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RAPIDHAMMER: Guus Hiddink verhöhnt Englands Taktik

Monday 22 October 2007

Guus Hiddink verhöhnt Englands Taktik

Es war keine gute Woche für den englischen Sportfan: Mittwoch das 1:2 der "Three Lions" in Moskau, Samstag die Final-Niederlage im Rugby World Cup in Paris und gestern Hamiltons Grand Prix-Niederlage in Brasilien, die ihn die Formel 1-WM kostete. Und wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen:
In einem BBC-Interview machte sich Guus Hiddink, der erfolgreiche Teamchef der russischen Fußball-Nationalelf (Bild links) über die Taktik des englischen Teamchefs Steve McClaren im entscheidenden EURO-Quali-Match in Moskau lustig.
Der erfolgreiche, aus Holland stammende Nationalteam-Trainer (jeweils 4. Platz mit Holland 1998 und Südkorea 2002, WM-Qualifikation und Achtelfinale mit Australien 2006) meinte, die Defensivtaktik der Engländer sei "naiv" gewesen und ihm habe vor allem Steve McClarens Entscheidung, in der Abwehr vier gelernte Innenverteidiger aufzustellen, in die Hände gespielt:
"Ich freute mich, als ich Englands Aufstellung sah", sagte Hiddink. Denn mit Lescott von Everton als Ersatzmann für den verletzten Ashley Cole auf der linken Seite und Micah Richards (ManCity) auf rechts hatte Steve McClaren zwei Außenverteidiger aufgeboten, die bei ihren Vereinen im Abwehrzentrum spielen.
"Wir spielten mit zwei Angreifern und einem sehr offensiven Mann im Mittelfeld", erläuterte Hiddink, "dadurch zwangen wir den englischen Mittelfeldspieler Joe Cole praktisch einen linken Verteidiger zu spielen."
"Am Ende bedeutete das eine 2 zu 1-Situation auf unserer rechten Angriffsseite, sodass wir auf der Flanke immer wieder durchkamen." Unter Druck seien die Engländer panisch geworden. "Sie haben sich wie ein Handballteam an ihren eigenen Strafraum zurückfallen lassen", meinte der holländische Teamchef. Die Engländer konnten den Ball nicht halten und verloren in der zweiten Hälfte jede Kontrolle über das Spiel.

Hiddink gab zu, die 1:0-Führung der Engländer durch Wayne Rooney sei ein herber Rückschlag für sein Team gewesen, aber er habe gespürt, dass Russland ein Tor schießen werde. Die Einwechslung von Pavlyuchenko erwies sich dann als Goldgriff, denn der Spartak Moskau-Spieler verwertete den Elfer nach Rooneys Foul und schoss vier Minuten später auch den Siegestreffer.

Dass das "Elferfoul" außerhalb des Strafraumes begangen wurde - worüber sich Hiddinks Kontrahent Steve McClaren (rechts) zu Recht beschwerte - kommentierte Hiddink so:
"Der Kontakt begann außerhalb des Sechzehners und setzte sich innerhalb des Strafraumes fort. Und der Referee muss nach der neuen Regel im Zweifel für das angreifende Team entscheiden."
"Wir haben uns nicht darüber beschwert, dass uns bei der 0:3-Niederlage in Wembley ein reguläres Tor zum 1:1 vorenthalten wurde, das das Spiel gedreht hätte. So hat sich am Ende alles ausgeglichen", fügte Hiddink hinzu.

Russland kann sich nun mit zwei Siegen gegen Israel und Andorra für die EM-Endrunde qualifizieren und Steve McClaren in seiner ersten Qualifikation als Teamchef zum Scheitern verurteilen. Zu "Maccas" unerquicklicher Lage meinte Guus Hiddink, als Außenstehender wolle er sich kein Urteil über den englischen Teamchef anmaßen: "I don't know if you should hang the coach because of one result," meinte er.

Die englische FA hat sich mittlerweile schon für McClarens Verbleib ausgesprochen, aber wenn sich England das erste Mal seit 1994 (WM in den USA) nicht für ein Fußball-Großereignis qualifiziert, wird der frühere Middlesbrough-Manager als Teamchef nicht zu halten sein.

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