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RAPIDHAMMER: HANSE DER WOCHE: "Steffen Hofmann, Fußballgott!"

Thursday, 17 April 2008

HANSE DER WOCHE: "Steffen Hofmann, Fußballgott!"

"Tor für Rapid! Torschütze: Nummer 11, Steffen..."
"HOFMANN, FUSSBALLGOTT!!!" antworten knapp 18.000 Zuschauer in Rapids "St. Hanappi" auf die Ansage von Platzsprecher Andy Marek.
"Neuer Spielstand: Rapid: ..."
"EINS !"
"Kärnten..."
"EINS !"
"Danke."
"BITTE !!!"
Kein anderer als der "Man of the Match" des Spieles gegen Austria Kärnten (Endergebnis 2:1) hat sich diesmal den Titel "HANSE DER WOCHE" verdient*). Der Erfolg der Grün-Weißen, die nach Salzburgs Niederlage gegen den SV Mattersburg zwei "Matchbälle" auf den Meistertitel servieren können, hängt zu einem großen, kaum zu überschätzenden Anteil mit Steffen Hofmanns Form in dieser Saison zusammen.
Der 27-Jährige Deutsche aus Würzburg, der mit einer Wienerin verheiratet und soeben zum zweiten Mal Vater geworden ist, führt nicht nur mit zehn Toren in der klubinternen Schützenliste. Der seit Martin Hidens Abgang die Kapitänsschleife bei den Grün-Weißen tragende Hofmann hat vor allem auch unglaubliche 27 Assists auf seinem Konto.
Beim hart erkämpften 2:1-Sieg gegen Austria Kärnten am vergangenen Freitag war der nur 1,73 m große Mittelfeldspieler mit der Nummer 11 geradezu überall auf dem Feld zu finden. Er genießt beim sonst so strengen Trainer Peter Pacult die Freiheiten, die er braucht, um seine Stärken ausspielen zu können. Neben seinen gefährlichen Freistößen und Eckbällen sorgen vor allem die kraftvollen Vorstöße und genauen Passes regelmäßig für spielentscheidende Treffer. Der zuletzt vom Rapid-Anhang ehrfurchtsvoll "Fußballgott" Genannte ist zweifellos der reifste Mann im Kader, eine Nummer 11, die eigentlich eine Mischung aus 10, 8, 7 oder 6 ist. Eine echte Position gibt es für ihn nicht, "Hofmann ist dort, wo er glaubt, dass er etwas bewegen kann", schrieb Die Presse in einem hymnischen Artikel über Steffen.
Nachdem er mit Rapid vor drei Jahren das erste Mal Meister geworden war und sich im Herbst 2005 für die Champions League qualifiziert hatte, wechselte Hofmann, der unter Rapid-Trainer Lothar Matthäus von Bayern München zum österreichischen Rekordmeister gekommen war, im Winter 2006 zu 1860 München. Nach 16 Spielen für die "Löwen" kehrte er im Herbst 2006 zu Rapid zurück, verletzte sich aber schwer und fiel monatelang aus; Rapid lag zeitweise sogar auf einem Abstiegsplatz in der österreichischen Bundesliga und belegte mit einem wieder fitten Hofmann schließlich noch Platz 4.
In der laufenden Saison 2007/08 ist der am 9.9.1980 geborene Steffen, der bisher 162 Meisterschaftsspiele für Rapid bestritten hat, einer der konstantesten Spieler bei den Hütteldorfern: er stand heuer in allen 34 Meisterschaftspartien auf dem Platz, wurde dreimal ausgewechselt, und spielte insgesamt 3036 Minuten. Diese Zeit hat der Kapitän genützt, seine Beteiligung an den bislang 65 Treffern beträgt mit 37 Toren (geschossene Tore und Assists) deutlich mehr als 50 Prozent.
Selbst mit sturer Manndeckung – wie zuletzt beim 2:1 gegen Austria Kärnten - ist der Deutsche, der sich schon als Österreicher fühlt und gerne eingebürgert werden würde, nicht zu stoppen. Gestoppt hat nur die FIFA die vom ÖFB vor einiger Zeit vollmundig angekündigte Teamkarriere des Mittelfeldmotors: da Steffen schon in einer deutschen U21-Auswahl spielte und der ÖFB übersehen hatte, die von der FIFA gesetzte Übergangsfrist für die Anmeldung als österreichischer Auswahlspieler zu nützen, wurde von der FIFA kein grünes Licht für einen Einsatz von Hofmann in der österreichischen Nationalmannschaft gegeben. (Näheres zu diesem Rechtsproblem siehe hier!).
Für die Rapid-Anhänger ist der verhinderte Nationalspieler, den angeblich sogar Deutschlands Teamchef Jogi Löw beim letzten Spiel im Hanappi-Stadion beobachten ließ, jedenfalls DER Spieler der Saison: sowohl auf der Website des SK Rapid als auch vom Fanklub "Freunde des S.C. Rapid" wurde Steffen mit überragendem Vorsprung zum "Rapidler des Jahres" gewählt. Nun haben ihn auch die Trainer, Präsidenten und Manager der österreichischen Bundesliga-Klubs - zum mittlerweile dritten Mal - zum "Spieler der Saison" gekürt. Und bald kann Steffen Hofmann - hoffentlich - ein zweites Mal den Meisterteller für Rapid stemmen. Die Grün-Weißen, die zwei Runden vor Schluss vier Punkte vor Red Bull Salzburg liegen, können schon am Sonntag um 15:30 in "St. Hanappi" mit einem Sieg gegen Altach den Meistertitel fixieren.
Neben "Steffen Hofmann, Fußballgott!" wird es am Sonntag bei uns auch "allez les verts!" heißen, denn für unseren französischen Austauschschüler habe ich noch ein Ticket auftreiben können. Schließlich ist "St. Hanappi" mit der unvergleichlichen Atmosphäre und Stimmung im Stadion derzeit die geilste Sehenswürdigkeit in Wien.

*) In der Rubrik "HANSE DER WOCHE" wird regelmäßig ein Akteur aus der weiten Welt des Fußballs vor den Vorhang gebeten und vom RAPIDHAMMER der Akklamation durch die werte Leserschaft empfohlen.

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