"Mit O-Beinen zum Sieg" überschreibt Daniel Mandl sein Posting im KURIER-Blog "Fankurve" und würdigt dort die "Kickerhax'n" der 20-jährigen Rapid-Stürmerhoffnung Erwin Hoffer. Diese klassischen O-Beine, für die Fitnesscoach Canestrini sogar ein Sondertrainingsprogramm entworfen hat, hämmerten am Samstag in der Klagenfurter EM-Arena den Ball in einer Art und Weise ins Netz des Austria Kärnten-Tores, wie es nicht oft gelingt.
"Ich habe noch nie so ein Tor geschossen", sagte der Torschütze selbst zu seinem für den SK Rapid erlösenden ersten Tor, dem er in diesem Spiel bald noch ein zweites folgen ließ.
Es war die 80. Minute, in der "Jimmy" Hoffer nach Pass von Hofmann aus spitzem Winkel, fast von der Toroutlinie, zum Schuss ansetzte und - wie Marco van Basten (EM-Finale 1988) - den Ball aus spitzem Winkel via Latte und Stange zum 1:0 ins Netz donnerte. Nur wenig später netzte der Rapid-Angreifer erneut ein und der Rekordmeister gewann letztendlich verdient mit 2:0 beim Abstiegskandidaten.
Bei der für Österreich so erfolgreichen U20-Weltmeisterschaft im Sommer in Kanada (4. Platz) spielte Hoffer vor allem als "Joker" eine entscheidende Rolle. Auch bei Rapid kam der pfeilschnelle junge Stürmer bisher über die Joker-Rolle nicht hinaus, obwohl er mit seinen Toren vom Wochenende nun schon bei 11 Bundesliga-Treffern hält.
Der mit Lob meist zurückhaltende Trainer Peter Pacult sang aber nach dem Kärnten-Spiel beinahe schon eine Lobeshymne auf den introvertierten jungen Angreifer: "Jimmy hat in den vergangenen Wochen brav gearbeitet – das war noch nicht alles", meinte Pacult. "Er hat seine Torgefährlichkeit zweimal beweisen und seine Aufstellung absolut gerechtfertigt", lobte der Rapid-Coach, der auch die leihweise verpflichtete Neuerwerbung Stefan Maierhofer (der für Bazina eingewechselt wurde) positiv hervorhob: "Er hat seine Sache gut gemacht, war bei hohen Bällen immer da. Wir haben durch ihn mehr Alternativen". Rapid liegt jetzt einen Punkt hinter Red Bull Salzburg an zweiter Stelle in der Tabelle der österreichischen Bundesliga.
Erwin Hoffer, dessen Spitznamen ihm ein früherer Betreuer in Anspielung auf den amerikanischen Gewerkschaftsführer Jimmy Hoffa gab, war schon als Jugendlicher ein glühender Rapid-Fan und gründete sogar einen eigenen Fanklub. Der am 14. April 1987 in Baden bei Wien geborene Stürmer kam 2006 von der Admira zu Rapid. In der Jugend spielte er beim 1. SC Haidhof, bei Tribuswinkel und beim BAC (Badener AC). Für mich ist "Jimmy", der zweieinhalb Wochen älter ist als West Hams Mark Noble, ein echter "local hero". Denn als Schüler war ich regelmäßig auf dem von meinem Wohnort nicht weit entfernten, mit dem Fahrrad leicht zu erreichenden BAC-Platz zu finden, bevor ich meinen Aktionsradius ausdehnen und nach Wien-Hütteldorf oder später zum Upton Park fahren konnte, um Hans Krankl und Rapid bzw. die Hammers "live" zu bewundern.
*) In der Rubrik "HANSE DER WOCHE" (benannt nach Rapid-Legende Hans Krankl) wird regelmäßig ein Akteur aus der weiten Welt des Fußballs vor den Vorhang gebeten und vom RAPIDHAMMER der Akklamation durch die werte Leserschaft empfohlen.
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