B-Team-Strategie als Bumerang
Dem Gesetz der Serie folgend müsste heute Abend beim letzten Euro-Viertelfinale in Wien Italien gegen Gruppe D-Sieger Spanien gewinnen und sich für das Semifinale gegen Russland qualifizieren. In den drei bisherigen K.O.-Spielen setzte sich nämlich keiner der Gruppensieger der Vorrunde durch.
Sowohl Kroatien als auch Holland hatten - ebenso wie Spanien - ihre Vorrunden-Gruppen mit dem Maximum von 9 Punkten gewonnen. Und auch Portugal war nach zwei Siegen bereits sicherer Gruppensieger gewesen, bevor das bedeutungslose letzte Spiel gegen die Schweiz mit 0:2 verloren wurde.
Alle vier Gruppensieger haben ihre für Platzierung und Aufstieg nicht mehr relevanten dritten Vorrundenspiele mit stark veränderten "B-Teams" bestritten, während die "runners-up" sich nicht schonen konnten. Sie mussten in ihren letzten Partien noch hart um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen.
Keiner der drei bisher angetretenen Gruppensieger proftierte aber offenbar von der Schonung von Stammkräften, vielmehr fehlte es bei Portugal, Kroatien und Holland an manchen Tugenden, die diese Teams in den Gruppenspielen ausgezeichnet hatten. Alle drei enttäuschten gegen vermeintlich schwächere Gegner.
Sollte sich der Vorteil des Gruppensieges also ins Gegenteil verkehrt haben? Ich kann mir das gut vorstellen. Durch die Zusammenwürfelung eines "B-Teams" ist offenbar der Faden bei den drei nun ausgeschiedenen Mannschaften gerissen, das Teamgefüge kam durcheinander und außerdem war das Momentum nun einfach bei den Nationen, die erst in einem hart umkämpften "Endspiel" den Einzug in die Runde der letzten Acht sicherstellen konnten.
"Rotieren" ja, aber beinah die komplette Mannschaft auszutauschen, wenn's um nichts mehr geht - nein.
Wird sich diese Strategie auch für Spanien heute Abend als Bumerang erweisen?
Sunday, 22 June 2008
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