Nicht nur das britische Pfund fällt (siehe mein voriges Posting), ab heute Freitag könnten auch wieder die Favoriten straucheln, wenn es im FA Cup in der 3. Runde zur Sache geht.
In dieser Runde Anfang Jänner steigen die Premier League-Klubs in den traditionsreichen Cupbewerb ein, wo sie heuer nicht nur auf Klubs aus Championship sowie League One und Two treffen. Heuer sind nämlich noch besonders viele Non-League-Klubs im Bewerb, die nicht nur die Qualifikationsspiele vor der "First Round Proper" überstanden haben, sondern zum Teil auch schon Profiklubs aus den unteren Ligen aus dem Bewerb geworfen haben.
Acht Vereine, die vor allem in den "Conferences" unterhalb der "League Two" (vierte Liga) spielen, sind in den aktuellen "FA Cup fixtures, 3rd round proper", die zwischen 2. und 5. Jänner gespielt werden, mit von der Partie:
Sensationsteam Droylsden FC nach vier Spielen durch Strafverifizierung out- Histon
- Forest Green Rovers
- Torquay United
- Kidderminster Harriers *)
- Barrow
- Kettering Town - alle Conference ("Blue Square Premier")
- Blyth Spartans - Conference North (= 2. Leistungsstufe des Non League-"Conference"-Systems;
siehe zum englischen Fußballligen-System auch -> hier)
- Eastwood Town - Northern Premier League Premier Division (= 3. Non League-Leistungsstufe)*) besiegten in der 2. Runde Curzon Ashton, bis dahin "lowest-ranked side left in the competition" (4. Non League-Leistungsstufe)
Wäre nicht dem FC Droylsden (in der Nähe von Manchester - Conference North) ein übles Missgeschick im zweiten Replay gegen Chesterfield passiert, dann wären es sogar noch neun "Non-Leaguers". Doch Droylsden, das sich nach einem Spielabbruch wegen Nebels, einem bemerkenswerten Auswärts-2:2 (siehe dazu noch unten), einem weiteren Spielabbruch wegen Flutlicht-Versagens und schließlich einem 2:1-Heimsieg mit zwei Toren von Droylsden-Left back Sean Newton (Bild) gegen den Viertligisten ("League Two") Chesterfield durchgesetzt hatte, musste im fünften Akt dieser denkwürdigen Cup-Paarung eine herbe Schlappe auf dem grünen Tisch einstecken:
Denn Newton, der zweifache Torschütze, war am 23. Dezember, dem Tag des sensationellen Sieges, gesperrt gewesen, sodass die FA eine Strafverifizierung zugunsten von Chesterfield vornahm. Ob daraufhin Droylsden-Präsident und Manager Dave Pace seine Ankündigung, er werde im Falle des Ausschlusses vom FA Cup "zur nächsten Brücke gehen und sich hineinstürzen", wahrgemacht hat, ist nicht bekannt. Offiziell ist hingegen, dass am 3. Jänner Chesterfield gegen Ipswich Town spielen wird.
Beim 2:2 in Chesterfield hat sich übrigens eine bemerkenswerte Geste von "fair play" ereignet: Jack Lester hatte Chesterfield 2:1 in Führung gebracht (79.), indem er den Keeper nach einem Einwurf überhoben hatte, bei dem der Ball eigentlich zu Droylsden zurückgespielt hätte werden müssen, weil die Gäste das Leder wegen einer Verletzung ins Out befördert hatten. Der Schiedsrichter musste das Tor natürlich geben, aber daraufhin erlaubte die Heimmannschaft es Droylsden-Spieler Steve Halford, in der 82. Minute unbehelligt auf 2:2 zu stellen - was zum Replay führte.
Und dann der Fehler des Droylsden-Sekretariats, das die Information der FA von Newtons Sperre für das Replay offenbar verschlampte! So steht das "Fairness-Team" Chesterfield, das ja auch zum Zeitpunkt des Flutlicht-Ausfalls im Droylsden-Stadion im ersten Replay 2:0 in Führung gelegen war, nun doch in der 3. Runde.
PS: Der besagte Sean Newton ist übrigens nicht jener Shaun Newton, der in der erfolgreichen ersten Saison nach dem Wiederaufstieg ('05/06) für West Ham spielte, anlässlich des 1:0-FA Cup-Semifinalerfolges von West Ham über Middlesbrough positiv auf Kokain getestet und sieben Monate gesperrt wurde. Später war der Mittelfeldspieler noch für Leicester City tätig, dürfte aber derzeit nicht mehr aktiv sein.
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