John Pantsil, der ghanaische Nationalspieler, der eigentlich Paintsil heißt, dessen Arbeitsbewilligung und Spielerlizenz aber aufgrund eines Irrtums auf den Namen Pantsil ausgestellt wurden, war immer schon für Überraschungen gut: Bei der WM in Deutschland zeigte er beim 2:0-Sieg von Ghana über Tschechien Flagge - allerdings nicht die seines Heimatlandes. Dass er bei diesem Spiel mit einer israelischen Fahne wachelte, führte zu einiger Aufregung. Der 26-jährige Verteidiger, der damals noch für Hapoel Tel Aviv spielte, erklärte aber schlicht, er habe seine israelischen Fans grüßen und den Leuten in Israel eine Freude machen wollen.
Nach seinem Wechsel zu West Ham im Sommer 2006 ließ man ihn im Oktober nach einem Spiel im Nationalteam nicht nach Großbritannien einreisen. Johnny musste zurück nach Ghana, um sein Visum verlängern zu lassen, kam aber rechtzeitig wieder zurück, um bei der 1:2-Niederlage von West Ham im Carling Cup gegen den unterklassigen Klub Chesterfield eine schreckliche Vorstellung abzuliefern, die ihm die Chance auf "first team football" für lange Zeit raubte.
Im Sommer 2007 wollte er dann nichts wie weg, machte auch das Trainingslager in der Steiermark nicht mit (angeblich, weil er - laut einem Bericht der SUN - versehentlich seinen Reisepass in die Waschmaschine gesteckt hatte), blieb aber schließlich doch bei der Hammers. Und nun gab die lange Verletztenliste bei Alan Curbishleys Truppe dem schlaksigen Defensivmann doch die Gelegenheit, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und die Fans zu Gesängen wie
"He comes from A-fri-ca, he's better than Ka-ka",
"Go on, Johnny Pants" oder
"We've got Johnny Johnny Johnny Johnny Pa-ants on the wing, on the wing..."
zu inspirieren.
Beim African Cup of Nations fügte John Pa(i)ntsil der Liste seiner Missgeschicke zwei weitere hinzu, indem er im ersten Gruppenspiel mit einer (möglicherweise?) leichten Gehirnerschütterung K.O. ging. In den beiden nächsten Spielen war "Pants" aber wieder dabei, um im letzten Gruppenspiel des Veranstalters gegen Marokko eine Flanke von Hicham Aboucherouanes ins eigene Netz zu köpfen. Schiedsrichter Modou Sowe aus Gambia pfiff die Aktion zum Glück wegen Abseitsstellung ab, der Treffer zählte nicht. "Eine Fehlentscheidung", meinte dazu Eurosport, aber dass die nicht immer recht haben, ist dadurch bewiesen, dass sie unseren "Kulthelden" in der Aufstellung im Live Ticker "Painstil" nennen.
Ghana gewann gegen Marokko schließlich mit 2:0 und trifft nun im Viertelfinale auf Nigeria. Die vom Deutschen Berti Vogts trainierten Nigerianer sicherten sich gestern mit einem 2:0 gegen Benin den Einzug ins Viertelfinale.
Das Viertelfinale steigt am 3. Februar um 18:00 (live auf Eurosport). GO JOHNNY GO !
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