus dem Vorstand von Arsenal (oben). Und auch heute ist neben dem aktuellen Spielstand bei Arsenal - Sevilla (1:0 seit der 26. Minute) auch die aktuelle Entwicklung an der Arsenal-Aktien-Front ein äußerst interessantes Thema.
David Dein, der 24 Jahre lang die Geschicke der "Gunners" entscheidend mitbestimmt hatte, schied am 18. April 2007 wegen "unüberbrückbarer Differenzen" aus dem Arsenal -Vorstand aus. Seinem Wunsch nach einer Erhöhung des Aktienanteils für den amerikanischen Sportmagnaten Stan Kroenke, der bereits 11,26 Prozent der Anteile besaß und eine Übernahme des Londoner Klubs anstrebte, war von den Eigentümern des Klubs nicht entsprochen worden.
Dein war maßgeblich für die Verpflichtung von Manager Arsène Wenger und Stürmer-Star Thierry Henry verantwortlich gewesen. Diesen beiden wurde auch eine enge Freundschaft zu Dein nachgesagt und es wurde befürchtet, dass dessen Abgang auch Wenger und Henry veranlassen hätte können, den Gunners Ade zu sagen. (Wie wir wissen, spielt Thierry Henry mittlerweile beim FC Barcelona; Wenger hat aber seinen Vertrag bis 2011 verlängert.)
David Dein, der auch bei der englischen FA und der UEFA eine führende Funktionärsposition eingenommen hatte, besaß im April 2007 14,58 Prozent der Arsenal-Anteile. Für seine ursprünglichen 16,6 Prozentanteile hatte er übrigens 1983 den aus heutiger Sicht lächerlichen Betrag von £290.250 bezahlt.
Obwohl man im April befürchtet hatte, dass David Dein seine Anteile bald an Stan Kroenke verkaufen und damit eine "feindliche Übernahme" der Gunners durch den amerikanischen Multimillionär ermöglichen würde, war es nach den April-Schlagzeilen zunächst still um Dein geworden. Nun hat sich Dein aber spektakulär zurückgemeldet: David Dein verkaufte 14.58 % um £75 Mill. an eine "Red & White Holdings Ltd" - eine Gesellschaft, die dem usbekischen Oligarchen Alisher Usmanov und dessen Geschäftspartner Farhad Moshiri gehört - und wurde dann zu deren Vorstandsvorsitzenden ernannt.
Nicht gerade zur Freude des Arsenal-Präsidenten Peter Hill-Wood, der sogleich versicherte, er würde mit Alisher Usmanov zwar reden, aber einen Verkauf der Gunners an "Red & White" werde es nicht geben. Die Mitglieder des Arsenal-Vorstandes besitzen 45.45 % der Aktien des Klubs und haben sich geeinigt, bis April nächsten Jahres nicht zu verkaufen.
Montag und Dienstag dieser Woche erwarb die Gesellschaft von Usmanov allerdings weitere Anteile und ist nun der zweitgrößte Einzelaktionär der Gunners. Aufgrund der hohen Summe von annähernd £40 Mill., die für weitere 6 % hinblätterte, wird angenommen, dass Usmanov einen 25 %-Anteil an Arsenal anstrebt. Der nun pro Anteil bezahlte Betrag könnte wohl vielen derzeitigen Aktionären den Mund wässrig machen. Offen ist noch, wie sich Stan Kroenke, der 12,2 % der Aktien besitzt, künftig verhalten wird.
Bemerkenswert ist, dass bei Usmanovs Einstieg bei Arsenal laut dem Guardian Bjorgolfur Gudmundsson, der Eigentümer von mehr als 90 % der West Ham-Aktien, seine Hände im Spiel hatte. Gudmundssons isländische Landsbanki agierte für Usmanovs Red & White als Broker.

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