"The 'international round' is an exciting and innovative proposal"
Premier League Chief Executive Richard Scudamore
Mit ihrem neuesten Vorschlag hat die englische Premier League deutlich gemacht, dass beim Fußball in England offenbar nicht mehr der Sport im Vordergrund steht, sondern nichts anderes als das Geschäft. Zusätzlich zu den 38 regulären Meisterschaftsrunden soll eine Extra-Runde außerhalb Europas gespielt werden. Die zehn Spiele dieser Runde sollen an den Meistbietenden irgendwo in der Welt verkauft werden.
Bei einer Sitzung gestern Donnerstag in London haben die 20 Premier League-Klubs eine grundsätzliche Einigung erzielt, wonach die Saison um ein Spiel verlängert wird. Diese insgesamt zehn Spiele sollen im Ausland gespielt werden, wobei die Spielorte durch eine Versteigerung festgelegt werden sollen. Jedem der Klubs könnte das bis zu £5 Millionen zusätzliche Einnahmen bringen.
Eine solche Extra-Runde, die ausschließlich der Geldbeschaffung dient, würde die Liga wohl zu einer Farce verkommen lassen. Bestimmte Vereine würden dadurch drei Mal gegeneinander spielen.
Da dieses zusätzliche Spiel - das nach den Plänen der PL Mitte Jänner stattfinden soll - gewertet wird, würde sich je nach Gegner eine Verzerrung des bisherigen Wettbewerbs ergeben.
Wer einen leichteren Klub ein drittes Mal zugelost bekommt als ein unmittelbarer Konkurrent, würde sich im Abstiegs- oder Titelkampf Vorteile verschaffen. Die Extra-Runde könnte das Klassement nach dem bisherigen fairen Modus des "Jeder-gegen-jeden" auf den Kopf stellen. Auch wird es den bekannt treuen englischen Fans kaum mehr möglich sein, ihren Klub zu allen Spielen zu begleiten.
Richard Scudamore, Geschäftsführer der Premier League (Bild), bestand hingegen darauf, dass diese zusätzliche Runde nicht entscheide, wer die Liga gewinne oder absteige. Das ergebe sich aus dem Verlauf der gesamten Saison. Die 39. Premier League-Runde könnte erstmals 2011 gespielt werden, meinte Scudamore, über den Modus der Auslosung der Paarungen müsse man noch nachdenken.
Ob die englischen Anhänger sich diese Schnapsidee gefallen lassen? Eine Online-Petition gegen diesen Plan wurde bereits aufgelegt.
Nun hat sich auch der britische Premierminister Gordon Brown kritisch zu dem Vorhaben geäußert und die PL aufgefordert, die Meinungen der englischen Fans zur "Übersee-Runde" zu hören. Auch sollte das dabei verdiente Geld dem Fußball in England und den Fans, etwa durch Senkung der Ticketpreise, zugute kommen.
Friday, 8 February 2008
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