Ein
bemerkenswertes Interview mit "
Null Acht"-Herausgeber Alois Gstöttner konnte man heute auf dem deutschen Fußball-Weblog Catenaccio lesen. Über das seit ca. eineinhalb Jahren erscheinende "Magazin für Rasenpflege", zu dem auch der RAPIDHAMMER gelegentlich Artikel beizusteuern die Ehre hatte, sagte der Herausgeber:
'Der eigentliche Titel “Null Acht” referenziert auf das Gründungsjahr, obwohl die erste Ausgabe bereits im November 2007 erschien. Unseren Untertitel “Magazin für Rasenpflege” sehen wir programmatisch: Die Liebe zum Spiel und immer etwas aus dem Abseits. Diese Abseitsposition ist schon allein durch unsere zweimonatliche Erscheinungsweise bedingt, da fühlen wir uns auch journalistisch gesehen wohl. Die tagesaktuelle Berichterstattung hat vermutlich in klassischen Print-Produkten wenig Zukunft. Quasi: Nichts ist so alt wie das Fußballergebnis von gestern.'
Neben dem Profifußball widmet sich "Null Acht" auch immer wieder Themen, die auf den Sportseiten der Tageszeitungen nicht vorkommen:
'Das sehen wir schon auch als unseren Job, Themen abseits des großen
Geschäfts ein Forum zu bieten. Zum Beispiel den “Homeless World Cup”, oder dem “Peladão”, dem größten Amateurfußballturnier der Welt, im brasilianischen Amazonas. Ein herrliches Spektakel.
Also kommt es vor allem darauf an, wie ein Investor mit dem Verein und dessen Fans umgeht? Oder ist es ok, wenn ein Fußballverein nur noch ein Produkt ist, dass möglichst Gewinn abwerfen soll? Kann man sich dann “echten” Fußball tatsächlich nur beim “Homeless Cup” anschauen oder auf dem Platz um die Ecke?
Ich befürchte, ja: Jeder Profiverein ist mittlerweile ein Produkt, das am Markt
positioniert wird. Und die Fans sind ein Teil davon. Die Etikettierungen sind
halt andere, wie: Tradition, Authentizität oder auch sehr beliebt, der
klassische Arbeiterverein. Rapid Wien gibt sich hier ordentlich Mühe.Und
“echter” Fußball: Mit unserer Werkself – noch ohne Trikotsponsor – sind wir
schon nahe dran. Konditionell bescheiden, technisch limitiert und taktisch
verwegen. Für 50 Zuschauer reicht es immer noch.'
Auf die Zukunftsperspektive und die präsumptiven Leser des Magazins angesprochen, meinte Alois Gstöttner:
'Die Zielgruppe gibt es mit Sicherheit. Das Ziel für die nächsten Jahre ist, sie
zu erreichen. ... Authentizität und Glaubwürdigkeit werden gern gesehen.
Aber nochmal: wir sind ganz am Anfang. Unser Bekanntheitsgrad ist selbst in
Österreich noch relativ bescheiden. Die Sache läuft und natürlich denken wir
auch über den deutschen Markt nach. Wir haben kaum klassische Vereinsthemen,
sprich redaktionell wäre dieser Schritt relativ einfach machbar.
Ganz ehrlich: “11 Freunde” ist klasse, aber mir kommt vor, der deutsche Markt
ist etwas zu groß für nur ein Heft.'
-> Die nächste Nummer von Null Acht, das natürlich auch eine Webpräsenz hat, soll noch vor dem Sommer erscheinen.
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