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Auch vor dem Stadion und im Stadion das selbe Bild: Hrvatska wohin man blickt. Der türkische Sektor ist nicht einmal halb so groß wie die komplett kroatisch besetzte gegenüberliegende Kurve.
Dazwischen auffallend viele Deutsche, die sich die Karten für dieses Spiel in der Annahme gekauft haben dürften, dass Deutschland die Gruppe B gewinnt, und natürlich auch zahlreiche Österreicher.
Auch zwei Burschen in West Ham-Dressen sehe ich; sie dürften wegen Slaven Bilic gekommen sein, dem kroatischen Trainer, der 1996/97 bei West Ham United spielte.
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Sowohl Türken als auch Kroaten leisten sich viele Fehlpässe und schlecht getretene Corner und verbreiten vor allem in der 2. Hälfte einige Langeweile.
Nicht nur einmal branden "Österreich Österreich"-Rufe beim neutralen Publikum auf. Da hätte unser Team auch mithalten können, meinen viele.
Logisches Ergebnis nach 90 Minuten?): 0:0 - auch, weil Rüstü einen kroatischen Freistoß (84.) von Srna aus dem Kreuzeck fischt (was uns zur Frage veranlasst: Hätte der auch Ballacks 1:0 gegen Österreich gehalten?).
In der Verlängerung geht's aber dann rund. Die Türken drücken vor allem in der ersten Halbzeit der Extra Time, das Türkyie! Türkyie! ist plötzlich viel lauter als die kroatischen Anfeuerungsrufe und alle spüren: Da liegt eine Sensation in der Luft. Nachdem aber die besten Chancen hüben wie drüben vergeben werden, freut sich der neutrale Zuschauer im eigenen Stadion auf ein Elferschießen der netten Gäste.
Doch dann bringt Klasnic die Kroaten nach einem Tormannfehler von Rüstü kurz vor Ende der Verlängerung in Führung, das erwartete Elferschießen scheint abgesagt.
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Der erste türkische Erfolg ist schon die Auswahl des Tores, auf das die Penalties geschossen werden - es ist jenes vor dem türkischen Sektor. (In dieser Kurve, aber im "neutralen" bzw. gemischten Bereich, sitzen auch wir!)
Zweimal ballern die armen Kroaten ihren Elfer neben das Tor (Modric, Rakitic), die Türkei führt mit 3:1. Und den vierten kroatischen Elfer (Petric) kann Rüstü halten.
Die Türken brauchen zu ihren letzten beiden Penalties gar nicht mehr anzutreten. Sie spielen nun in Basel gegen Deutschland um den Einzug ins EM-Finale!
Hupend und Fahnen schwingend feiern die türkischen Fans auf Wiens Straßen den Sieg ihres Teams!
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