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RAPIDHAMMER: West Ham und Österreichs Fußball im Parlament

Wednesday 4 July 2007

West Ham und Österreichs Fußball im Parlament

In Reaktion auf das Urteil des Schiedsgerichtes in der "Carlos Tévez-Affair" hat der Labour-Abgeordnete Mike Gapes einen - dem Schiedsspruch zustimmenden - Antrag an das Unterhaus (House of Commons) des britischen Parlaments gerichtet. In seiner "Early Day Motion No. 1827" beantragt er unter anderem, das Unterhaus möge die Entscheidung der Schiedskommission (die eine Aufhebung des Disziplinarurteiles abgelehnt hatte) begrüßen, den Spielern von West Ham United zum wunderbaren "great escape" (7 Siege in den letzten 9 Spielen) gratulieren und es begrüßen, dass der Abstieg auf dem Rasen und nicht vor Gericht entschieden wurde. Zudem wünscht er sowohl West Ham als auch Sheffield United viel Erfolg in der kommenden Meisterschaft. Den vollen Text des Antrages, den bis Mittwoch Abend allerdings kein weiterer Abgeordneter unterstützt hat, kann man hier lesen.

Eine weniger enthusiastische Sicht auf den Fußball hat ein österreichischer sozialdemokratischer Abgeordneter. Der Nationalratsabgeordnete Johann Maier hat am 29. Juni 2006 gemeinsam mit den geschäftsordnungsgemäß vorgesehenen vier GenossInnen eine 85 detaillierte Fragen umfassende parlamentarische Anfrage, 1119/J (XXIII. GP) über die "Sicherheit bei Sportveranstaltungen" an Innenminister Günther Platter gestellt. Darin möchte der Salzburger Nationalratsabgeordnete vom Innenminister u.a. wissen, ob bereits eine "Risikoanalyse" für die Spiele des SK Rapid und im UI-Cup bzw. die übrigen Europacup-Spiele der österreichischen Vereine (z.B. SV Mattersburg im UEFA-Cup) vorliegt, wie die Entwicklung der "Problematik gewaltbereiter Fußballfans" eingeschätzt werde, wie Stadionverbote exekutiert werden und welche Maßnahmen der Innenminister plant, um in Zukunft Ausschreitungen bei nationalen und internationalen Fußballspielen zu verhindern. Und schließlich möchte er vom Innenminister auch wissen, ob dieser die WM-Dokumentation "Ein etwas anderes Sommermärchen" (engl. "Hooligans - the untold story") gesehen habe und welche Schlussfolgerungen das Innenresort daraus gezogen habe. "Wenn nein, werden Sie diesen Film beischaffen?" fragt Abgeordneter Maier.
Der Innenminister hat die Anfrage gemäß § 94 der Geschäftsordnung des Nationalrates innerhalb von zwei Monaten nach Übergabe derAnfrage an den NR-Präsidenten zu beantworten.

Die oben angesprochene "Risikoanalyse" ist in einem Beschluss des Rates der Europäischen Union vom 25. April 2002 über die Sicherheit bei Fußballspielen von internationaler Bedeutung, 2002/348/JI, vorgesehen. Demnach soll in jedem Mitgliedstaat der EU eine "nationale Fußballinformationsstelle" eingerichtet werden, um den Informationsaustausch und die polizeiliche Zusammenarbeit bei "Fußballspielen mit internationaler Dimension" zu erleichtern. NR-Abgeordneter Maier hat aber seine Zweifel, ob diese Informationsstelle funktioniert bzw. überhaupt existiert: er ersucht den Innenminister um Aufklärung über deren Einrichtung, Leitung, Mitarbeiterstab und Budget.

Fußball ist also nicht nur "die wichtigste Nebensache der Welt" - was übrigens auch die fußball-kritische Wiener Bezirksvorsteherin des ersten Bezirks, Ursula Stenzel, in einer Presseaussendung zur EURO 2008 zugesteht -, sondern für manche viel mehr ...
Der RAPIDHAMMER wird weiter berichten.

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