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RAPIDHAMMER: Search results for Tévez
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Sunday, 8 July 2007

West Ham in der "Doppel-Mühle"

Kein Schlussstrich in der Causa Tévez
Carlos Tévez wechselt zu Manchester United, hieß es, leihweise auf 2 Jahre mit Option auf "permanent". Besser sollte es wohl heißen: seine Vertreter, Agenten oder "Eigentümer" haben entschieden, dass er zu ManU "verschoben" wird. - Rund um Carlos Tévez baut sich gerade ein Gebirge aus Vertragsklauseln, Rechtspositionen, Klagsdrohungen und rechtlichen Unwägbarkeiten auf, das unüberschaubare Dimensionen anzunehmen beginnt. Für West Hams Chairman Eggert Magnusson (Bild) könnte sich die Situation zu einer unangenehmen "Doppel-Mühle" entwickeln.

Zunächst wurde berichtet, dass Tévez mit Zustimmung von West Ham Vertragsverhandlungen mit Manchester United führe; im Hinblick auf den aufrechten Vertrag von Tévez mit West Ham würde die Transfersumme (oder wie das bei einem Leihvertrag heißt) an West Ham gehen und eine angemessene Zahlung daraus an Tévez' "Agenten" (gemeint offenbar Kia Joorabchian).

Unzulässiges "third party agreement" ...
Kia Joorabchian besteht aber darauf, dass seine Rechte aus dem zwischen ihm und West Ham (unter dem früheren Chairman Terence Brown) bei der Anmeldung von Tévez und Mascherano geschlossenen "third party agreement" respektiert werden. Soll heißen: Joorabchian, der über seine beiden Gesellschaften Media Sports Investments (MSI) und Just Sport Inc (JSI) "Eigentümer" aller Transferrechte an Carlos Tévez ist, möchte laut diesem Agreement von Ende August 2006 Tévez jederzeit zu einem Klub seiner Wahl transferieren können. Er erklärt, bereit zu sein, im Transferfall an West Ham lächerliche £100,000 zu zahlen. Klagsdrohungen wurden offenbar schon ausgesprochen. (Eine Zusammenfassung der letzten Ereignisse findet man hier und hier.)

Genau dieses "third party agreement" und dessen ursprüngliche Geheimhaltung bei der Registrierung von Tévez und Mascherano war aber der Grund für die Rekordstrafe von £ 5,5 Millionen, die eine Disziplinarkommission der FA Premier League (FAPL) über West Ham verhängte. Rule U18 des FAPL-Reglements verbietet es Vereinen, dritte Parteien (hier: Kia Joorabchian bzw. dessen Gesellschaften) zu befähigen, Einfluss auf ihre "policies" oder die "performance of the team" zu nehmen.

Nach dem Ergehen des Diziplinarurteiles gegen West Ham am 27. April waren noch drei PL-Matches zu spielen, in denen die Hammers dringend die Dienste von Carlos Tévez benötigten. Um gegenüber der FAPL sicherzustellen, dass die Regel U18 nicht mehr verletzt werde, kündigte West Ham das "third party agreement" einseitig auf, was Joorabchians Anwälte damit beantworteten, dass sie zwar den Empfang des Kündigungsschreibens bestätigten, jedoch erklärten, ihr Klient behalte sich ausdrücklich alle seine Rechte vor.

... gekündigt - wirksam oder unwirksam?
Die FAPL gab sich jedenfalls erst zufrieden, nachdem sich West Ham verpflichtet hatte, die FAPL über alle weiteren Schritte in Bezug auf Tévez' Vertrag zu informieren, um auszuschließen, dass künftig eine Einflussnahme Dritter erfolge. Nunmehr hat das FAPL-Board erklärt, eine Anmeldung von Tévez für Manchester United komme nur in Betracht, wenn die Einwilligung von West Ham vorliege. Natürlich wird von der FAPL auch überprüft werden, ob bei einem Transfer alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

Die Doppel-Mühle
Beim Mühlespiel gibt es die unangenehme Situation, sich in einer "Doppel-Mühle" zu befinden: In so einer Lage befindet sich auch Eggert Magnusson.

Einerseits muss er darauf bestehen, dass Tévez (der laut Website von West Ham einen aufrechten 4-Jahres-Spielerkontrakt mit WHU hat) nur dann zu ManU wechseln kann, wenn die Zahlung von ManU an West Ham geht und dort auch zum überwiegenden Teil verbleibt (gerade das wird die FAPL besonders interessieren!). In diesem Fall wird West Ham von Joorabchians MSI und JSI, die sich weiterhin im Besitz aller Transferrechte sehen, geklagt.

Einigt sich Magnusson dagegen schon jetzt mit MSI/JSI - was nur ginge, wenn der Großteil der Transfersumme an diese Gesellschaften fließt - verstößt West Ham gegen Regel U18, bekommt ein neues Disziplinarverfahren und riskiert, dass Sheffield United beim High Court eine Aufhebung des Urteils des Schiedsverfahrens vom 3. Juli erreichen kann. Und das könnte bedeuten, dass West Ham doch noch absteigen muss.

Everybody's second team?
Eine unangenehme "Doppel-Mühle" für West Ham. Und was noch schlimmer ist: egal, wie Eggert Magnusson aus diesem Pallawatsch herauskommt, eines hat der Verein durch die "Carlos Tévez-affair" jedenfalls schon verspielt: seinen guten Ruf. Nach den beiden Verfahren in dieser Causa trifft der alte Spruch, West Ham sei "everybody's second team", sicher nicht mehr zu. In diversen Fan-Foren bezeichnet man unsere "Hammers" vielmehr als "Betrüger", denen der Zwangsabstieg gebührt hätte.

Auch wenn das Schiedsgericht in seinem Urteil in dem von Sheffield United gegen die FAPL angestrengten Verfahren klar gesagt hat, dass ein Punkteabzug zwar eine Möglichkeit, aber keine rechtlich obligatorische Sanktion war, und dass die FAPL davon ausgehen konnte, dass Tévez auch in den letzten Premier League-Spielen eingesetzt werden durfte...
Nach allem, was in dieser Causa schon geschrieben wurde, wäre es ein Wunder, wenn West Ham jenen Fußballfans, in deren Adern kein "claret and blue blood" fließt, jemals wieder so sympathisch würde wie nach dem unglücklich verlorenen FA Cup-Finale in Cardiff am 13. Mai 2006.

Wednesday, 1 August 2007

Neue Wendung in Carlos Tévez-Saga

Explosives Dokument beim High Court vorgelegt
Die Times und der Telegraph berichten über die gestrige Gerichtsverhandlung im Streit um die Carlos Tévez-Transferrechte. Wie zuletzt von RAPIDHAMMER erläutert, möchte Kia Joorabchian West Ham nur £ 100,000 für die Zustimmung zur Anmeldung des Spielers bei Manchester United bezahlen. Ein im Gerichtsverfahren vorgelegtes Dokument erklärt nun, wie Mr. Joorabchian auf diese Summe kommt. Sie ergibt sich nicht etwa aus dem ursprünglichen, im August 2006 abgeschlossenen "third party agreement" (siehe dazu auch hier und hier), sondern dürfte von Eggert Magnusson selbst kurz nach seiner Übernahme von West Ham am 1. Dezember 2006 vorgeschlagen worden sein.

Die Kläger MSI-JSI/Joorabchian haben ein mit 1. Dezember 2006 datiertes Schriftstück vorgelegt und behaupten, damit sei von ihnen mit West Ham ein Zusatz zum - unzulässigen - "third party agreement" (siehe zu diesem hier!) abgeschlossen worden, wonach Tévez bis Juli 2007 an West Ham gebunden bleibe und dann gegen Zahlung der Summe von £ 100,000 den Verein verlassen könne. Das entsprechende Dokument, unterzeichnet von Scott Duxbury (damals stellvertretender Vorstandsvorsitzender von WHUFC), MSI-JSI und Carlos Tévez, wurde dem High Court vorgelegt. (Just Like My Dreams Blog bezeichnet das Schriftstück als "smoking gun".)

West Ham anerkannt dieses Schriftstück nicht als gültig und macht geltend, es habe zwar im Dezember 2006 einen entsprechenden Vorschlag gegeben, aber weder Kia Joorabchian noch Carlos Tévez hätten diesem damals zugestimmt. Das ominöse Dokument sei von diesen nicht unterzeichnet und nicht an West Ham zurückgeleitet worden. Somit sei dieser "Zusatz" nicht vereinbart und daher nicht gültig geworden. Das vorgelegte Dokument sei auch nicht neu; in seiner nicht unterschriebenen Fassung habe es schon der Disziplinarkommission, die West Ham zu einer Strafe von £ 5,5 Mio. verurteilte, vorgelegen.

Wenn die Verantwortung der Hammers stimmt, dann hätten die Kläger die Urkunde erst zu einem späteren Zeitpunkt unterzeichnet, zu dem West Ham an diesen Vorschlag nicht mehr gebunden war. Das würde "tricky Kia", gegen den in Brasilien ein Haftbefehl wegen des Vorwurfes der Geldwäsche bestehen soll, ähnlich schauen!

Während die Times die Hammers ob dieses Beweismittels "in hot water" sieht und auch der von mir hochgeschätzte Just Like My Dreams Blog die Lage nicht allzu positiv beurteilt, meine ich, dass das Dokument für West Ham alles andere als gefährlich ist:

Sollte sich herausstellen, dass der Zusatz von "tricky Kia" zuerst abgelehnt wurde (und nun aufgrund einer späteren Unterschrift dem High Court als verbindlich präsentiert wird), dann wäre er ungültig und West Ham müsste Tévez nicht um den Bettel von £ 100.000 ziehen lassen.

Wäre die Zusatzvereinbarung aber gültig, dann wäre West Ham von der Premier League zu Unrecht wegen der ursprünglichen Vereinbarung ("third party agreement") bestraft worden, denn Tévez hätte dann nicht ohne Zustimmung von West Ham jederzeit zu einem anderen Verein transferiert werden können. Vielmehr wäre er jedenfalls bis Saisonende an die Hammers gebunden gewesen, die auch eine (wenn auch geringe) Ablöse für ihn vereinbart hatten.

Der Vorschlag, eine solche Abänderung des ursprünglichen - unzulässigen - Agreements zu vereinbaren, machte wohl im Dezember 2006 durchaus Sinn. Damals war Tévez ein Wechselspieler, der noch kein Tor erzielt und eher den Charakter eines Fremdkörpers oder gar Störfaktors hatte. West Ham war offenbar damals um Schadensbegrenzung bemüht... Dass Carlitos später zusammen mit Mark Noble zum Katalisator des "Greatest Escape" werden sollte, konnte der gerade erst als neuer West Ham-Präsident auf der Bühne erschienene Isländer Eggert Magnusson nicht ahnen.

Nun, nachdem sich alles anders entwickelt hat, auf einen Vorschlag zurückzukommen, der - wenn West Hams Verantwortung stimmt - damals nicht angenommen wurde, was den Hammers eine Rekordstrafe von £ 5,5 Mio. einbrachte, geht rechtlich daneben und bestätigt nur die schlechte Meinung, die wir von Mr. Joorabchian haben. Bei der kommenden Gerichtsverhandlung am 22. August werden er und Tévez nun Rede und Antwort stehen müssen, wann sie das vorgelegte Dokument tatsächlich unterzeichnet haben.

Ich teile auch nicht die Einschätzung von Hammered Blog, der meint, selbst bei rechtlicher Ungültigkeit der Zusatzvereinbarung sei es "moralisch" nicht argumentierbar, jetzt mehr als die £ 100.000 zu verlangen, um die man Tévez im Vorjahr habe los werden wollen.

Ein zu einem bestimmten - mehr als ein halbes Jahr zurückliegenden - Zeitpunkt gemachter, damals nicht akzeptierter Vorschlag kann kein Präjudiz für die jetzige unter vollkommen geänderten Umständen stehende Verhandlungsposition von West Ham sein. Wäre die nun ins Treffen geführte Vereinbarung zustande gekommen, so hätte West Ham im seinerzeitigen Disziplinarverfahren damit argumentieren können, dass die Disziplinarstrafe (£ 3 Mio. für das Geheimhalten von Unterlagen bei der Anmeldung von Tévez und Mascherano und £ 2,5 Mio. für die Einräumung unzulässiger Einflussmöglichkeiten an Dritte während laufender Spielerverträge) wesentlich geringer hätte ausfallen müssen, weil die neue Vereinsführung bereits selbst eine Abänderung des unzulässigen "third party agreements" vorgenommen hätte.
Zudem muss auch berücksichtigt werden, dass sich der "Wert" von Carlos Tévez für Manchester United erst durch dessen kontinuierlichen Einsatz im Hammers-Team und den gemeinsam mit der übrigen Mannschaft erreichten Klassenerhalt ergeben hat. "Premier League-tauglich" wurde Carlitos eben erst im Frühjahr durch seinen Einsatz bei West Ham.

Ich bin gespannt, wie gierig Kia Joorabchian ist: Ob er wohl nachgibt und West Ham einen größeren Anteil von dem Geld zugesteht, das ManU für Tévez bezahlen wird, oder ob er es wirklich darauf ankommen lässt, dass der arme Carlitos vor dem High Court ins Kreuzverhör genommen wird?

Monday, 2 July 2007

Season Review Part II: Future looked bright

Nach dem ersten Teil des Saisonrückblicks (August) hier der zweite Teil:
SEPTEMBER 2006

Shock signings am 31. August
Nach dem guten Start in die neue Saison dachte ich, dass uns West Ham auch heuer wieder überraschen würde - so wie in ihrer ersten Saison nach dem Aufstieg mit einem 9. Platz in der Meisterschaft, dem Erreichen des FA Cup-Finales gegen Liverpool und der UEFA-Cup-Qualifikation.
Aber mit einer Überraschung wie dieser hatte niemand gerechnet: Am Morgen des 31. August 2006 verdichteten sich die Hinweise darauf, dass West Ham als "shock signings" die beiden jungen argentinischen WM-Stars Javier Mascherano (geb. 8.6.1984) und Carlos Tévez (geb. 5.5.1984) verpflichtet habe. Kurzfristig brach sogar die Homepage http://www.whufc.com/ zusammen ("temporarely unavailable due to routine maintenance", nannte man das cool).
Media Sports Investment (MSI) und deren Chairman Kia Joorabchian, die im "Besitz" der Spielerpässe der beiden Argentinier waren, bestätigten, dass Tévez und Mascherano für West Ham unterschrieben hatten und schließlich wurden die beiden bei einer Pressekonferenz im Upton Park stolz von Manager Alan Pardew präsentiert.

Rosige Zukunft oder undurchsichtige Verträge?
"We can compete with the best now", sagte Pardew und die Zukunft sah nun wirklich rosig aus für West Ham. Die beiden Argentinier hätten "permanent contracts" unterschrieben, meinte Alan Pardew auf die Fragen von Journalisten, die bezweifelten, ob sich West Ham hoch im Kurs stehende Fußballaktien dieses Kalibers leisten könne. Manch einer vermutete, dass bei diesem Transfer nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein könnte. Und schon am 7.9.2006 berichtete der Daily Telegraph über jene Vertragsklausel, die West Ham später eine Rekordstrafe der FA Premier League einbringen sollte:
"West Ham also had to agree a clause [... that] specifies that West Ham have to sell if a bid comes in for the two players at any time in the next five years. To keep the players, West Ham will have to pay £40 million. In other words, this is like a purchase option on these two players". Das heißt: West Ham musste die beiden Spieler abgeben, wann immer MSI dies wollte. (Ob die 40 Mio. Pfund als festgelegte Transfersumme für einen Erwerb der Spieler durch West Ham korrekt sind, weiß ich nicht - wahrscheinlich wird gerade jetzt darüber verhandelt, zu welchen Bedingungen Carlos Tévez tatsächlich bei West Ham bleiben kann.)

Der Übernahme-Krimi - noch lange nicht vorbei
Die Freude über die beiden "signings" war unter den West Ham-Fans nicht ungetrübt. Schon zu lange zog sich nämlich ein Übernahmeversuch des "Eigentümers" der beiden Spieler, Kia Joorabchian (Bild) hin. Man fürchtete, der britisch-iranische Geschäftsmann, der die beiden Argentinier unter durchaus dubiosen Begleitumständen zu West Ham gebracht hatte, würde die traditionellen Werte des Klubs verraten. Als einer der möglichen Geldgeber des Iraners, ein israelischer Geschäftsmann, wissen ließ, er könne nicht sagen, wieviele Spieler einer Fußballmannschaft angehörten, er sei vielmehr nur an West Hams Grundbesitz in der künftigen Olympia-Region East London interessiert, wurde sogar eine Petition "Stop the takeover bid" aufgelegt und Manager Alan Pardew fühlte sich bemüßigt zu erklären: "Hammers are in safe hands".
Es sollte noch bis in den November hinein dauern, bis der "Übernahme-Krimi" entschieden war. Sicher auch keine optimalen Voraussetzungen, um sich auf das Fußballspielen konzentrieren zu können.

10.9.2006 ASTON VILLA (H) 1:1 (0:1) Das erste Match nach dem Hype rund um den Tevéz/Mascherano-Transfer geriet zu einer Enttäuschung. Beide Argies saßen nur auf der Ersatzbank und schon in der 3. Minute ging Aston Villa in Führung. Roy Carroll konnte nach einem Corner den Kopfball von Juan Pablo Angel aus kurzer Distanz nicht festhalten und Villa-Verteidiger Ridgewell spitzelte den Ball zum 0:1 über die Linie. Nachdem Marlon Harewood, dem Villa-Keeper Sorensen den Ball irrtümlich zugespielt hatte, nicht in der Lage war, diesen im Netz unterzubringen, und Angel auf der anderen Seite an die Querlatte geköpft hatte, brauchte es in der 2. Hälfte ein kurioses Tor von Bobby Zamora, um den Hammers wenigstens ein Unentschieden zu retten: Konchesky köpfelte nach einem Corner aus mehr als 16 Metern auf das Tor; der Aufsetzer traf Zamoras Oberschenkel und sprang von dort über die Hände des Keepers zum 1:1 (50.) ins Netz (Zamoras 5. Goal im 4. Match in dieser Saison!). Abgesehen von diesem Tor benötigten die Hammers auch noch zwei "goal line clearances" durch Tyrone Mears (akrobatischer Fallrückzieher auf der Torlinie!) und durch Anton Ferdinand, um das 1:1-Remis zu halten. In der 61. Minute kam Carlos Tévez für Harewood ins Spiel, Mascherano blieb auf der Bank. Symptomatisch war eine Szene, in der Tévez einen Villa-Verteidiger großartig austrickste, sein Pass in den Strafraum aber keinen Abnehmer fand. Aber Tévez strahlte vom ersten Augenblick an etwas aus, was ihn sofort zum Liebling der Upton Park-faithful werden ließ...

Russell Brand schrieb im Guardian über Carlos Tévez' ersten Einsatz im Upton Park:
"I saw Tévez march on to the pitch against Aston Villa and he played with a commitment and dedication of a man who will be there for decades. I predict he'll be an Argentinian Billy Bonds. I'm confident that Tévez will remain at West Ham into his dotage then become Alan Pardew's assistant and perhaps, even when his playing career is finally over, when he is but a gurgling shipwreck of a man, he will become one of the Hammers' seemingly endless irritating mascots, joining that hammer and daft cat-thing people are forced to tolerate that put me off the half-time enjoyment of the Hammerettes - God bless them girls."

14.9.2006 PALERMO (UEFA-Cup, H) 0:1 (0:1) Die Hammers mit Tévez und Mascherano begannen initiativ. Tévez konnte nach einem Zamora-Querpass den Ball aus guter Position nicht im Tor unterbringen, aber kurz vor der Pause schossen die Italiener gegen eine unaufmerksame West Ham-Abwehr das 0:1 durch Caracciolo. In der zweiten Hälfte drängten die Hammers auf den Ausgleich, aber außer einem Stangenschuss von Harewood (kam in der 77. Minute für Tévez) und einer gelben Karte für eine "Schwalbe" von Etherington sprang nichts mehr heraus. Dennoch waren die Irons zuversichtlich, im Rückspiel noch den Aufstieg fixieren zu können.

17.9.2006 NEWCASTLE UNITED (H) 0:2 (0:0) Carlos Tévez mit einem Freistoß von der linken Strafraumecke an die Querlatte - so knapp dran an seinem ersten West Ham-Goal. Und Lee Bowyer überhob mit einem Schuss beinahe von der Mittellinie den Keeper - aber knapp am Pfosten vorbei. Und in der zweiten Hälfte ließen die Newcastle-Stürmer zunächst West Ham-Keeper Carroll und dann Verteidiger Gabiddon ziemlich alt aussehen: 0:2 durch Damien Duff und Obafemi Martin. Eine klare und unerwartete Heimniederlage.

23.9.2006 MANCHESTER CITY (A) 0:2 (0:2) Die Match-Zusammenfassung zeigt keine einzige Chance von West Ham ("they hardly mustered a shot on goal", hieß es in einem Kommentar). Umso deutlicher sieht man, dass Organisation und Zuordnung in der Defensiv-Abteilung absolut nicht passten. Und von dieser Kritik konnte man auch Javier Mascherano nicht ausnehmen, der beim 0:1 durch Samaras einfach zu weit weg von seinem Mann stand. Auch das 2:0 schoss der Grieche Georgios Samaras - nach einem von der bewegungslos stehenden West Ham-Abwehr bestaunten Solo.

28.9.2006 PALERMO (UEFA-Cup, A) 0:3 (0:1) In der ersten Hälfte waren gute Chancen von Tévez, Harewood und Carlton Cole für West Ham zu verzeichnen, aber Palermo ging durch Simplicio - nach West Hams Drangperiode - noch in der ersten Halbzeit in Führung. Und in der 2. Hälfte war es - nach einem schönen Kopfball von Cole, den der Palermo-Keeper aber abwehren konnte - wieder Simplicio, der nach einem der nun schon fast habituellen Fehler von Gabiddon - durch de Michele freigespielt - allein vor Roy Carroll auftauchen und das 2:0 schießen konnte. Diesem Killer-Goal folgte noch das 3:0 für das in Rosa spielende Palermo durch de Michele (aus abseitsverdächtiger Position). Ein trauriger Abend für die Hammers und für deren Fans, denen es im hitzigen Palermo bei Auseinandersetzungen mit den Palermo-Hooligans auch nicht gerade gut gegangen war.

Es begann gegen Palermo ...
Der "team spirit" bei West Ham, der die Mannschaft in der vergangenen Saison ausgezeichnet hatte, ging im Laufe des September - nach einem Unentschieden und 4 Niederlagen (bei nur einem Tor!) - schön langsam den Bach runter. Wusste Alan Pardew, wie er die beiden argentinischen Stars in die Mannschaft integrieren und West Ham wieder auf Kurs bringen konnte?
Die Zukunft hatte Anfang September so rosig ausgesehen, aber die Rosa-Neri aus Palermo hatten mit ihrem 1:0-Sieg im Upton Park eine West Ham-Niederlagenserie eingeleitet, die noch nicht vorbei war...

Friday, 6 July 2007

Tévez zu ManU !?

Kaum ist das Schiedsverfahren in der Carlos Tévez-affair abgeschlossen, gibt es schon wieder Neuigkeiten rund um Carlos Tévez. Die Times und zahlreiche andere Medien - einschließlich österreichischer Zeitungen - melden, dass Manchester United (oben das entscheidende Tor von Tévez beim 1:0 Sieg von West Ham gegen ManU) das Rennen um Tévez gewonnen habe. Der Deal werde in den nächsten 24 Stunden finalisiert werden.
Gleichzeitig stellte aber die Premier League klar, dass ein Wechsel nur mit Zustimmung von West Ham United in Betracht komme, weil Tévez bei den Hammers unter Vertrag stehe und für diesen Verein gemeldet sei.
Um sich für die mögliche Auseinandersetzung um die Transferrechte an Tévez bestmöglich in Stellung zu bringen, hat Tévez' "Eigentümer" Kia Joorabchian nun verlauten lasse, er verfüge über Dokumente, mit denen er Sheffield United bei einer allfälligen High Court-Klage gegen das Schiedsgerichtsurteil helfen könne.
Ob ein solches Rechtsmittel gegen das gegen Sheffield gefällte Schiedsurteil eingebracht wird, soll sich bis Mitte Juli entscheiden. Eine Zivilklage gegen ein Sporturteil ist - wie wir seit der einstweiligen Verfügung des GAK gegen die österreichischen Bundesliga wissen - allerdings eine verdammt heiße Geschichte, die sich wegen möglicher FIFA-Sanktionen auf den gesamten englischen Verband negativ auswirken könnte.
Eine Zusammenfassung der Neuigkeiten von gestern findet man hier, jener von heute hier.
Und was sagt Carlos Tévez selbst?
Vor kurzem äußerte er sich gegenüber der argentinischen Zeitung Clarin so: "As far as I am aware I have not received any official offers. But the fact that Real Madrid, Inter and Manchester United are interested in me makes me feel proud. If I have to stay at West Ham, it would be fine. I am happy there and people love me very much."
Tévez betonte, er werde sich erst nach dem Ende der Copa America entscheiden. Derzeit konzentriere er sich auf dieses Turnier.
Gestern schoss Tévez' Teamkollege Javier Mascherano - er war gemeinsam mit ihm im Vorjahr zu West Ham gekommen war, wurde aber im Februar an Liverpool abgegeben - sein erstes Tor für die argentinische Nationalmannschaft beim 1:0-Sieg gegen Paraguay im letzten Vorrundenspiel der Copa.
Für Argentinien ist die Copa also noch lange nicht zu Ende. Am Sonntag spielt man gegen Peru um den Aufstieg ins Semifinale, wo der Sieger aus der Partie Mexiko - Paraguay warten würde. Das Finale steigt am 15. Juli (Spielplan siehe hier).

Sunday, 27 May 2007

Tévez: Adiós para Curbs !?

Ein wunderschöner Pfingstsonntag Nachmittag, Freunde sind zum Grillen da. Ich zeige meine London-DVD vom Besuch des Boleyn Ground im April (West Ham vs. Chelsea), erzähle vom "Great Escape" und möchte den gleichnamigen Clip auf YouTube vorführen. I'm forever blowing bubbles ...
Und da plötzlich finde ich auf WEST HAM TILL I DIE (27.5.2007) den Hinweis auf die Story im Guardian: "Tevez to exit West Ham over rift with Curbishley"



Aus gewöhnlich gut informierter Quelle, nämlich von einem Journalisten mit "exzellenten Verbindungen zum Klub" (Denis Campbell), werde berichtet, dass Tévez nicht in Betracht ziehe, bei West Ham zu bleiben, solange Alan Curbishley als Manager beim Londoner Klub sei. "Tévez liebt West Ham und würde gerne bleiben", meinen Jamie Jackson and Denis Campbell, die Autoren des Artikels, "aber er wird das nicht tun, solange Curbs im Amt ist. Er hat nicht vergessen, wie er von Curbishley behandelt wurde, als dieser das Traineramt von Alan Pardew übernommen hat. Curbs hat Tévez erklärt, er wisse nicht, welche Position er am besten spiele, er sei im Training desinteressiert an ihm gewesen und habe ihn zunächst nicht eingesetzt." Weiter heißt es, Tévez sei der Meinung, dass Curbishley ein schlechter Trainer sei und er wolle lieber unter einem Trainer spielen, der ihm helfe sich weiterzuentwickeln.

Sollten also schon, bevor die Transferzeit richtig begonnen hat, die Würfel gefallen sein. Sagt Tévez wirklich "Adiós para Curbs" ?
Ich glaube nicht. Die Medien werden noch eine Menge schreiben, um die fußballlose Sommerzeit zu überbrücken, und Tévez hat in anderen Interviews aus der letzten Zeit durchaus erklärt, dass er bei West Ham bleiben wolle - und da war Curbs auch schon sein Trainer!
Und wie sagte West Ham-Präsident Eggert Magnusson vor kurzem so schön:
"Es wird eine Menge Spekulationen während des Sommers geben. Das ist normal während eines 'transfer window'. Ich möchte, dass Carlos Tévez bleibt! Und was auch immer über ihn geschrieben werden wird, zuallererst ist er bei West Ham unter Vertrag, und dieser Vertrag läuft noch drei von vier Jahren!"
Dass sich Magnusson wegen Tévez von Curbs trennt, wie allenthalben aufgrund dieses Artikels gefordert werden wird, glaube ich jedenfalls nicht.
Während der "silly summer season" wird noch viel geschrieben werden ...

Thursday, 25 September 2008

"Wir haben keinen Zweifel..."

Die Hammers schon: West Ham wird Sportgerichtshof anrufen

Robert Englehart, ein Sportrechtsexperte, Lord Griffiths, ein früherer Cricket-Präsident, und Sir Anthony Colman, früherer Richter am britischen High Court, haben das Zwischenurteil gegen West Ham United, wonach der Klub Sheffield United Schadenersatz wegen dessen Abstieg aus der Premier League 2007 leisten müsse, gesprochen.
Nach Einvernahme unter anderem eines Sportjournalisten meinte das Schiedsgericht:
"On the totality of the evidence, we have no doubt that West Ham would have secured at least three fewer points over the 2006/07 season if Carlos Tevez had not been playing for the club."
Deshalb sei der Einsatz von Carlos Tévez, dessen Transferrechte trotz seiner Anmeldung für West Ham United nicht beim Klub, sondern einer "third party" gelegen waren, eine Ursache für den Abstieg von Sheffield United gewesen. Ergo müsse West Ham den "Blades" Schadenersatz leisten, über dessen Höhe das von der FA bestellte Schiedsgericht erst im fortgesetzten Verfahren beschließen wird.
West Ham wird diesen Schiedsspruch nicht akzeptieren, sondern hat erklärt, den internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne anrufen zu wollen.
Und ich denke, die Hammers haben gute Chancen: Denn eine conditio sine qua non für den Abstieg von Sheffield Utd war der Einsatz von Tévez, für den die Hammers schon mit einer Rekordstrafe von mehr als 8 Mio € belegt wurden, nicht.
Dazu muss man nämlich die gesamte Saison im Auge behalten und da ist zu sagen, dass der Transfer von Tévez und Mascherano am letzten Tag der Sommertransferzeit 2006 West Ham mehr Probleme machte, als den Hammers lieb sein konnte. Manager Alan Pardew wurde wegen der fehlenden Erfolge seines Teams durch Alan Curbishley ersetzt und es dauerte bis weit ins Frühjahr, bevor Tévez überhaupt sein erstes Tor für die Hammers erzielen konnte.
Wäre der Argentinier gar nicht zu West Ham gewechselt, wer weiß? Der Klub hätte vielleicht eine solide Saison ohne all die Aufregungen um den Stürmer gespielt und wäre nie in Abstiegsgefahr gekommen. Und dann gab es ja noch je 38 Spiele von 19 anderen Mannschaften in der Liga.
Ein sicherer Beweis sieht anders aus. "Wir haben keinen Zweifel", meinte das Schiedsgericht. Ich glaube nicht, dass das hält.
Anders könnte es aussehen, wenn man lediglich den Einsatz von Tévez in den letzten paar Spielen der Saison 2006/07 ins Kalkül zieht. Da ist der Beitrag des Argentiniers mit 6 Toren in neun Spielen beachtlich. Doch das einzige Match, in dem Carlitos das spielentscheidende (einzige) Tor für West Ham schoss, war jenes am letzten Spieltag gegen Manchester United (1:0).
Es wurde auch behauptet, dass in dem - nicht veröffentlichten - Schiedsspruch festgestellt werde, West Ham-Geschäftsführer Scott Duxbury habe der FA vor dem drittletzten Saisonspiel 2007 gegen Wigan bestätigt, dass man den unzulässigen "third party ownership"-Vertrag mit Kia Joorabchian aufgekündigt habe, sodass Tévez weiter eingesetzt werden konnte. Tatsächlich soll der nunmehrige CEO der Hammers aber im April 2007 vertraulich erklärt haben, man werde sich weiterhin an diesen Vertrag halten. Das wäre natürlich eine neue Rechtswidrigkeit - Aufkündigung des Vertrages als bloßes Scheingeschäft und unwahre Erklärungen gegenüber der Premier League - und im zeitlichen Zusammenhang mit Tévez' Siegestreffer gegen ManU eine für West Ham doch recht ungünstige Beweislage.
Aber auch hier bleibt die Frage: kann der Einsatz eines Spielers schadenersatzrechtlich eine notwendige Bedingung für den Abstieg eines anderen Klubs nach einer 38 Runden dauernden Meisterschaft sein?
Bei West Ham steht der Klub hinter Duxbury und wird wohl auch darauf verweisen, dass die "Irons" beim Transfer von Tévez zu Manchester United im Sommer 2007 eine signifikante Transfersumme erhalten haben - ein Umstand, der gegen ein aufrechtes "third party ownership" am Ende der Saison spricht.
Das Resultat eines Fußballspiels an einer Person festzumachen und auf dieser Basis bis zu 30 Millionen Pfund - so hoch hat Sheffield seinen Verlust durch den Abstieg beziffert - zuzusprechen, wäre ein bizarrer Schiedsspruch. Und außerdem: auch Sheffield United selbst hat sich 2007 nicht an die Regeln der Premier League gehalten und einen Leihspieler aufgrund einer Vereinbarung mit dessen Klub Manchester United nicht zum Einsatz gebracht; das Match gegen ManU ging natürlich verloren.
Man kann West Ham nur alles Gute wünschen bei seinem rechtlichen Gang in die Schweiz. Beim CAS in Lausanne wird hoffentlich ein vernünftigeres Urteil gefällt.

Friday, 10 August 2007

Season Review Part VI/1: The Miracle Is On The Way

Am Vorabend der neuen Premier League Saison fehlt immer noch der wesentlichste Teil meines Saisonrückblicks. Nach dem fünften Teil des Saisonrückblicks ("All We Need Is A Miracle" und "Showing The Passion") hier nun der sechste und letzte Teil; alle Spiele bis zum Saisonende und dazu in zwei eigenen Posts die Entwicklung des Tabellenstandes im Video ("The Great Escape") sowie ein Video über die letzten Minuten der Saison 2006/07 ("The Miracle Has Happened").

APRIL und MAI 2007

7.4.2007 ARSENAL (A) 1:0 (1:0) - Es war "Green's Day". Der Hammers-Schlussmann hielt und hielt und hielt. Und Bobby Zamora gelang mit einem herrlichen Heber über Arsenal-Keeper Jens Lehmann kurz vor Ende der ersten Hälfte das Tor zur Führung, die West Ham trotz aller Angriffe, Schüsse und Kopfbälle der Gunners nicht mehr aus der Hand gab.

Es war ein in zweierlei Hinsicht bemerkenswerter Sieg: West Ham war der letzte Klub gewesen, der Arsenal in deren altem "Highbury"-Stadion geschlagen hatte, und nun waren die Hammers der erste Klub, dem dieses Kunststück im neuen "Emirates"-Stadion gelang. Dazu bedeutete dieser Sieg das "Double" über Arsenal: beide Spiele gegen die Gunners in der Saison 06/07 hatte West Ham gewonnen!

Die Aufstellung der Hammers in diesem denkwürdigen Match: Green; Neill, Ferdinand, Collins, McCartney (Spector, 46); Bowyer, Noble, Reo-Coker (c), Etherington; Tevez (Kepa, 81), Zamora (Boa Morte, 66).

14.4.2007 SHEFFIELD UNITED (A) 0:3 (0:1) - Und nun, nach drei Siegen en suite, ging es gegen den ebenfalls gegen den Abstieg kämpfenden Rivalen Sheffield United. Ein sogenannter "Six-pointer", den West Ham keinesfalls verlieren wollte. Aber diesmal lief es gar nicht. Die 0:3-Auswärtsniederlage war ein Dämpfer, aber noch kein endgültiger Absturz. Sheffield lag mit diesem Sieg zwar wieder fünf Punkte vor den Hammers, mit 5 Partien noch zu spielen waren aber die "Blades" ebenso wie die übrigen Abstiegskandidaten Charlton, Sheffield und Wigan durchaus noch nicht außer Reichweite der Hammers.

18.4.2007 CHELSEA (H) 1:4 (1:2) - RAPIDHAMMER im Boleyn gegen Chelsea! "I'm Forever Blowing Bubbles..." Wahnsinns-Stimmung und Wahnsinnstempo in der ersten Hälfte. Die Hammers spielen eine Menge Torchancen heraus, aber gegen den Spielverlauf steht es plötzlich 0:1 (sehr schöne Einzelleistung von Shaun Wright-Philips). Ein toller Schuss des sehr engagierten und beinah auf dem ganzen Platz zu findenden Carlos Tévez bringt den verdienten Ausgleich (35.), aber während wir alle noch jubeln, schießt SWP mit einem Volley schon das 1:2. Auch nach diesem Tor und zu Beginn der zweiten Hälfte haben die Hammers gute Chancen und sind dem Weltklasseteam der Blues ebenbürtig. Erst das 1:3 aus einem Gestocher vor der Torlinie und das 1:4 durch Drogba "killen" das Spiel. Der support der "Upton Park faithful" ist aber weiterhin großartig und "Bubbles" erklingt trotzig bis zum Schluss. Auch wenn alle denken wie der Zollbeamte in London, der mitleidig zu mir meinte, “West Ham are going down!” ... Aufgegeben wird nur ein Brief, nicht aber der Kampf um den Klassenerhalt. "The miracle is still doable!" - Die Leistung gegen Chelsea gibt durchaus Hoffnung, dass es sich trotzdem noch ausgehen kann!

In dieser Aufstellung spielten die Hammers gegen Chelsea: West Ham United: Green; Spector, Neill, Collins, McCartney; Reo-Coker (c) (Mullins, 75), Noble, Benayoun; Boa Morte, Tevez (Kepa, 83), Zamora (C Cole, 73). Subs not used: Carroll, Davenport.

Chelsea: Cech; Diarra (Ferreira, 46), Carvalho, Terry (c), Bridge; Mikel, Essien, Lampard (Ballack, 77), Wright-Phillips; Kalou, Drogba (J Cole, 66). Subs not used: Cudicini, Makelele.

21.4.2007 EVERTON (H) 1:0 (1:0) - Ein "Pflichtsieg" nach den beiden Niederlagen, und wieder einmal ist es Bobby Zamora, der beste Schütze der Irons in dieser Saison, der das entscheidende Tor erzielt. Schon in der 13. Minute stellt er auf 1:0: Ein Fersler von Yossi Benayoun an der Strafraumgrenze und Zamora zieht ab; keine Chance für den Everton-Keeper bei diesem "wonder strike". Bobby Zamora: "'He comes from White Hart Lane, he's better than Jermaine" - er hat es wieder mal unter Beweis gestellt!

Ein schwieriges Match abseits des grünen Rasens findet zwischen dem Everton-Match und dem folgenden Spieltermin gegen Wigan statt: die Verhandlung vor der unabhängigen Disziplinarkommission der Premier League wegen der Regelwidrigkeiten bei der Anmeldung von Tévez und Mascherano im August des Vorjahres. Und West Ham hat auch in diesem Match Erfolg: die Disziplinarkommission zieht den Hammers keine Punkte ab, sondern verhängt "nur" eine Rekordstrafe von 5,5 Millionen Pfund wegen Nichtbeachtung der sogenannten "third party rule" und der unzulässigen Geheimhaltung von Vertragsteilen gegenüber der Premier League (PL) bei der Anmeldung der Spieler.

Im "Nachspiel" zu diesem Disziplinarverfahren war mit der PL auch noch zu klären, ob Tévez im Abstiegsderby gegen Wigan am kommenden Samstag eingesetzt werden durfte. Eggert Magnusson erklärte gegenüber Tévez' "Rechteinhabern" kurzerhand, den unzulässigen Vertrag aufzukündigen. Ein tatsächlicher unzulässiger Einfluss von Kia Joorabchian bzw. seinen Gesellschaften auf den Klub war damit für's erste gebannt, Carlos Tévez durfte in den restlichen drei entscheidenden Partien mit dabei sein.

Aber der Streit war damit noch lange nicht beendet. Wie wir wissen, dauerte die "Carlos Tevez-Saga" bis heute: Erst am 10.8.2007 traf die Bestätigung der Liga ein, dass Tévez rechtmäßig für Manchester United angemeldet werden konnte. West Ham kassierte schließlich noch 2 Millionen Pfund aus dem Transfer.

Von dem, was nach Abzug der zweifellos nicht zu verachtenden Anwaltskosten übrig blieb, hat WHU heute erklärt, £ 500,000 für ein Kommunalprojekt im Heimatbezirk Newham (insbesondere für die Errichtung von Mini-Fußballfeldern) spenden zu wollen.

28.4.2007 WIGAN (A) 3:0 (2:0) - Die Spieler hatten entschieden, den West Ham-Fans die Fahrt zu diesem vorentscheidenden Abstiegsderby im Norden zu bezahlen. Und eine unüberschaubare "Claret and blue army" hatte im JJB Stadion wirklich etwas zu feiern. Luis Boa Morte mit seinem ersten Tor für die Hammers (30.), der schon in den letzten Spielen wiedererstarkte Yossi Benayoun (57.) und Marlon Harewood (82.) sorgten für einen triumphalen Auswärtssieg.

5.5.2007 BOLTON (H) 3:1 (3:o) - Wie schon gegen Wigan zeichnete sich Carlos Tévez auch als Assist-Geber aus: Er legte Mark Noble einen Ball auf, den dieser volley ins Bolton-Goal donnerte (29., einer der Anwärter auf das "Tor des Jahres"!). Vorher hatte es Carlitos aber diesmal wieder selbst besorgt: Das 1:0 (10.) war ein Freistoß von der Strafraumgrenze über die Mauer nach Foul an Tévez selbst und das 2:0 (21.) fiel nach einem schönen Zusammenspiel Noble - Boa Morte - Tévez. In der zweiten Hälfte gelang Bolton das 1:3, aber es blieb bei einem triumphalen Ergebnis, das den Hammers alle Chancen für die letzte Runde offen ließ. Mit einem Sieg gegen Manchester United konnte West Ham nun aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen - egal wie die anderen Spiele ausgingen!

13.5.2007 MANCHESTER UNITED (A) 1:0 (1:0) - Vor diesem letzten Spieltag waren Watford und Charlton fix abgestiegen, während den dritten Abstiegsplatz Sheffield und Wigan im direkten Aufeinandertreffen sowie West Ham unter einander ausmachen mussten (Tabellenstand siehe hier). Wir wissen alle, wie es ausgegangen ist, und jeder Fan der Hammers wird sich immer an die Freude, die Erleichterung, den Stolz nach diesem 1:0-Auswärtssieg in Old Trafford erinnern:

"West Ham United completed an incredible comeback this afternoon to finish the season staying in the Premiership with a hard-earned 1-0 win against a full-strength Manchester United side. In first-half injury time Tevez fired the Hammers into the lead. After playing a one-two with Zamora, the Argentine forward slotted it past van der Sar. This solitary goal from Carlos Tevez and an outstanding goalkeeping display from Rob Green put a dampner on the Premiership Champions' title party on a rainy afternoon at Old Trafford."

Die Szenen nach dem Schlusspfiff dieses Spiels, mit dem auch - ebenso wie gegen Arsenal - das "Double" gegen ManU gelang - siehe hier: "The Miracle Has Happened!"

Manchester United: van der Sar; O'Shea, Heinze, Brown (c), Evra (Giggs, 58); Rooney,, Fletcher, Carrick (Scholes, 58), Richardson; Solskjaer, Smith (Ronaldo, 58). Subs not used: Vidic, Kusczak.

West Ham United: Green; Neill, Ferdinand, Collins, McCartney (Spector, 29); Benayoun, Noble, Reo-Coker (c) Boa Morte; Tevez (Mullins, 82), Zamora (Harewood, 62). Subs not used: Walker, Davenport.

Thursday, 9 August 2007

Season Review Part V/2: All We Need Is A Miracle

Nach dem vierten Teil des Saisonrückblicks ("The Winter Blues") und
dem Beginn des fünften Teils ("Showing The Passion" - 4.3.2007 West Ham vs. TOTTENHAM 3:4)
hier die übrigen Spiele des Monats MÄRZ:

Nach der Niederlage gegen Tottenham hatten die Hammers 10 Punkte Rückstand auf den rettenden 17. Tabellenplatz, aber noch waren 9 Matches zu spielen.

17.3.2007 BLACKBURN (A) 2:1 (0:0) - Gegen Lucas Neills früheren Klub ging es, wie es schon oft gegangen war in dieser Saison. Blackburn ging in Führung, aber diesmal schlugen die Hammers erfolgreich zurück. Tévez schoss sein zweites Tor (Elfer nach Foul an ihm selbst, 71.), und der Argentinier "erjubelte" auch den Siegestreffer: Nach einem Durcheinander im Blackburn-Strafraum stand Tévez nahe der Torlinie im Abseits, als der Ball zu dem am rechten "Fünfer-Eck" stehenden Bobby Zamora kam. Um das Abseits wieder aufzuheben, machte Tévez einen Schritt hinter die Torlinie; genau in diesem Moment schoss Bobby Zamora und traf Tévez, der zwar nicht schnell genug zur Seite springen konnte, um den Ball ins Tor zu lassen, aber geistesgegenwärtig genug war, die Arme in die Höhe zu reißen und zu jubeln, als hätte der Ball die Torlinie überschritten. Referee Webb gab Tor und Tévez, das Schlitzohr, hatte West Ham zum ersten Meisterschaftssieg seit dem 17. Dezember (1:0 gegen Manchester United) verholfen. Sehr, sehr glücklich - aber West Ham hatte in dieser Saison auch schon sehr viel Pech gehabt!

31.3.2007 MIDDLESBROUGH (H) 2:0 (2:0) - Die Tévez (und Zamora)-Festspiele gingen weiter. Am Karsamstag waren es wieder Bobby Zamora (2.) und Carlos Tévez (45.), die die Hammers zum Sieg schossen. Eggert Magnusson hatte West Ham-Legende Billy Bonds, der in 21 Jahren 793 mal für West Ham gespielt hatte, in die "Präsidentenloge" eingeladen und "Bonzo" konnte sehen, wie Mark Noble und all die anderen in dieser Elf kämpften und wie einer seiner Nachfolger als "West Ham Legend" und "Hammer of the Year" die "Boro"-Abwehr schwindlig spielte. West Ham gelang ein ungefährdeter Sieg, und plötzlich hatten die Hammers - nach zwei Siegen in Serie - nur mehr 5 Punkte Rückstand auf den rettenden 17. Tabellenplatz. Nun schien der Klassenerhalt plötzlich wieder möglich, aber leicht würde es nicht werden. Unter den Gegnern der verbleibenden 7 Partien waren immerhin drei der "big four" - gleich im nächsten Spiel Arsenal und dann noch Chelsea und im letzten Spiel der Saison Manchester United.

Mein damaliger Kommentar nach dem Sieg gegen Middlesbrough:
"I think the most positive news is that Curbishley does appear to have breathed hope and belief - he looked 10 years younger at the post match than a few weeks ago. West Ham have got a team now which seems to have self-consciousness and the belief that surviving is still possible.
If all players are fit they will be up to achieve a good result at their first game at the Emirates - maybe the same one as they played the Gooners last time at their final match at the Library! (Arsenal seems to be out of form, they have only won two out of their last nine games.)
All we need is a miracle!"

Der Glaube an die Mannschaft - und an die Möglichkeit eines Wunders - war zurückgekehrt.

Friday, 13 March 2009

Zahlt West Ham an Sheffield United?

"Vergleich knapp vor dem Verhandlungstermin" könnte es heute oder vielleicht auch erst am Wochenende heißen. Denn für Montag, 16.3., haben Lord Griffiths und sein Schiedsgericht West Ham United und Sheffield United zur nächsten Verhandlungsrunde über die Höhe des Schadenersatzanspruches in der Carlos Tévez-Affäre geladen. Und bei West Ham scheint man einer Zahlung an Sheffield nun doch nicht ganz abgeneigt zu sein, zumal das schwebende Verfahren den Verkauf des Klubs behindert, zu dem der isländische West Ham-Eigentürmer Björgolfur Gudmundsson gezwungen ist.
Der Independent und der Telegraph berichten, dass die Vergleichssumme um (oder über) 10 Millionen Pfund liege und nicht auf einmal sondern in fünf Jahresraten zu bezahlen sei. Erheblich weniger als die von Sheffield für den Ligaabstieg ursprünglich verlangten £30m also, die dann auf £60m (für zwei Saisonen in der Championship) erhöht und schließlich wieder auf £45m reduziert wurden.
Trotzdem ein paar Mille zuviel, denn ein sicherer Kausalzusammenhang zwischen Tévez' Einsatz trotz einer verheimlichten "third party clause" in seinem Vertrag und dem Abstieg von Sheffield United lässt sich in Wahrheit nie herstellen. Die "Blades" waren drei Monate vor dem Ende der Meisterschaft '05/06 noch zehn Punkte von den Abstiegsrängen entfernt und hatten neun Wochen vor Meisterschaftsende sogar 11 Punkte Vorsprung auf die damals auf dem letzten Platz liegenden Hammers. Und Carlos Tévez spielte immerhin seit September 2005 für West Ham. Die Möglichkeit einer dritten Person, Tévez während seines laufenden Leihvertrages mit West Ham an einen anderen Klub zu "verkaufen", wurde nie effektuiert und nach der FA-Disziplinarstrafe von £ 5,5 m von den Hammers zudem gekündigt. Auch wenn man über die Wirksamkeit dieser Kündigung ebenso streiten kann wie über die Wirksamkeit der verbotenen "third party clause" selbst, die Anmeldung von Tévez bei der Liga wurde nie für unwirksam erklärt und der Einsatz des Spielers war daher nicht unzulässig. Zudem konnte Tévez in der folgenden Sommerübertrittszeit erst zu Manchester United transferiert werden, nachdem die "red devils" eine Ablösesumme an West Ham bezahlt hatten, was nicht dafür spricht, dass das Management der Hammers den verpönten Vertragsbestandteil (noch) für gültig erachtet hätte.
Dennoch machte das "Lord Griffith penal" in seinem Zwischenurteil vom vergangenen Herbst West Ham für den Abstieg von Sheffield United und die daraus resultierenden finanziellen Schäden verantwortlich.
Über die Höhe der Ersatzsumme sollte bei dem nun bevorstehenden Termin verhandelt werden, nachdem West Hams Versuche, den jenseitigen Schiedsspruch beim High Court und dem Sportgerichtshof CAS inhaltlich anfechten zu können, gescheitert waren.
Selbst wenn man sich nun auf einen Schadenersatz-Vergleich einigt, ausgestanden ist die Affäre für die Hammers damit noch immer nicht. Die FA hat zu Jahresbeginn eine neue Untersuchung über das Verhalten von West Ham nach der ersten Disziplinarstrafe vom April 2006 eingeleitet. Dort soll vor allem die Behauptung eines Rechtsanwaltes geprüft werden, der aussagte, der heutige West Ham-CEO habe mündlich zugesagt, die Rechte von Kia Joorabchian, dessen Gesellschaften Inhaber der Transferrechte an Carlos Tévez sind, trotz Unwirksamkeit bzw. Kündigung der "third party clause" respektieren zu wollen.
Heute wurde auch bekannt, dass das Moratorium für West Ham's Holdinggesellschaft Hansa von einem isländischen Gericht bis zum 8. Juni verlängert wurde. Das gibt dem gegenwärtigen Hammers-Präsidenten mehr Zeit, um West Hams Verkauf möglichst günstig abzuschließen. West Ham-Vizepräsident Asgeir Fridgeirsson meinte, man spreche derzeit mit "fünf bis zehn" Interessenten, bindendes Offert gebe es aber noch keines.
"There is a growing interest”, fügte der Isländer - vielleicht auch im Hinblick auf den Vergleich mit Sheffield United - hinzu.

Sunday, 15 June 2008

Thank you, Mr. Webb

Bei Referee Howard Webb, der mit seinen Entscheidungen im Euro-Spiel Österreich - Polen nun auch außerhalb Englands einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden ist, durfte sich West Ham United vor etwas mehr als einem Jahr schon einmal herzlich bedanken.
Die Hammers waren vor ihrem Auswärtsspiel gegen Blackburn Rovers am 17. März 2007, das Howard Webb leitete, auf dem letzten Tabellenplatz gelegen. Mit dem folgenden 2:1-Sieg bei Blackburn aber begann West Ham's "greatest escape" 2006/07 und beiden Toren lagen damals kontroversielle Schiri-Entscheidungen zugrunde:
Howard Webb, der 36 Jahre alte Schiedsrichter aus Rotherham in Yorkshire, der in bester Collina-Tradition Glatze trägt, gab an diesem nasskalten März-Abend in Blackburn beim Stand von 1:0 für die Heimmannschaft Elfmeter, nachdem Carlos Tévez nach einer eher zarten Attacke von Emerton im Strafraum zu Boden gegangen war. Der Argentinier, der erst ein paar Tage zuvor sein erstes Tor für West Ham (bei der tragischen 3:4-Niederlage gegen Tottenham) erzielt hatte, scorte vom Elferpunkt (rechts).
West Hams zweites Tor war überhaupt der Wahnsinn schlechthin. Carlos Tévez "erjubelte" geradezu den Siegestreffer:
Nach einem Durcheinander im Blackburn-Strafraum stand Tévez nahe der Torlinie im Abseits, als der Ball zu dem am rechten "Fünfer-Eck" stehenden Bobby Zamora kam. Um das Abseits wieder aufzuheben, wollte Tévez einen Schritt hinter die Torlinie machen; genau in diesem Moment schoss aber schon Bobby Zamora und traf Tévez, der zwar nicht schnell genug zur Seite springen konnte, um den Ball ins Tor zu lassen, aber geistesgegenwärtig genug war, die Arme in die Höhe zu reißen und zu jubeln, als hätte der Ball die Torlinie überschritten. Referee Webb gab nach Rücksprache mit dem Linienrichter Tor und Tévez, das Schlitzohr, hatte West Ham zum ersten Meisterschaftssieg seit drei Monaten verholfen.
Ein glücklicher Sieg, aber West Ham hatte in dieser Saison auch schon wahnsinnig viel Pech gehabt. Mit sechs weiteren vollen Erfolgen in den verbleibenden Saisonspielen (insgesamt 7 Siege in 9 Partien!) schaffte West Ham im Frühjahr 2007 das Wunder: Die Mannschaft, die vor dem Spiel gegen Blackburn mit 10 Punkten Rückstand auf den rettenden 17. Tabellenplatz an letzter Stelle in der Premier League gelegen war, blieb oben!
Vielleicht ein gutes Omen für Österreichs Euro-Kampagne: Wenn Howard Webb pfeift, geht's anschließend bergauf!

Thursday, 2 August 2007

Season Review Part IV: Alan No.1 & 2 And The Winter Blues

Nach dem dritten Teil des Saisonrückblicks (Oktober-November 2006) hier der vierte Teil:

DEZEMBER 2006 - FEBRUAR 2007

3.12.2006 EVERTON (A) 0:2 (0:0) - Lee Bowyer vergibt nach einem Tévez-Pass allein vor dem Tor und ein schöner Schuss von Tévez wird ebenso schön von Everton-Schlussmann Tim Howard gehalten.
Das war's aber dann schon: In der zweiten Hälfte geht Everton durch Leon Osman (50.) in Führung. Wirklich gute Chancen auf den Ausgleich bringt West Ham nicht zustande und in der Nachspielzeit (92.) verliert Mascherano nach Zuspiel von Reo-Coker den Ball im Mittelfeld, Collins greift gegen den auf ihn zustürmenden Vaughan zu spät ein und die 2:0-Niederlage ist perfekt.
Es sollte das vorletzte Spiel in claret & blue für Javier Mascherano sein. Während Carlos Tévez immerhin regelmäßig zumindest als Ersatzspieler zum Einsatz kam, saß Mascherano nach diesem letzten (Fehl-)Pass meist nicht einmal mehr auf der Bank. Unverständlich - vor allem, wenn man bedenkt, dass er im Februar zu Liverpool wechseln konnte, dort sofort ein voller Erfolg wurde und schließlich mit den Reds im Champions League Finale gegen Milan auflaufen durfte.

6.12.2006 WIGAN (H) 0:1 (o:o) - Diesmal war Tévez von Beginn an dabei, die erste Chance hatte aber Harewood - daneben. Dann nochmals Harewood in aussichtsreicher Position - wieder daneben. Und Tévez verpasste in Hälfte 1 einen "Stanglpass" und knallte in Hälfte 2 nach einem beeindruckenden Sololauf das Leder an den Pfosten (49.). Statt den Hammers schossen nun die Athletics aus Wigan die Tore. Praktisch im Gegenstoß nach Tévez' Stangenschuss fiel das 1:0 durch David Cotterill (50.) und kurze Zeit später war es Jonathan Spector der einen Fernschuss unhaltbar für Robert Green ins Tor abfälschte. Ein weiteres Wigan-Goal wurde wegen einer (zweifelhaften) Abseitsstellung vom Referee nicht gegeben. Statt eines Muss-Heimsieges also eine bittere Niederlage. "What a disaster", meinte der Fernsehsprecher von "Match of the day".
9.12.2006 BOLTON (A) 0:4
(0:1) - In dieser Saison konnte es aber immer noch schlimmer kommen. Gegen Bolton Wanderers setzte es an einem bitterkalten regnerischen Abend im Reebok Stadium eine bittere 0:4 Niederlage. Die Tore fielen in der 16., 50., 76. und 77. Minute. Bei den Hammers begann sich offenbar schon vor dem Winter ein schwerer Fall von Winterdepression zu entwickeln.

Kein Torerfolg und 7 Gegentore in drei Spielen. Eine unerfreuliche Liste von Resultaten für Alan Pardew. West Ham hatte sich nach 8 verlorenen Spielen hinter einander im September und Oktober nur kurzfristig erfangen gehabt. Nach dem 1:0-Sieg gegen Sheffield gleich nach Eggert Magnússons Amtsübernahme waren wieder drei Partien "zu Null" verloren worden und in den letzten 6 Matches hatte es nicht weniger als 5 Niederlagen gegeben. Vor allem die Art und Weise, wie West Ham in Bolton ohne Gegenwehr untergegangen war, gab zu denken. Die Stimmung in der Spielergarderobe schien miserabel zu sein, ernsthafte Zweifel an Alan Pardews Fähigkeit, das Steuer noch herumzureißen, kamen auf. West Ham stand auf einem Abstiegsplatz und spielte auch so.

Und so meinte die neue Vereinsführung - die noch vor kurzem Alan Pardew das Vertrauen ausgesprochen hatte -, es sei notwendig, einen Managerwechsel vorzunehmen. Alan Pardew, ein halbes Jahr vorher noch der gefeierte Trainer, der West Ham United ins FA Cupfinale, auf einen 9. Meisterschaftsplatz und in den UEFA Cup geführt hatte, wurde entlassen. Eine Entscheidung, die die Fans der Hammers damals mehrheitlich missbilligten. Sie gaben nicht dem Manager, sondern den Spielern die Schuld an der Misere und riefen nicht nur einem von ihnen im Upton Park hinterher: "You're not fit to wear the shirt!"

Auf "Alan No. 1" folgte "Alan No. 2": Alan Curbishley. ,Er war als Spieler bei West Ham großgeworden war und spielte in den 70ern auch seine ersten Profijahre für West Ham, bevor er zu Birmingham City, Aston Villa und Charlton Athletic wechselte. Dann war er 15 Jahre lang Manager des Londoner Rivalen Charlton Athletics gewesen, hatte diesen in die Premier League geführt und war als einer der angesehensten englischen Manager auch auf der "short list" für die Auswahl des neuen englischen Teamtrainers nach dem Rückzug von Sven-Göran Eriksson gestanden, bevor Steve McClaren den Job bekommen hatte. Am Ende der vergangenen Saison hatte er sich eine "Auszeit" vom Fußball verordnet, die nun schon nach wenigen Monaten zu Ende ging. Statt Weihnachten mit der Familie feiern zu können - wie er es noch vor kurzem geplant gehabt hatte - würde er nun mit seinem ebenfalls neu zu West Ham gekommenen Assistenztrainer Mervin Day auf dem Trainingsplatz stehen und versuchen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

"Wir sind sehr froh, dass Alan sich für uns entschieden hat", meinte Eggert Magnússon bei der Präsentation des neuen Managers. "Er ist ein Trainer mit einer hervorragenden Bilanz und einer tiefen Liebe für diesen Klub. Er hat in Charlton fantastische Arbeit geleistet und ich weiß, wie hoch angesehen er in der gesamten Fußball-Welt ist.“

17.12.2006 MANCHESTER UNITED (H) 1:0 (0:0) - Alan Curbishleys erstes Spiel im "hot seat" des Boleyn Ground, und gleich geht es gegen Manchester United! In 15 Jahren als Charlton-Coach war es "Curbs" nie gelungen, gegen ManU zu gewinnen, aber in diesem ersten Spiel als Trainer der Hammers gelingt es: West Ham besiegt den haushohen Favoriten! Robert Green hält mehrmals hervorragend und in der 75. Minute ist es soweit: Teddy Sheringham spielt von rechts Marlon Harewood an, der beinahe an der Toroutlinie verkehrt zum Tor steht; Harewood schafft es, den Ball zu dem in den Strafraum stürmenden Kapitän Nigel Reo-Coker zu spielen und der drückt das Leder über die Linie. Edwin van der Sar ist geschlagen, West Ham gewinnt gegen Manchester United. Was für ein Einstand!

23.12.2006 FULHAM (A) 0:0 - Auch im nächsten Spiel, einem Londoner Auswärts-Derby, bleiben die Hammers unter dem neuen Trainer ungeschlagen.

Und nun stehen gleich nach Weihnachten zwei Heimspiele gegen Portsmouth und Manchester City auf dem Programm, die nach der Papierform zu gewinnen sind, ja gewonnen werden müssen. Wieder einmal ist man sich sicher: Es geht wieder aufwärts.

26.12.2006 PORTSMOUTH (H) 1:2 (0:2) - Der Boxing Day bringt keine Geschenke mehr für West Ham, vielmehr verpatzen die Irons die erste Hälfte, lassen schon in der 15. Minute Primus das 0:1 köpfeln und müssen in der 36. Minute ein weiteres Kopftor desselben Spielers hinnehmen. Die Hammers bemühen sich in der 2. Hälfte allzu lange vergeblich, erst in der 80. Minute gelingt Teddy Sheringham der Anschlusstreffer. (Es sollte sein letztes Tor in der Premier League bleiben.) West Ham wirft nochmals alles nach vorn, sogar Keeper Robert Green kommt in den gegnerischen Strafraum - aber vergeblich. Am zweiten Weihnachtstag die erste bittere Niederlage für Alan Curbishley.

30.12.2006 MANCHESTER CITY (H) 0:1 (0:0) - Das traditionell dicht gedrängte "Weihnachtsprogramm" lässt den Hammers keine Zeit, ihre Wunden zu lecken. Der zweite "Muss-Sieg" gegen eine ebenso unter Druck stehende Mannschaft - Stuart Pearces Manchester City - steht auf dem Programm, ein "three pointer" (wie Alan Curbishley diese Matches nennt). Aber es geht wieder daneben. Entgegen dem Spielverlauf gelingt City das einzige Tor im Dauerregen in der 82. Minute durch Beasley. Rob Green taucht auch in diesem Spiel in der Schlussphase im gegnerischen Strafraum auf, aber es bleibt beim 0:1. "It's a disaster", kann man da nur sagen, zweite Heimniederlage innerhalb von vier Tagen, 19. Platz, West Ham steht im Regen - in der Abstiegszone.

1.1.2007 READING (A) 0:6 (0:4) - Was immer sich die West Ham-Spieler für das Neue Jahr vorgenommen haben, das kann es jedenfalls nicht gewesen sein. Am Neujahrstag sind die Hammers vollkommen weggetreten und kriegen auswärts gegen den Aufsteiger schon in den ersten 35 Minuten vier Tore. Aufgrund einer einer katastrophalen Abwehrleistung kassiert Robert Green schließlich 6 Bummerln. Das sieht nach einem "totalen Kollaps" aus und West Ham steht wieder dort, wo es nach dem 0:4 gegen Bolton (unter Alan Pardew) stand. Ist Curbishley der richtige Mann für den Posten? Hat er eine Ahnung oder hätte man da nicht gleich Alan Pardew - er hat mittlerweile beim Abstiegskonkurrenten Charlton Athletics angeheuert - behalten können? Den Hammers-Fans wird auch zum Jahresbeginn einiges an Leidensfähigkeit abverlangt...

6.1.2007 BRIGHTON (FA-Cup, H) 3:0 (0:0) - Gegen den drittklassigen Cupgegner dürfen Tévez und der junge Eigenbauspieler Mark Noble von Beginn an mitspielen. Ab jetzt steht wieder Roy Carroll im Tor. Neuerwerbung Luis Boa Morte flankt in der 49. Minute zur Mitte, Tévez legt den Ball per Kopf zurück zu Noble und der Youngster knallt das Leder ins Tor - sein erstes Tor in der Kampfmannschaft. Riesenjubel und Freude bei Mark Noble, der am liebsten die ganze Welt umarmen würde (rechts). Carlton Cole und Hayden Mullins legen noch zwei Tore nach und West Ham kommt in die nächste Cup-Runde, wo als Gegner der an letzter Stelle in der Tabelle liegende FC Watford wartet. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", heißt es so schön und schon wünscht man sich bei den West Ham-Anhängern zumindest noch einen "decent cup run", eine anständige Erfolgsserie im FA Cup-Bewerb. Und dass man absteigen könnte, das glaubt sowieso immer noch niemand. "Too good to go down", heißt es bei vielen, jetzt werde sich die Mannschaft erfangen und es geht wieder aufwärts...

Und zunächst sieht es auch gar nicht so schlecht aus, gegen FULHAM (A) am 13.1.2007
spielt West Ham 3:3 (1:1). - Nachdem die Irons 0:1 zurückgelegen sind, kann Zamora mit einem kraftvollen Einsatz vor der Pause ausgleichen. In der zweiten Hälfte erzielt Yossi Benayoun mit einem seiner - in dieser Saison viel zu seltenen - Genieblitze den Führungstreffer: sein genialer Heber über den Tormann von der Strafraumgrenze bringt das 2:1. Fulham gleicht wieder aus, doch Benayouns zweite Heldentat - bringt die neuerliche Führung: Nach einem Solo schießt er aus schwierigem Winkel das 3:2. Doch nachdem Bobby Zamora für sein zweites schweres Foul die gelb-rote Karte sieht, kann Fulham in der Nachspielzeit noch zum 3:3 ausgleichen. Ein verrücktes Spiel mit einem unglücklichen Unentschieden.
20.1.2007
NEWCASTLE UNITED (A) 2:2 (1:2) - In der ersten Hälfte schlagen die Herzen der Hammers-Fans höher. Unglaublich, aber wahr: Eine 2:0-Auswärtsführung! Carlton Cole aus kurzer Distanz (18.) und Marlon Harewood (22.) schießen die Irons in Führung, aber das Pech kommt bald zurück: James Milner erzielt noch vor der Pause mit einem Schrägschuss von rechts, bei dem ein Mannschaftskollege im Abseits vor Roy Carroll steht, den Ball aber nicht berührt, das 1:2. Und in der zweiten Hälfte begeht Luis Boa-Morte ein unverständliches Handspiel im eigenen Strafraum. Der Elfer bringt Newcastle den Ausgleich und die Hammers wieder um zwei wichtige Punkte und eine Moral-Injektion.

Was jetzt kommt, ist die Rückkehr der Winterdepression. Nach dem Aufflackern der Hoffnung aufgrund der letzten drei Spiele geht es jetzt wieder bergab wie auf einer schiefen Ebene. 5 Spiele hintereinander gehen bis Ende Februar verloren (und im März folgt noch eine sechste Niederlage). Die Neuerwerbungen Steve Upson und Lucas Neill, die die wacklige Abwehr stabilisieren helfen sollen, verletzen sich beide bei ihren ersten Einsätzen und fallen wochenlang (Neill) und sogar monatelang (Upson) aus. Der Winter Blues ist wieder da, und schön langsam gibt es kaum mehr jemanden, der mit West Hams Überleben in der Premiership rechnen würde.
Hier die Resultate der Spiele bis Ende Februar:
27.1.2007 WATFORD (FA-Cup, H) 0:1 -
Nix wird's mit einem "decent cup-run".

30.1.2007 LIVERPOOL (H) 1:2 (:0) - Tor für die Hammers: Kepa Blanco (77.), eine spanische Neuerwerbung, deren Leihvertrag nach dieser Saison aber nicht verlängert werden sollte.

3.2.2007 ASTON VILLA (A) 0:1

10.2.2007 WATFORD (H) 0:1 - Gegen den damals schon als "Fix-Absteiger" gehandelten Konkurrenten fliegen die Hammers nicht nur im FA Cup raus, sondern verlieren auch das Meisterschaftsheimspiel.
24.2.2007 CHARLTON (A) 0:4
- Eine Demütigung: Gegen die neue Mannschaft von Alan Pardew, einen unmittelbaren Abstiegskonkurrenten, mit 0:4 untergegangen. Zwei "Sechs-Punkter" hintereinander verloren, obwohl Alan Curbishley meinte, die zweiwöchige Spielpause zwischen dem Watford-Match und der Partie gegen Charlton werde ihm die Gelegenheit geben, die Mannschaft aufzubauen und optimal einzustellen. Alan Pardew ersparte sich ein Triumphgeheul nach diesem wichtigen Sieg gegen seinen ehemaligen Klub und meinte, am liebsten wäre ihm, wenn beide Londoner Vereine die Relegation vermeiden könnten. Aber daran glaubte kaum mehr ein Hammers-Supporter. Wer meinte nun nicht: "Es ist aus, aus und vorbei. Nächstes Jahr spielen wir die Stadtderbys gegen die Queens Park Rangers in der Coca Cola Championship..."

Friday, 13 July 2007

Freitag, der 13.: kein Glückstag für Kia

In einem weiteren Kapitel der "Carlos Tévez-Saga" wird heute von der BBC berichtet, dass Tévez nächste Woche zur medizinischen Untersuchung bei Manchester United erwartet werde. ManU-Boss Sir Alex Ferguson wird mit den Worten zitiert: "I think we have got the player - we think he's our player and are very hopeful".
In einem Post von heute Früh auf Hammered Blog und auf SoccerNews wird berichtet, dass in Brasilien ein Haftbefehl gegen den (mutmaßlichen?) Inhaber von Tévez' Transferrechten, Kia Joorabchian, wegen Verdachtes der "Geldwäsche" im Zusammenhang mit Tévez' früherem Klub Corinthians (Sao Paulo) erlassen worden sei. RAPIDHAMMER distanziert sich ausdrücklich von diesem Vorwurf, meint aber dem interessierten Fußballpublikum den entsprechenden Bericht über den Geldwäschevorwurf und das Einfrieren des Vermögens von MSI (eine der beiden Gesellschaften, die die Transferrechte an Tévez innehaben sollen) nicht vorenthalten zu dürfen.
Außerdem hat Sheffield United laut dem selben Post von Hammered Blog heute einen Gerichtstermin beim High Court, um eine zivilgerichtliche Überprüfung des gegen Sheffield ergangenen Schiedsurteiles zu erreichen. Mr. Joorabchian hat angekündigt, im Falle der Zulassung der Zivilklage neue Unterlagen zur Verfügung stellen zu wollen (siehe auch Bericht von BBC). Ob Kia jetzt nicht andere Sorgen hat...
Es darf auch nach Freitag, dem 13., mit weiteren Kapiteln in diesem Drama gerechnet werden.

Thursday, 16 August 2007

ManU: Tévez-Assist und Ronaldo-Rot

Natürlich werde ich nach Carlos Tévez' Transfer zu Manchester United keinesfalls über alles berichten, was sich bei den "Mancs" tut, aber der erste Einsatz unseres "Hammer in the heart" für seinen neuen Klub ist doch eine Erwähnung wert.
Der Mirror schildert den ersten großen Auftritt des 23-jährigen Argentiniers so:
"After a quiet start, the first chance of the game fell to United on 15 minutes. They took it. Nani played a short ball into Tevez, who had his back to goal on the edge of the Portsmouth box.
He shielded the ball expertly, held off his marker and laid a pass to Scholes who rifled an unstoppable shot past David James."
Sir Alex Ferguson, der Manchester United-Manager, war mit dem Debut des Argentiniers natürlich zufrieden, kritisierte aber den Schiedsrichter, der allzu viele Fouls an Tévez habe durchgehen lassen. "I don't know how many times he was fouled from behind. He had to suffer a lot", meinte Ferguson.
Ein schöner Assist von Carlos Tévez zeigt also, wie wertvoll er für ManU werden kann, während wir im East End noch auf der Suche nach einem ähnlichen Passgeber und Goal-Scorer sind.
(Hoffe, für die Hammers-Supporter gilt nicht, was Ferguson über Tévez sagte...)
Totzdem kommt ein bissl Schadenfreude auf, wenn man das Resultat des gestrigen Debut-Matches von Carlitos betrachtet: Nach dem 0:0 im Auftaktspiel gegen Reading gab es diesmal wieder nur ein Unentschieden - 1:1 gegen Portsmouth (A). Und dazu verlor ManU wieder einen Spieler, zum Glück diesmal nicht durch Verletzung. Cristiano Ronaldo wurde nach einem Tumult, in dem er sich offenbar zu einem Kopfstoß hatte hinreißen lassen, ausgeschlossen.
Ein enttäuschender Start in die neue Saison für Manchester United.

Friday, 27 July 2007

Wir sind Europameister!

Nach einer Woche in Italien bin ich nun seit ein paar Tagen in jenem Bundesland Österreichs, das mit dem Slogan "Wir sind Europameister - Kärnten 2008" wirbt. Gestern landete ein riesiger Fußball auf einer schwimmenden Insel vor unserem Badestrand am Wörthersee. Sofort das Schlauchboot startklar gemacht und nichts wie hin!! Es gab zwar kein Gratiseis, aber die Kinder hatten Riesenspaß dabei, von dieser Euro-Insel in den See zu springen.

Das war aber die einzige nähere Begegnung mit der "wichtigsten Nebensache der Welt" in den letzten zwei Wochen. Urlaubsbedingt konnte ich auch keines der beiden West Ham-Freundschaftsspiele in der Steiermark besuchen. Manchmal liegt das Gute zwar nah - selber ist man aber weit weg... Soll nichts Schlimmeres passieren, auch ein RAPIDHAMMER braucht Urlaub.

Transfer-Update I: UNTERHOSENMODEL ZU UNITED
Immerhin habe ich aber - gefiltert durch die eingeschränkten Wahrnehmungsmöglichkeiten des österreichischen Zeitungslesers - erfahren, dass West Ham Freddie Ljungberg von Arsenal verpflichten konnte. Der schwedische Teamkapitän ersetzt also den israelischen, der zu Liverpool abgewandert ist (Yossi Benayoun). Das schwedische Unterhosenmodel (für Calvin Klein) kann Fußball spielen und ist meines Erachtens eine echte Verstärkung für die Hammers.

Transfer-Update II: NICOLAS ANELKA ZU UNITED ODER UNITED?
Heute melden die englischen Blätter, dass West Ham für Boltons Nicolas Anelka ein Transferangebot gelegt habe. Und Manchester Uniteds Manager "Fergie" wird damit zitiert, dass auch er Anelka verpflichten wolle, falls Carlos Tévez doch nicht zu ManU wechseln könne. Sieht so aus, als würden sich die beiden "Uniteds" zu echten Erzfeinden entwickeln. Dabei hat Hammers-Trainer Alan Curbishley ManU-Manager Sir Alex Ferguson im Vorjahr noch um freundschaftlichen Rat gefragt, bevor er sich entschied, beim damaligen Abstiegskandidaten Alan Pardew als Manager nachzufolgen.

Tévez-Saga-Update: KIA SCHALTET HIGH COURT EIN
MSI - angeblicher Inhaber der Carlos-Tévez-Transferrechte - möchte West Ham United - tatsächlicher Inhaber des Spielerpasses von Carlos Tévez - nun vor dem Londoner Zivilgericht klagen. Die FIFA hatte die Beteiligten hingegen an den internationalen Sportgerichtshof (CAS) in der Schweiz verwiesen. Schön langsam wird die Zeit für ManU knapp: am 11. August beginnt die Premier League und bis Ende August können noch Spieler angemeldet werden.

Zum Abschluss noch ein Satz zu Österreichs U20-WM-Team: Im "kleinen Finale" gegen Chile unterlagen die Österreicher nach gutem Spiel mit 0:1 und beendeten die WM in Kanada als Vierte. Die Kärntner "Kleine Zeitung" erklärte die Österreicher daraufhin zu "WELTMEISTERN DER HERZEN". Ganz schön fix diese Kärntner im Vergeben von Titel: Schon heute sind sie ja auch "EUROPAMEISTER".

Wednesday, 30 May 2007

Players of the Year

Nachdem das Ergebnis der Wahl zum offiziellen "Hammer of the Year" schon Anfang Mai bekannt gegeben worden war - wie nicht anders zu erwarten, wurde Carlos Tévez diese Ehre zuteil - haben nun auch die Leser der West Ham-Internetseite "Knees up Mother Brown" (www.KUMB.com) ihre Spieler des Jahres gewählt. Auch dieser Titel ging - wie ebenfalls nicht anders zu erwarten - an Carlos Tévez.
Tévez, der mit seinem entscheidenden Beitrag zum "West Ham-Survival" die für ihn anfangs sehr schwierige Saison zu einem guten Ende brachte, ist geradezu ein Abonnent auf den Titel "Fußballer des Jahres": Der 23 Jahre alte Carlos Tévez war schon Südamerikas Fußballer des Jahres 2003, 2004 und 2005; er war in Argentinien 2003 und 2004 Fußballer des Jahres und 2004 Sportler des Jahres, sowie 2005 Fußballer des Jahres in Brasilien (Bola de Ouro) .
Der KUMB.com Award für den "Young player of the year" ging - hochverdient - an Mark Noble, geboren am 8. Mai 1987.
Alle Kategorien, in denen die KUMB-User Preise vergaben, findet man hier.
Im Vorjahr erhielt übrigens Danny Gabiddon sowohl den KUMB.com Award als auch den Titel "Hammer of the Year". Der walisische Internationale war heuer leider lange verletzt.

Tuesday, 17 March 2009

Monday Proved Costly For Hammers

Montag, der 16.3., wird als teuerster Tag der Geschichte in die Annalen von West Ham United eingehen. Zwischen 10 und 25 Millionen Pfund - so weit gehen die kolportierten Ziffern auseinander - wird der Vergleich mit Sheffield United in der Affäre Carlos Tévez (Bild: News of the World) den East London-Klub kosten. Geld, das die künftigen Erwerber von Anteilen an der West Ham United Holdings Ltd bei der Ermittlung des Kaufpreises abziehen werden, sofern die Zahlungsverpflichtung in die Zukunft gestreckt worden ist, wie es heißt.
Auf den Klub könnten aber noch weitere Zahlungen zukommen, denn Personen aus dem Dunstkreis von Sheffield United möchten nun auch "cash" sehen, der frühere Trainer Neil Warnock ebenso wie Spieler der "Blades" - dabei hatten diese aufgrund miserabler Leistungen gegen Ende der '06/07-Kampagne den Abstieg wahrhaft verdient.
"Tricksen lohnt sich nicht", lautet das Motto der Geschichte. Wenn man zusammenrechnet, was die Hammers bis jetzt für eine Saison Tévez ausgegeben haben, dann hätten sie den argentinischen Kicker im September 2006 wohl sogar permanent erwerben können. Im Sommer 2008 hieß es, Manchester United habe für einen "permanent transfer" von Tévez £32 Millionen bezahlt, doch war dem nicht so. Bis heute scheinen Tévez und Kia Joorabchian, der über eine seiner Gesellschaften die Transferrechte am 25-jährigen Argentinier hält, mit United nicht handelseins geworden zu sein, aber viel mehr als £30-35 Mio werden für Carlitos wohl kaum bezahlt werden - es sei denn, er wechselt zu Manchester City.

Außerdem kostete der Montag die Hammers zwei Punkte, die man in einem schwachen Spiel gegen den Tabellenletzten West Brom liegenließ (0:0) und Verteidiger Matthew Upson, der nach einer knappen halben Stunde am Upton Park verletzt ausgewechselt werden musste.
Der "injury jinx", der Fluch der Verletzungen, der Alan Curbishleys Vorsaison so schwierig machte, scheint zu West Ham zurückgekehrt zu sein...

West Ham 0-0 West Brom

West Ham: Green, Neill, Tomkins, Upson (Spector 29), Ilunga, Noble (Boa Morte 82), Kovac, Parker, Nsereko (Stanislas 68), Di Michele, Sears.
Subs Not Use: Lastuvka, Lopez, Tristan, Payne.
Booked: Nsereko.
West Brom:
Carson, Zuiverloon, Martis, Olsson, Robinson, Morrison (Filipe Teixeira 88), Koren, Dorrans, Greening, Brunt (Simpson 80), Fortune (Moore 80).
Subs Not Used: Kiely, Hoefkens, Cech, Bednar.
Booked: Olsson.
Att:
30,842
Ref:
Mark Halsey (Lancashire).

Thursday, 24 May 2007

Bleibt der Apache?

Carlos Tévez - auch bekannt als The Apache (nach seinem Heimatort Fort Apache, einem Viertel von Buenos Aires) - ist eine der heißesten Aktien auf dem Transfermarkt. Mit sieben Toren in den letzten zehn Spielen hatte er maßgeblichen Anteil am West Ham-Wunder. Unglückliche (unerlaubte) Vertragsklauseln im Zuge seiner Verpflichtung (gemeinsam mit Javier Mascherano, mittlerweile Champions League-Runner up mit Liverpool - gestern leider 1:2 gegen Milan verloren) kosteten West Ham aber auch eine Rekordstrafe von 5,5 Mio. Pfund (über 8 Mio €). Wie viel wird seine weitere Verpflichtung kosten und kann er überhaupt beim Londoner Traditionsverein gehalten werden?
Präsident Eggert Magnusson hat nun auf der Homepage von West Ham
eine bemerkenswerte Stellungnahme abgegeben, wonach Tévez als West Ham-Spieler gemeldet und durch einen Vierjahresvertrag (von dem noch drei Jahre offen sind) an den Verein gebunden ist. Chairman Magnusson möchte, dass Tévez bei West Ham bleibt und verspricht, dass man, wie immer die Sache sich auch entwickle, das Beste für West Ham herausholen werde.
Könnte heißen, dass West Ham - sollte Carlitos doch (für viele Millionen!) zu einem anderen Verein wechseln - seinen Anteil an der Transfersumme beanspruchen wird.
Noch lieber wäre uns allen aber, dass der Apache sein Kriegsbeil weiterhin im Upton Park schwingen wird.
Über Carlos Tévez: No fears for little man from Fort Apache http://www.timesonline.co.uk/tol/sport/football/premiership/west_ham/article1774775.ece

Thursday, 16 August 2007

Sheffield gibt nicht auf: Schadersatzklage angekündigt I

Wie Times Online berichtet, hat Sheffield United nun - nach zwei verlorenen Verfahren gegen die Premier League - angekündigt, West Ham United auf Schadenersatz wegen der "Carlos Tévez-affair" klagen zu wollen.
Es ist anzunehmen, dass Sheffield damit argumentieren wird, dass sich alle Klubs laut Premier League Statuten verpflichtet haben, stets nach "Treu und Glauben" zu handeln. Dagegen habe West Ham durch die Schwindlereien bei der Anmeldung von Tévez und Mascherano im August 2006 verstoßen.
Bei Sheffield will man also immer noch nicht einsehen, dass die horrende Geldstrafe, die West Ham bezahlen musste, eine angemessene Sanktion für die bei der Registrierung der Spieler unterbliebene Offenlegung des unzulässigen "third party agreements" war. Die Spieler waren für West Ham spielberechtigt und während der gesamten Saison ist es zu keiner verbotenen Einflussnahme gekommen. Die neue Führung des Vereins war für die Anmeldung der Spieler nicht verantwortlich und hat einen unzulässigen Einfluss Dritter während der Saison auch niemals akzeptiert.
Laut dem Spruch der Disziplinarkommission im Verfahren Premier League ./. West Ham waren für das Unterbleiben eines Punkteabzuges wegen der "Carlos Tévez-affair" mehrere Gründe maßgebend:
Das Urteil der Kommission ist erst gegen Saisonende ergangen, sodass ein Punkteabzug wohl den sicheren Abstieg für West Ham bedeutet hätte, und die Abstiegsfrage sollte auf dem Rasen entschieden werden. Der Klub hat einen neuen Eigentümer, der mit den Vorgängen bei der Verpflichtung von Tévez und Mascherano nichts zu tun hatte und es wurden sämtliche Unterlagen schließlich im Jänner 2007 vorgelegt hat. Die Spieler und die Fans können nichts dafür, würden aber durch einen Punkteabzug "bestraft", und schließlich habe sich West Ham im Verfahren selbst schuldig bekannt (ein "reumütiges Geständnis" ist ein Milderungsgrund).
Schließlich hat auch das Schiedsgericht im Verfahren Sheffield ./. Premier League befunden, dass man zwar auch anders hätte entscheiden können, dass aber die Disziplinarkommission eine durchaus vertretbare Rechtsansicht vertreten habe.
Und schließlich: Wer will heute entscheiden, ob West Ham nicht eine Niederlagenserie wie im Herbst/Winter 06/07 hätte vermeiden können, wenn die Unruhe nicht gewesen wäre, die durch die Umstände, unter denen die beiden Argentinier in den Verein gekommen waren, entstanden ist?
Eines jedenfalls ist glasklar: Hätte Sheffield nicht am letzten Spieltag eine 1:2-Heimniederlage gegen Wigan hinnehmen müssen, wären sie nicht abgestiegen. Aber das will man bei Sheffield einfach nicht verstehen...
Und übrigens: Gab's da nicht eine Regel, die verbietet, dass ein Klub den anderen klagt?

Tuesday, 31 July 2007

Tévez: Time To Say Goodbye?

BBC meldet, dass der High Court bei der heutigen vorbereitenden Tagsatzung (preliminary hearing) die Verhandlung über die Klage von Kia Joorabchian/MSI gegen West Ham für den 22. August angesetzt hat.
Andererseits wird vom Guardian und anderen Medien berichtet, dass der Streit um Tévez' Transferrechte kurz vor einer einvernehmlichen Beilegung stehe. Allerdings dürften die Vorstellungen, wieviel West Ham für die Zustimmung zum Transfer von Carlos Tévez zu Manchester United erhalten soll, weit auseinander gehen. Während die Hammers, an die der Argentinier durch einen noch drei Jahre laufenden Vertrag gebunden ist ("a permanent contract" nannte Alan Pardew das bei Carlitos Vorstellung vor 11 Monaten), bis zu £ 6 Mio. verlangen, ist Joorabchian nicht bereit, mehr als £ 100.000 zu bieten.

Hammered Blog meint, Tévez werde auch im Fall seines Wechsels zu ManU - im Gegensatz zu Frank Lampard und anderen Ex-Hammers - nicht das "Fat Frank"-Schicksal erleiden, der bei jedem Einsatz gegen die Hammers von den Fans beinhart ausgepfiffen wird:

"Tevez himself is likely to escape the fate of most West Ham players who are a little over keen in moving to other clubs. Whilst Reo-Coker is likely to now rival Ince in his anti-hero status at The Boleyn Tevez is likely to find he has a warm reception when he returns. This is partly due to the fact that most West Ham fans knew he would only ever be here for one season. The other is that whilst he was here he obviously gave so much for the club. In comparison to 'sicknote' Benayoun, and 'I'm too big for this club' Reo-Coker, Tevez played a large part in helping West Ham avoid relegation."