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RAPIDHAMMER: UEFA Cup-Finale: Blau gegen Blau mit Christian Dailly

Wednesday 14 May 2008

UEFA Cup-Finale: Blau gegen Blau mit Christian Dailly

Im österreichischen Fernsehen zeigt man das heutige UEFA Cup Finale Zenit St. Petersburg vs Glasgow Rangers nicht. Wer verkabelt oder mit Sat versehen ist, kann die Übertragung des Endspiels der beiden Klubs mit den blauen Vereinsfarben aber auf Sat1 sehen.
100.000 Schotten werden am Austragungsort des Finales in Manchester erwartet, obwohl die Rangers nur 13.000 Tickets zugesprochen erhielten und das City of Manchester Stadium bloß 44.000 Zuschauer fasst. In der ganzen Stadt wird es aber mehrere Public Viewing-Möglichkeiten geben, um allen aus dem Norden kommenden "Gers" die Möglichkeit zu geben, live mitzufiebern.

Im schottischen Team (Bild), das nach einem 3. Platz in der Champions League-Gruppenphase (hinter Barcelona und Lyon, aber vor dem VfB Stuttgart) im Frühjahr in den Bewerb einstieg und auf dem Weg ins UEFA Cup Finale mit Panathinaikos (0:0/1:1-Auswärtstor) und Werder Bremen (2:0/0:1) zwei "Österreicher-Klubs" (Ivanschitz, Harnik) sowie Sporting Lissabon ( 0:0/2:0) und zuletzt im Elferschießen Fiorentina (zweimal 0:0) ausschaltete, steht mit Christian Dailly ein West Ham-Veteran:

Der 34-jährige Defensivspieler kam im Jänner 2001 von den Blackburn Rovers zu West Ham. Er bestritt bis zum Herbst 2007 189 Spiele für die Hammers und erzielte 5 Tore, anschließend wurde er an Southampton verliehen, von wo er im Jänner zu den Rangers wechselte. Und nun findet sich der sympathische Schotte, der bei West Ham kein Leiberl mehr hatte, unter den Rangers Players Profiles für das Europacup-Finale von Manchester! Dass Dailly von Beginn an zum Einsatz kommt, ist durchaus möglich, denn im Hinspiel gegen Fiorentina stand er in der Anfangsformation. Im Rückspiel wurde er dagegen als Ersatzspieler nicht eingewechselt.
Sicher dabei wird Ex-Austria Wien-Spieler Sasa Papac sein. Der Bosnier spielte von 2004 bis 2006 in Wien und wechselte anschließend gemeinsam mit seinen Austria-Kollegen Libor Sionko und Filip Šebo (die nur eine Saison bei den Rangers blieben) zum schottischen Traditionsklub, der mit 51 nationalen Meistertiteln Europa-Rekordhalter ist und 1972 den Europacup der Cupsieger (3:2 gegen Dynamo Moskau) gewinnen konnte.
Sicher nicht dabei ist hingegen der gefährlichste Angreifer der Gegenseite: Pavel Pogrebnyak, der im bisherigen Bewerb für Zenit St. Petersburg 10 Tore schoss - zwei davon zuletzt beim 4:0 gegen Bayern München. Er wird aufgrund einer Gelb-Verwarnung im Semifinale heute Abend zuschauen müssen.
Dafür sollten aber der geniale ukrainische Mittelfeldstratege Anatoli Timostschuk, Russland-Star Andreij Arschawin, Fatih Tekke und Alejandro Dominguez die Rangers-Abwehr beschäftigen, meinte Coach Dick Advocaat, der bei der letzten Euro Holland und vor zwei Jahren bei der WM Südkorea betreut hat und vor einigen Jahren zwei Meistertitel mit den Glasgow Rangers holte. Dass Advocaat im Finale gerade auf die Rangers trifft, bei denen er 1998 der erste Nicht-Schotte als Manager war, macht den 60-Jährigen sentimental:
"Ich saß in meinem Hotelzimmer in St. Petersburg, um übers holländische Satellitenfernsehen das Spiel live zu sehen. Ich bekam fast einen Herzanfall, so spannend war das Match", erzählte Advocaat. "Ich wollte so sehr, dass Glasgow ins Finale einzieht. Die Rangers sind für mich noch immer einer der schönsten und größten Klubs der Welt."

Entscheidend dafür, ob der aktuelle oder der Herzensklub von Advocaat gewinnt, wird sein, ob Zenit - in Europa bisher ein ziemlich unbeschriebenes Blatt - die Rangers-Abwehr knacken kann, denn der Schotten-Beton von Manager Walter Smith (der von 1991-1998 Advocaats höchst erfolgreicher Vorgänger als Rangers-Coach und anschließend Trainer bei Everton und dem schottischen Team war) ließ seit dem Einstieg in der Runde der letzten 32 nur ganz zwei Tore zu.

Advocaat meinte vor dem Spiel: "Beide Mannschaften sind sehr stolz darüber, so weit gekommen zu sein. Wir haben größere Mannschaften als die Rangers geschlagen und sie haben viel größere Teams als Zenit geschlagen. Wenn man so weit gekommen ist, gibt es keinen Grund, nervös zu sein – wir werden einfach spielen und versuchen zu gewinnen. Jeder in Europa spricht über unseren Stil. Das ist sensationell. Wir können sehr stolz darüber sein."
Zenit stieg schon in der 2. Qualifikationsrunde in den Bewerb ein und musste nach der ersten Hauptrunde (Aufstieg gegen Standard Lüttich 3:0/1:1) in der Gruppenphase mit Platz 3 hinter Everton und Nürnberg vorlieb nehmen. In der K.O.-Phase schaltete der nunmehrige russische Meister unter dem früheren Rangers-Manager Dick Advocaat tatsächlich einige Kaliber aus: Villareal (1:0/1:2-Auswärtstor), Marseille (1:3/2:0-Auswärtstor) und die beiden deutschen Klubs Leverkusen (4:1/0:1) und Cup-Favorit Bayern (1:1/4:0) mussten sich den immer stärker werdenden Russen geschlagen geben.

Es wird sicher eine interessante Partie mit Heimvorteil für die Rangers. Den schöneren Fußball werden aber wohl die Russen spieln, bei denen die "Holland Revolution" voll im Gange ist (Guus Hiddink betreut ja die russische Nationalmannschaft).

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