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RAPIDHAMMER: Season Review Part IV: Alan No.1 & 2 And The Winter Blues

Thursday, 2 August 2007

Season Review Part IV: Alan No.1 & 2 And The Winter Blues

Nach dem dritten Teil des Saisonrückblicks (Oktober-November 2006) hier der vierte Teil:

DEZEMBER 2006 - FEBRUAR 2007

3.12.2006 EVERTON (A) 0:2 (0:0) - Lee Bowyer vergibt nach einem Tévez-Pass allein vor dem Tor und ein schöner Schuss von Tévez wird ebenso schön von Everton-Schlussmann Tim Howard gehalten.
Das war's aber dann schon: In der zweiten Hälfte geht Everton durch Leon Osman (50.) in Führung. Wirklich gute Chancen auf den Ausgleich bringt West Ham nicht zustande und in der Nachspielzeit (92.) verliert Mascherano nach Zuspiel von Reo-Coker den Ball im Mittelfeld, Collins greift gegen den auf ihn zustürmenden Vaughan zu spät ein und die 2:0-Niederlage ist perfekt.
Es sollte das vorletzte Spiel in claret & blue für Javier Mascherano sein. Während Carlos Tévez immerhin regelmäßig zumindest als Ersatzspieler zum Einsatz kam, saß Mascherano nach diesem letzten (Fehl-)Pass meist nicht einmal mehr auf der Bank. Unverständlich - vor allem, wenn man bedenkt, dass er im Februar zu Liverpool wechseln konnte, dort sofort ein voller Erfolg wurde und schließlich mit den Reds im Champions League Finale gegen Milan auflaufen durfte.

6.12.2006 WIGAN (H) 0:1 (o:o) - Diesmal war Tévez von Beginn an dabei, die erste Chance hatte aber Harewood - daneben. Dann nochmals Harewood in aussichtsreicher Position - wieder daneben. Und Tévez verpasste in Hälfte 1 einen "Stanglpass" und knallte in Hälfte 2 nach einem beeindruckenden Sololauf das Leder an den Pfosten (49.). Statt den Hammers schossen nun die Athletics aus Wigan die Tore. Praktisch im Gegenstoß nach Tévez' Stangenschuss fiel das 1:0 durch David Cotterill (50.) und kurze Zeit später war es Jonathan Spector der einen Fernschuss unhaltbar für Robert Green ins Tor abfälschte. Ein weiteres Wigan-Goal wurde wegen einer (zweifelhaften) Abseitsstellung vom Referee nicht gegeben. Statt eines Muss-Heimsieges also eine bittere Niederlage. "What a disaster", meinte der Fernsehsprecher von "Match of the day".
9.12.2006 BOLTON (A) 0:4
(0:1) - In dieser Saison konnte es aber immer noch schlimmer kommen. Gegen Bolton Wanderers setzte es an einem bitterkalten regnerischen Abend im Reebok Stadium eine bittere 0:4 Niederlage. Die Tore fielen in der 16., 50., 76. und 77. Minute. Bei den Hammers begann sich offenbar schon vor dem Winter ein schwerer Fall von Winterdepression zu entwickeln.

Kein Torerfolg und 7 Gegentore in drei Spielen. Eine unerfreuliche Liste von Resultaten für Alan Pardew. West Ham hatte sich nach 8 verlorenen Spielen hinter einander im September und Oktober nur kurzfristig erfangen gehabt. Nach dem 1:0-Sieg gegen Sheffield gleich nach Eggert Magnússons Amtsübernahme waren wieder drei Partien "zu Null" verloren worden und in den letzten 6 Matches hatte es nicht weniger als 5 Niederlagen gegeben. Vor allem die Art und Weise, wie West Ham in Bolton ohne Gegenwehr untergegangen war, gab zu denken. Die Stimmung in der Spielergarderobe schien miserabel zu sein, ernsthafte Zweifel an Alan Pardews Fähigkeit, das Steuer noch herumzureißen, kamen auf. West Ham stand auf einem Abstiegsplatz und spielte auch so.

Und so meinte die neue Vereinsführung - die noch vor kurzem Alan Pardew das Vertrauen ausgesprochen hatte -, es sei notwendig, einen Managerwechsel vorzunehmen. Alan Pardew, ein halbes Jahr vorher noch der gefeierte Trainer, der West Ham United ins FA Cupfinale, auf einen 9. Meisterschaftsplatz und in den UEFA Cup geführt hatte, wurde entlassen. Eine Entscheidung, die die Fans der Hammers damals mehrheitlich missbilligten. Sie gaben nicht dem Manager, sondern den Spielern die Schuld an der Misere und riefen nicht nur einem von ihnen im Upton Park hinterher: "You're not fit to wear the shirt!"

Auf "Alan No. 1" folgte "Alan No. 2": Alan Curbishley. ,Er war als Spieler bei West Ham großgeworden war und spielte in den 70ern auch seine ersten Profijahre für West Ham, bevor er zu Birmingham City, Aston Villa und Charlton Athletic wechselte. Dann war er 15 Jahre lang Manager des Londoner Rivalen Charlton Athletics gewesen, hatte diesen in die Premier League geführt und war als einer der angesehensten englischen Manager auch auf der "short list" für die Auswahl des neuen englischen Teamtrainers nach dem Rückzug von Sven-Göran Eriksson gestanden, bevor Steve McClaren den Job bekommen hatte. Am Ende der vergangenen Saison hatte er sich eine "Auszeit" vom Fußball verordnet, die nun schon nach wenigen Monaten zu Ende ging. Statt Weihnachten mit der Familie feiern zu können - wie er es noch vor kurzem geplant gehabt hatte - würde er nun mit seinem ebenfalls neu zu West Ham gekommenen Assistenztrainer Mervin Day auf dem Trainingsplatz stehen und versuchen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

"Wir sind sehr froh, dass Alan sich für uns entschieden hat", meinte Eggert Magnússon bei der Präsentation des neuen Managers. "Er ist ein Trainer mit einer hervorragenden Bilanz und einer tiefen Liebe für diesen Klub. Er hat in Charlton fantastische Arbeit geleistet und ich weiß, wie hoch angesehen er in der gesamten Fußball-Welt ist.“

17.12.2006 MANCHESTER UNITED (H) 1:0 (0:0) - Alan Curbishleys erstes Spiel im "hot seat" des Boleyn Ground, und gleich geht es gegen Manchester United! In 15 Jahren als Charlton-Coach war es "Curbs" nie gelungen, gegen ManU zu gewinnen, aber in diesem ersten Spiel als Trainer der Hammers gelingt es: West Ham besiegt den haushohen Favoriten! Robert Green hält mehrmals hervorragend und in der 75. Minute ist es soweit: Teddy Sheringham spielt von rechts Marlon Harewood an, der beinahe an der Toroutlinie verkehrt zum Tor steht; Harewood schafft es, den Ball zu dem in den Strafraum stürmenden Kapitän Nigel Reo-Coker zu spielen und der drückt das Leder über die Linie. Edwin van der Sar ist geschlagen, West Ham gewinnt gegen Manchester United. Was für ein Einstand!

23.12.2006 FULHAM (A) 0:0 - Auch im nächsten Spiel, einem Londoner Auswärts-Derby, bleiben die Hammers unter dem neuen Trainer ungeschlagen.

Und nun stehen gleich nach Weihnachten zwei Heimspiele gegen Portsmouth und Manchester City auf dem Programm, die nach der Papierform zu gewinnen sind, ja gewonnen werden müssen. Wieder einmal ist man sich sicher: Es geht wieder aufwärts.

26.12.2006 PORTSMOUTH (H) 1:2 (0:2) - Der Boxing Day bringt keine Geschenke mehr für West Ham, vielmehr verpatzen die Irons die erste Hälfte, lassen schon in der 15. Minute Primus das 0:1 köpfeln und müssen in der 36. Minute ein weiteres Kopftor desselben Spielers hinnehmen. Die Hammers bemühen sich in der 2. Hälfte allzu lange vergeblich, erst in der 80. Minute gelingt Teddy Sheringham der Anschlusstreffer. (Es sollte sein letztes Tor in der Premier League bleiben.) West Ham wirft nochmals alles nach vorn, sogar Keeper Robert Green kommt in den gegnerischen Strafraum - aber vergeblich. Am zweiten Weihnachtstag die erste bittere Niederlage für Alan Curbishley.

30.12.2006 MANCHESTER CITY (H) 0:1 (0:0) - Das traditionell dicht gedrängte "Weihnachtsprogramm" lässt den Hammers keine Zeit, ihre Wunden zu lecken. Der zweite "Muss-Sieg" gegen eine ebenso unter Druck stehende Mannschaft - Stuart Pearces Manchester City - steht auf dem Programm, ein "three pointer" (wie Alan Curbishley diese Matches nennt). Aber es geht wieder daneben. Entgegen dem Spielverlauf gelingt City das einzige Tor im Dauerregen in der 82. Minute durch Beasley. Rob Green taucht auch in diesem Spiel in der Schlussphase im gegnerischen Strafraum auf, aber es bleibt beim 0:1. "It's a disaster", kann man da nur sagen, zweite Heimniederlage innerhalb von vier Tagen, 19. Platz, West Ham steht im Regen - in der Abstiegszone.

1.1.2007 READING (A) 0:6 (0:4) - Was immer sich die West Ham-Spieler für das Neue Jahr vorgenommen haben, das kann es jedenfalls nicht gewesen sein. Am Neujahrstag sind die Hammers vollkommen weggetreten und kriegen auswärts gegen den Aufsteiger schon in den ersten 35 Minuten vier Tore. Aufgrund einer einer katastrophalen Abwehrleistung kassiert Robert Green schließlich 6 Bummerln. Das sieht nach einem "totalen Kollaps" aus und West Ham steht wieder dort, wo es nach dem 0:4 gegen Bolton (unter Alan Pardew) stand. Ist Curbishley der richtige Mann für den Posten? Hat er eine Ahnung oder hätte man da nicht gleich Alan Pardew - er hat mittlerweile beim Abstiegskonkurrenten Charlton Athletics angeheuert - behalten können? Den Hammers-Fans wird auch zum Jahresbeginn einiges an Leidensfähigkeit abverlangt...

6.1.2007 BRIGHTON (FA-Cup, H) 3:0 (0:0) - Gegen den drittklassigen Cupgegner dürfen Tévez und der junge Eigenbauspieler Mark Noble von Beginn an mitspielen. Ab jetzt steht wieder Roy Carroll im Tor. Neuerwerbung Luis Boa Morte flankt in der 49. Minute zur Mitte, Tévez legt den Ball per Kopf zurück zu Noble und der Youngster knallt das Leder ins Tor - sein erstes Tor in der Kampfmannschaft. Riesenjubel und Freude bei Mark Noble, der am liebsten die ganze Welt umarmen würde (rechts). Carlton Cole und Hayden Mullins legen noch zwei Tore nach und West Ham kommt in die nächste Cup-Runde, wo als Gegner der an letzter Stelle in der Tabelle liegende FC Watford wartet. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", heißt es so schön und schon wünscht man sich bei den West Ham-Anhängern zumindest noch einen "decent cup run", eine anständige Erfolgsserie im FA Cup-Bewerb. Und dass man absteigen könnte, das glaubt sowieso immer noch niemand. "Too good to go down", heißt es bei vielen, jetzt werde sich die Mannschaft erfangen und es geht wieder aufwärts...

Und zunächst sieht es auch gar nicht so schlecht aus, gegen FULHAM (A) am 13.1.2007
spielt West Ham 3:3 (1:1). - Nachdem die Irons 0:1 zurückgelegen sind, kann Zamora mit einem kraftvollen Einsatz vor der Pause ausgleichen. In der zweiten Hälfte erzielt Yossi Benayoun mit einem seiner - in dieser Saison viel zu seltenen - Genieblitze den Führungstreffer: sein genialer Heber über den Tormann von der Strafraumgrenze bringt das 2:1. Fulham gleicht wieder aus, doch Benayouns zweite Heldentat - bringt die neuerliche Führung: Nach einem Solo schießt er aus schwierigem Winkel das 3:2. Doch nachdem Bobby Zamora für sein zweites schweres Foul die gelb-rote Karte sieht, kann Fulham in der Nachspielzeit noch zum 3:3 ausgleichen. Ein verrücktes Spiel mit einem unglücklichen Unentschieden.
20.1.2007
NEWCASTLE UNITED (A) 2:2 (1:2) - In der ersten Hälfte schlagen die Herzen der Hammers-Fans höher. Unglaublich, aber wahr: Eine 2:0-Auswärtsführung! Carlton Cole aus kurzer Distanz (18.) und Marlon Harewood (22.) schießen die Irons in Führung, aber das Pech kommt bald zurück: James Milner erzielt noch vor der Pause mit einem Schrägschuss von rechts, bei dem ein Mannschaftskollege im Abseits vor Roy Carroll steht, den Ball aber nicht berührt, das 1:2. Und in der zweiten Hälfte begeht Luis Boa-Morte ein unverständliches Handspiel im eigenen Strafraum. Der Elfer bringt Newcastle den Ausgleich und die Hammers wieder um zwei wichtige Punkte und eine Moral-Injektion.

Was jetzt kommt, ist die Rückkehr der Winterdepression. Nach dem Aufflackern der Hoffnung aufgrund der letzten drei Spiele geht es jetzt wieder bergab wie auf einer schiefen Ebene. 5 Spiele hintereinander gehen bis Ende Februar verloren (und im März folgt noch eine sechste Niederlage). Die Neuerwerbungen Steve Upson und Lucas Neill, die die wacklige Abwehr stabilisieren helfen sollen, verletzen sich beide bei ihren ersten Einsätzen und fallen wochenlang (Neill) und sogar monatelang (Upson) aus. Der Winter Blues ist wieder da, und schön langsam gibt es kaum mehr jemanden, der mit West Hams Überleben in der Premiership rechnen würde.
Hier die Resultate der Spiele bis Ende Februar:
27.1.2007 WATFORD (FA-Cup, H) 0:1 -
Nix wird's mit einem "decent cup-run".

30.1.2007 LIVERPOOL (H) 1:2 (:0) - Tor für die Hammers: Kepa Blanco (77.), eine spanische Neuerwerbung, deren Leihvertrag nach dieser Saison aber nicht verlängert werden sollte.

3.2.2007 ASTON VILLA (A) 0:1

10.2.2007 WATFORD (H) 0:1 - Gegen den damals schon als "Fix-Absteiger" gehandelten Konkurrenten fliegen die Hammers nicht nur im FA Cup raus, sondern verlieren auch das Meisterschaftsheimspiel.
24.2.2007 CHARLTON (A) 0:4
- Eine Demütigung: Gegen die neue Mannschaft von Alan Pardew, einen unmittelbaren Abstiegskonkurrenten, mit 0:4 untergegangen. Zwei "Sechs-Punkter" hintereinander verloren, obwohl Alan Curbishley meinte, die zweiwöchige Spielpause zwischen dem Watford-Match und der Partie gegen Charlton werde ihm die Gelegenheit geben, die Mannschaft aufzubauen und optimal einzustellen. Alan Pardew ersparte sich ein Triumphgeheul nach diesem wichtigen Sieg gegen seinen ehemaligen Klub und meinte, am liebsten wäre ihm, wenn beide Londoner Vereine die Relegation vermeiden könnten. Aber daran glaubte kaum mehr ein Hammers-Supporter. Wer meinte nun nicht: "Es ist aus, aus und vorbei. Nächstes Jahr spielen wir die Stadtderbys gegen die Queens Park Rangers in der Coca Cola Championship..."

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