Rapid Hammer

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RAPIDHAMMER: May 2008

Friday, 30 May 2008

Fähnchen in Wien

In der PRESSE von heute ersucht Friederike Leibl um Verständnis für jene, die sich über die Euro freuen. Wer ein Fußball-Fan ist, soll ein Fußball-Fan sein dürfen - ohne sich dafür ständig rechtfertigen zu müssen. Die Leser des RAPIDHAMMER werden diesem Appell wohl kaum widersprechen.
Apropos Panini-Pickerl: Die Panini-Tauschbörse im Künstlerhaus (Wien) ist auch an diesem Freitag wieder geöffnet. Und der Eintritt in die Fußball-Ausstellung "herz:rasen" ist an diesem Tag ab 16 Uhr mit Panini-Sticker frei!

Fähnchen im Wind
Friederike Leibl, Die Presse, 30.5.2008
Kaum kehrt man Wien für ein paar Tage den Rücken, hat sich die Zahl der beflaggten Autos verhundertfacht und die Debatte darüber ins Schrille gesteigert.
Diskutiert wird, wo auch immer ein Auto mit rot-weiß-roten (die meisten), kroatischen (recht viele) oder deutschen (eher weniger) Fähnchen gesichtet wird. Die einen finden die aus Anlass der Fußball-EM geschmückten Autos derart peinlich, dass sie in so einem Gefährt „nicht einmal aus Not mitfahren“ würden. Offenbar droht bei einer Fahrt mit einem wehenden Fähnchen sofortiger Würdeverlust. (Im übrigen Leben hängt man das Fähnchen sonst nicht ungern nach dem Wind.)
Die anderen wollen zwar sofort wissen, wo es diese Dinger gibt, wägen aber zunächst ab, mit wie viel Spott zu rechnen ist, wenn man für die nächsten Wochen zum Fähnchenfahrer wird. Im Zweifelsfall mit viel Spott. Wer Fähnchen flattern lässt, der muss sich den Vorwurf gefallen lassen, „Primitiv-Chauvinismus“ (© Falter) zu fördern. Und wer vielleicht auch noch Fußball-Pickerl klebt, der wird als „infantil“ bezeichnet. Kindlich also, aber im abwertenden Sinn gemeint.
Schade eigentlich, dass man dem Kind im Mann gleich mit dem Hammer auf die Finger klopfen muss, sobald es auch nur einmal winkt. Statt einfach zurückzuwinken. Sich wie ein Kind an einer Sache zu freuen – unmittelbar, bedingungslos, absolut gegenwärtig – gehört ohnehin zu den selteneren Momenten im erwachsenen Leben. Immer schwieriger werden die Versuche mit den Jahren, sich dieses Gefühl zurückzuholen.
Liebe Männer, klebt Pickerl, bis Ihr kleine Augen habt und der Bub in Euch ganz aufgeregt ist, weil er morgen wieder Spieler tauschen kann. Es muss sich keiner auf die EM freuen. Aber die, die sich freuen, die sollen sich freuen dürfen, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.

Thursday, 29 May 2008

Kein Tag für die Stürmer

Der Mittwoch war kein guter Tag für die Stürmer: Bei Österreichs Teamkader-Bekanntgabe wurden gleich drei von ihnen zugunsten von Verteidigern aussortiert und Englands Tore beim gestrigen glanzlosen 2:0-Sieg über die USA schossen auch ein Verteidiger und ein Mittelfeldspieler (Terry und Gerrard).
West Hams Dean Ashton durfte in Wembley 90 Minuten die Ersatzbank wärmen.
Aber immer noch besser als das Schicksal von Maierhofer, Janko, Kuljic: sie werden die Euro in Österreich nicht einmal von dort miterleben.
Dean Ashton kommt dagegen vielleicht schon am Sonntag beim Match gegen Trinidad & Tobago zum Zug.

Wednesday, 28 May 2008

Zu wenige Englishmen für Don Fabio

West Ham "top of the League" - beim Einsatz von Engländern

Heute, Mittwoch, Abend spielt England ein freundschaftliches Länderspiel gegen die USA.
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-> BBC Live Text
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West Ham-Angreifer Dean Ashton - der sich hoffentlich nächste Woche langfristig an die Hammers binden wird - sollte dabei zu seinem Team-Debut kommen. Damit würde es für den weißblond gefärbten Ex-Norwich-Stürmer im dritten Anlauf endlich klappen. Vor zwei Jahren hatte sich Ashton während eines Teamtrainingslager so schwer am Knöchel verletzt, dass er eine komplette Saison ausfiel, und im vergangenen Herbst musste er der Nationalmannschaft wegen einer Verletzung absagen.
Der PL gehen die Engländer aus
Vor dem Länderspiel untersuchte BBC Online wieder einmal die Frage, wieviele englische Spieler in der Premier League kicken. Angesichts des Umstandes, dass zum Beispiel im Kader des gestrigen Österreich-Gegners Nigeria nicht weniger als sieben PL-Spieler standen, liegt der Verdacht nahe, dass es nicht allzu viele Englishmen sein können.
Und tatsächlich: "England player numbers at new low", heißt es da. Nur 34,1 % der Spieler, die in der Saison 2007/08 in der Anfangsformation der Premier League-Klubs standen, waren Engländer. Der Pool, aus dem der englische Teamchef Fabio Capello seine Nationalspieler einberufen kann, umfasste in der abgelaufenen Spielzeit nur 170 Mann. 2006/07 liefen hingegen noch 191 für die englische Nationalmannschaft Spielberechtigte in der ersten englischen Liga auf - ein Rückgang um 11 %. Interessanterweise hat Don Fabio diesmal sogar einen Spieler aus der 4. Liga einberufen: Peterborough United-Keeper Joe Lewis spielte letzte Saison noch in der "League Two"; jetzt steigt der Klub in die dritte Liga (League One) auf.
0,34 Engländer bei Arsenal
Die wenigsten englischen Spieler hat übrigens - wen wundert's - Arsenal eingesetzt. Im Durchschnitt spielten nur 0,34 Engländer pro Match für die Gunners; offenbar durfte Quoten-Engländer Theo Walcott in jedem dritten Spiel ran.
Die meisten Englishmen kickten für ... ? Erraten, West Ham United!!!
Im Durchschnitt liefen bei den Hammers - am Upton Park traditionell zu den Klängen von "I'm forever blowin' Bubbles" - 6,61 englische Kicker auf. Dahinter folgen Aston Villa (6,42) und Middlesbrough (5,26).



Will West Ham stay "the most English team"?

Auch bei West Ham könnte sich der Trend allerdings umkehren. Mit Gianluca Nani tritt im Juni ein Italiener den bei den Hammers neu geschaffenen Job als Sportdirektor an.
Als ersten Transfer könnte der vom Zweitliga-Klub Brescia kommende Italiener Davide Lanzafame von Juventus Turin nach London bringen. Der 21-jährige Stürmer war die letzte Saison an AS Bari verliehen und steht derzeit auch auf der Wunschliste von Palermo - jenem Klub, der vor zwei Jahren West Hams UEFA Cup-Engagement schon in der ersten Hauptrunde beendete. Vielleicht sind die Hammers beim Transfer-Match gegen Palermo erfolgreicher... Lanzafame hat jedenfalls erklärt, sein primäres Ziel wären West Ham und die Premier League.
Mit dem vom PL-Absteiger Reading auf die Transferliste gesetzten Verteidiger Nickey Shorey gibt es allerdings auch einen Engländer, an dem West Ham-Manager Alan Curbishley schon länger interessiert ist. Meines Erachtens werden aber sowohl die aus dem eigenen Nachwuchs kommenden jungen Spieler wie die beiden englischen U19-Spieler Freddie Sears (Skysport's Rising Star of the season) und James Tomkins sowie Jack Collison ebenso wie die heuer voraussichtlich weniger spendable Transferpolitik von Klub-Eigner Björgulfur Gudmundsson dafür sorgen, dass West Ham das "most Englisch team in the Premier League" bleibt.

The Austrian David Beckham

'Austria are not many people's choice to make waves this summer, but in Andreas Ivanschitz they have a player who just might. He's labelled the "Austrian David Beckham", that's all you need to know.'

Wer schreibt denn sowas?
Erraten, BBC Online. Unter dem Titel "Who will you support?" gehen die Berichterstatter vom englischen Öffentlich-Rechtlichen zunächst alle Euro-Teilnehmer durch, die bei englischen oder schottischen Klubs spielen, um daran anschließend unter der Überschrift "six to watch" auf sechs Kicker aufmerksam zu machen, die bei der Euro groß herauskommen könnten.
Und höre und staune, Andi Ivanschitz (oben 3. von links) ist darunter! Wow!!
Ich aber sage: "Watch Ümit Korkmaz!" (Österreichs Nummer 11)

Österreich: Ein inspirierter Kader schaut anders aus

Hickes Euro-Kader hat auf mich alles andere als euphorisierende Wirkung.
Nach Helge Payers krankheitsbedingtem Ausfall und dem Achillessehnen-Riss von Rapid-Trainer Pacult musste ich gestern noch Roman Kienasts Tor für Österreich verdauen. (Denn mit diesem Treffer war ja klar, dass er heute bei der Kaderbekanntgabe dabei ist.) Auch wenn Romans Onkel Reinhard einmal mein Lieblingsspieler beim SK Rapid war, vom Neffen halte ich herzlich wenig.
Obwohl man beim Ländermatch gegen Nigeria deutlich gesehen hat, dass niemand da ist, der die Flanken eines schnellen Flügelspielers (wie Ümit Korkmaz oder auch Martin Harnik) verwerten wird, nominiert Hicke keinen echten "Langen" für den Angriff, sondern einen Carlton Cole-Verschnitt aus der 2. norwegischen Liga.
Dafür sind unzählige Innenverteidiger im Kader. Anlässlich der Nichtberücksichtigung des immerhin neuntbesten Premier League-Verteidigers hatte es noch geheißen, in der Innenverteidigung seien wir bestens besetzt und würden Scharner nicht brauchen. Auch wenn Jürgen Patocka von Rapid eine tolle Bundesliga-Saison gespielt hat und Martin Hiden, der bei Rapid übrigens kein Leiberl mehr hatte, nachdem Patocka und Tokic die Innenverteidigung bildeten), sympathisch und außerdem auf der McDonalds-Werbung drauf ist - ich hätte auf die beiden gerne verzichtet, wenn stattdessen Scharner und Maierhofer (oder von mir aus auch Janko) im Kader wären.
Man hätte auch einen Joachim Standfest, Christian Fuchs oder Rene Aufhauser (offenbar alles "untouchables" bei Hicke) oder auch den Markus Katzer nicht berücksichtigen können, um den österreichischen Angriff gefährlicher zu machen. Nun fehlt eindeutig ein Kicker, der nicht nur bei Standards - wie Innenverteidiger Sebastian Prödl - sondern bei schnellen Kontern für einen gefährlichen Kopfball gut ist.
Für mich ist diese Kaderzusammenstellung eine echte Euphoriebremse. Das schnelle Konterspiel, das gegen Deutschland und Holland immerhin jeweils eine Stunde lang geklappt hat, hätte für einen echten "Langen" wie Maierhofer genau gepasst. Wenn's in der wahrscheinlichen Stammformation mit Linz/Hoffer nicht laufen sollte (und das ist gar nicht so unwahrscheinlich), dann hätte man den Rapid-Langen einwechseln können und der hätte nochmal ordentlich Gas gegeben.
Und wen wechseln wir jetzt ein, wenn's gegen Kroatien oder Polen in der zweiten Hälfte 0:1 steht? Kienast? Christoph Leitgeb? Oder vielleicht Ivica Vastic?
Der defensiv ausgerichtete Kader schaut so aus, als ob Hicke nicht hoch verlieren wollte. Auch wenn ich Hicke selbst mit seinen trockenen Gags und seiner Ironie zeitweise durchaus inspirierend finde - ein inspirierter Kader schaut anders aus...

Tuesday, 27 May 2008

Österreich - Nigeria 1:1

Schönes Tor für Österreich schon in der 12. Minute durch Kienast! Am Ende gab es ein gerechtes 1:1 in Graz gegen Nigeria.
Bei den Nigerianern kamen insgesamt fünf der im vorigen Posting genannten Premier League-Kicker zum Einsatz. Bei Österreich spielte Pogatetz in der Verteidigung durch. Oldboy Ivica Vastic kam - wie auch die Rapidler Hoffer und Korkmaz - in Hälfte 2 zum Einsatz.

Schon am Nachmittag vor dem Spiel war bekannt geworden, dass Rapid-Goalie Helge Payer wegen Durchblutungsstörungen im Bauchbereich (Venenverschluss) die EM nur vom Krankenbett aus verfolgen wird können. Ein Schock!

Für ihn wurde Hoffenheim-Keeper Ramazan Özcan nachnominiert.

Der endgültige EM-Kader (sicher mit dem Rapidler Ümit Korkmaz, der in Graz ein tolles Debut feierte, und wohl auch mit Ex-Rapidler Kienast!) wird Mittwoch Mittag bekannt gegeben.

Torvideos vom Nigeria-Match: hier klicken!
Blogger-Analysen:
-> Blumenau

Österreich - Nigeria 1:1 (1:1)
Graz, UPC Arena, 15.000 Zuschauer, SR Serge Gumienny (BEL)
Tore: Kienast (12.) bzw. Kalu Uche (19.)
Österreich: Macho - Prödl, Stranzl, Pogatetz - Aufhauser, Säumel, Fuchs (61./Korkmaz), Ivanschitz (70./Vastic), Standfest - Kienast (46./Hoffer), Linz (81./Leitgeb)
Nigeria: Aiyenugba - Yobo, Taiwo, Nwaneri, Yusuf Mohammed - Mikel, Kanu (84./Odejayi), Kalu Uche (78./Haruna) - Anichebe (46./Odemwingie), Yakubu (76./Utaka), Ikechukwu Uche
Gelbe Karten: keine bzw. K. Uche, Yusuf Mohammed

Österreich - Nigeria 1:7

Nur ein Profi aus der englischen Premier League bei den Österreichern, voraussichtlich sieben im Spielerkader von Nigeria. Das ist die Ausgangsposition für das vorletzte Test-Ländermatch von Österreich heute, Dienstag (20.30 Uhr, live in ORF2) in Graz gegen Nigeria.
ÖGB-Verteidiger Emanuel Pogatetz (Middlesbrough) trifft auf zahlreiche Bekannte aus der Premier League. Alle 24 Kaderspieler der "Super Eagles" sind als Legionäre tätig, sieben davon in England.
Nigeria, das seit der Afrika-Meisterschaft nicht mehr von Berti Vogts, sondern vom Nigerianer Shaibu Amodu trainiert wird, kommt mit einem gefährlichen Stürmertrio:
Everton-Stürmer Yakubu - der kraftvolle Forward spielte früher gemeinsam mit Pogatetz bei Boro - schoss West Ham heuer aus dem Ligacup (1:2) und scorte auch zweimal in den beiden Meisterschaftspartien der Hammers gegen die Toffees (1:1 / 0:2). Der nicht mehr ganz junge Kanu erzielte jüngst den entscheidenden Treffer im FA Cup-Finale für Portsmouth (1:0) und Obafemi Martins bildet mit Michael Owen und Viduka die "strike force" bei Kevin Keegans Newcastle United.
"Bei Middlesbrough habe ich mit Yakubu zusammengespielt. Er ist ein sehr schneller Spieler, sehr robust", beschreibt Pogatetz den Everton-Forward. "Kanu hat sicher die meiste Erfahrung, kann die Bälle gut halten, hat richtige 'Spinnenfüße'. Mit seiner Größe ist er auch im Strafraum sehr präsent. Und Martins ist vielleicht noch einen Tick schneller und zudem beidbeinig", sagt der österreichische England-Legionär über die beiden anderen nigerianischen Angreifer.
Auch vor den Defensivleuten Joseph Yobo (Everton), den Pogatetz "ein Tier" nennt, und dem groß gewachsenen Danny Shittu (Watford) warnte Pogatetz, der aber schon aufgrund der Premier-League-Rivalitäten klarstellte: "Wir werden uns nichts schenken."
Während man Danny Shittu nicht zu den Nigerias Premier League-Spielern zählen darf - Watford schied gegen Hull im Aufstiegs-Playoff aus - kommen zu den PL-Profis noch die beiden Mittelfeldspieler John Obi Mikel von Chelsea und Dickson Etuhu von Sunderland sowie Angreifer John Utaka (Portsmouth); Letzterer gab beim FA Cup Finale den entscheidenden Pass zu Gold-Torschützen Kanu.
1:7 also bei den Premier League-Spielern. Das Spielergebnis in Graz wird aber sicher anders ausschauen.

Wien wird Euro! Wien bleibt sauber?

Ab nächsten Montag, 2. Juni, wird die Wiener Ringstraße wegen des Aufbaus der Euro-Fanzone für ein ganzes Monat gesperrt:
Autos, Öffis, Fußgänger und Radfahrer müssen sich vom Heldenplatz bis zur Universität einen anderen Weg suchen.
Sogar die vor dem Rathaus aufgestellte Tafel mit dem EM-Countdown (links) musste nun weichen. Im Rathauspark werden stattdessen zahlreiche Mobil-WCs aufgestellt.
Ob es auf diese Weise gelingt, die größte Sorge aller Euro-Skeptiker zu lindern?
Neben einem Verkehrsinfarkt durch die Fanzone auf der historischen Ringstraße wird ja von den Wienern vor allem befürchtet, dass die Fußballfans einfach überall hinpinkeln werden!

Danke, MTK !!!

Österreichs Fußball-Meister Rapid Wien wird in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League gesetzt sein.
Das konnte ich schon gestern Abend bei einer Mitgliederversammlung des Klubs der Freunde des S.C. Rapid "live" von Rapid-Präsident Rudolf Edlinger erfahren, dem mittels eMail über den 3:0-Sieg von MTK Budapest gegen Rakospalotai berichtet worden war.
Damit liegt MTK eine Runde vor Schluss der ungarischen Meisterschaft zwei Punkte vor Debrecen. Da die Budapester in der letzten Runde nicht mehr anzutreten brauchen, weil ihr Spiel gegen den aus der Liga ausgeschlossenen FC Sopron mit 3:0 strafverifiziert wird, ist MTK nicht mehr von der Spitze zu verdrängen und darf sich über den ungarischen Meistertitel freuen.
MTK hat einen schlechteren UEFA-Punkte-Quotienten als der SK Rapid, sodass der österreichische Meister in die Gruppe der gesetzten Klubs hineinrutscht.
Wäre hingegen Debrecen zum vierten Mal in Serie ungarischer Meister geworden, wäre dieser Klub gesetzt gewesen und nicht Rapid. So bleiben den Hütteldorfern bei ihrem ersten Antreten in der 2. Runde der CL-Qualifikation Brocken wie Glasgow Rangers, Fenerbahce, Basel, Panathinaikos, Anderlecht oder Dinamo Kiew erspart und man darf zumindest bis zur dritten Qualifikationsrunde von der Champions League träumen.

SK Rapid will "österreichischen Weg" konsequent weitergehen
Wie Rapids Sportdirektor Ali Hörtnagl und Präsident Edlinger bei der Mitgliederversammlung des "Klubs der Freunde" sagten, werden die Grün-Weißen mit dem weitgehend unveränderten Meisterkader und einem in etwa gleich hohen Budget in die neue Saison gehen. Neuerwerbungen weiterer profilierter Spieler - wie Mario Tokic und Markus Heikkinen im letzten Sommer - halte man nicht für erforderlich; vielmehr soll der erfolgreiche Weg der Jugend und des Einsatzes von Spielern aus dem eigenen Nachwuchs, die zum Teil an Vereine aus der zweiten Liga verliehen werden, um Spielpraxis zu sammeln, weitergegangen werden.
Ob Mario Bazina bei Rapid bleibt, ist noch unsicher. Fabiano, der in der Ersten von Rapid nicht Fuß fassen konnte, wird an Bundesliga-Absteiger Wacker Innsbruck verliehen. Zurück zum Rekordmeister wird der zuletzt an den FC Lustenau verliehene 22-jährige René Gartler kommen, der in der zweiten Liga mit 18 Treffern die Torschützenliste anführt.
Da Stefan Maierhofer mittlerweile einen Dreijahres-Vertrag mit den Grün-Weißen unterzeichnet hat, was sicher der konsequenten Verhandlungstaktik von Sportdirektor Hörtnagl - im Zusammenwirken mit Trainer Pacult, der den zögernden "Meister-Hofer" im letzten Saisonspiel in Ried auf der Ersatzbank dunsten ließ - zu verdanken war, bleibt der Traum-Sturm Hoffer/Maierhofer erhalten. Dennoch muss sich Rapid noch um einen weiteren Stürmer umschauen, denn im Rapid-Kader gibt es mit dem in der ersten Liga noch unerfahrenen Gartler derzeit nur eine fixe Alternative zu den beiden Stürmern.
Rapid-Trainer Peter Pacult, der sich am Samstag bei einem Legenden-Ländermatch gegen Deutschland schwer verletzt hat, wird morgen Mittwoch an der Achillessehne operiert. Präsident Edlinger berichtete, dass der Trainer am Sonntag nach seinem Achillessehnenriss gemeint habe: "Mir ist lieber, die Sehne ist bei mir gerissen als bei einem meiner Spieler!" Edlinger geht davon aus, dass der 48-jährige Pacult das Rapid-Training auch mit Krücken leiten werde.
Meisterschaftsbeginn in Österreich ist schon am 9. Juli - nur eineinhalb Wochen nach dem Euro-Finale in Wien (29. Juni). Die Saisonvorbereitung beginnt daher beinahe zeitgleich mit der EM: Ab 5. Juni übt Rapid im im Hanappi-Stadion; vom 11. bis 16. Juni steigt das schon traditionelle Trainingslager in Bad Radkersburg in der Südsteiermark.

London: Queens Market und Pub in Gefahr!

Die Green Street, der multi-ethnische Straßenzug in East London, der von der Underground-Station Upton Park direkt zu West Hams Boleyn Ground-Stadion führt (Bild links), könnte sich dramatisch verändern, wenn die britische Immobiliengruppe St. Modwen ihren Plan, direkt an der Station Upton Park ein neues Einkaufszentrum mit Luxus Appartments zu errichten, verwirklichen sollte.

Nicht nur das Queens Pub - ein an Matchtagen übervoller Treffpunkt des West Ham-Anhanges (rechts) - auch der bekannte Queens Market würde verschwinden, wenn die vom Bezirksbürgermeister von Newham unterstützten Immobilienpläne umgesetzt würden.
Der Markt, einer der buntesten, aber auch billigsten in London, besteht seit über 100 Jahren.
Die Bürgerinitiative "Friends of Queens Market" versucht nun, die Öffentlichkeit gegen die Immobilienpläne zu mobilisieren und den beliebten Markt, der besonders für die nicht mit hohen Einkommen gesegnete Bevölkerung des Bezirks Newham lebenswichtig ist, zu retten.
Links:
-> Bericht von KUMB

Monday, 26 May 2008

Freddie The England Hero

Diesmal geht's um Freddie Sears, die 18-jährige West Ham-Rakete, die Montag Abend beim Qualifikationsturnier für die U19-EM beide Treffer für England gegen Polen erzielte. Sears spielte das erste Mal von Beginn an im U19 -Nationalteam und scorte in der 29. Minute sowie mit einem Elfer in der 85. Minute.
Nach diesem 2:0-Sieg spielen die "Young Lions", bei denen auch West Ham-Kollege James Tomkins erfolgreich verteidigte, noch gegen Serbien und Gastgeber Weißrussland. Der Sieger qualifiziert sich für die U19-EM im Sommer in Tschechien.
Der zweite "West Ham-Freddie" mit Nachnamen Ljungberg wurde dagegen - wie vorgesehen - beim Vorbereitungsspiel der Schweden gegen Slowenien geschont. Die Schweden gewannen durch ein Tor von Tobias Linderoth (41.) mit 1:0. Neben Ljungberg fehlten auch Zlatan Ibrahimovic und Markus Rosenberg bei den Schweden, die immerhin ihr erstes Länderspieltor 2008 erzielten.
Nicht uninteressant ist ein weiteres Resultat vom heutigen Abend: Polens Euro-Team gelang gegen Mazedonien nur ein 1:1, wobei der Ausgleich für Polen durch Matusiak erst 6 Minuten vor Schluss durch einen Elfmeter fiel. Sollten die Polen, die sich in ihrer Gruppe vor Portugal für die Euro qualifiziert haben, wieder einmal "rechtzeitig" vor dem Turnier außer Form sein?
Österreichs Team, das am Dienstag gegen Nigeria probt, könnte das nur recht sein.

Wie geht's Freddie?

Freddie Ljungberg ist West Hams einziger Euro-Teilnehmer und war aufgrund einer angeknacksten Rippe - die Verletzung erlitt er vor genau einem Monat beim 2:2 gegen Newcastle - für die Euro fraglich.
Trotz dieser Verletzung steht er aber im schwedischen Teamkader von Lars Lagerbäck und soll nur noch am Montag beim Test der Schweden gegen Slowenien geschont werden. Beim nächsten Vorbereitungsspiel der Schweden gegen die Ukraine am 1. Juni sollte der 31-Jährige, der möglicherweise mit einem speziellen Rippenschutz spielen wird, aber wieder dabei sein.
Zeitungsberichte, in denen kürzlich gemeldet wurde, West Ham wolle den gut bezahlten Schweden, der vor einem Jahr vom früheren Klub-Präsidenten Eggert Magnusson von Arsenal geholt wurde, wieder loswerden, wurden übrigens sowohl vom Verein als auch von Ljungberg zurückgewiesen: Er fühle sich wohl bei den Hammers, sagte der Schwede, und er wolle mithelfen, das der Klub sich in der kommenden Saison für einen Europacup-Startplatz qualifiziere.
Fraglich ist bei den Schweden derzeit vor allem Markus Rosenberg (Werder Bremen), der sich im Training verletzte. Auch bei Zlatan Ibrahimovic von Inter Mailand machte man sich nach seiner Knieverletzung vom März noch Sorgen, ob er rechtzeitig fit wird. Im letzten Spiel für den italienischen Meister wurde er aber in der 2. Hälfte eingewechselt und machte prompt die entscheidenden Tore zum 2:0-Sieg plus Meistertitel.
Die Schweden haben übrigens (wie die Österreicher) einen "Super-Oldie" im Kader: Der schwedische Ivica Vastic heißt Henrik Larsson. Er hatte nach der WM 2006 seinen Teamrücktritt bekannt gegeben, wurde aber für die Euro von Teamchef Lagerbäck völlig überraschend wieder einberufen. Mehr fire power im Sturm haben die Schweden auch dringend notwendig: heuer erzielte das Nationalteam in drei Tests noch keinen einzigen Treffer! Der mittlerweile 36-jährige frühere Celtic, Barcelona und Manchester-United-Stürmer Larsson war in dieser Saison bei Helsingborg in Schweden im Einsatz. Helsingborg spielte im UEFA Cup in der Gruppenphase (erfolgreich) gegen die Wiener Austria, schied aber in der ersten KO-Runde gegen PSV Eindhoven aus dem Bewerb.
Schweden wird am 10. Juni (20:45) mit dem Match gegen Europameister Griechenland in Salzburg in die Euro (Gruppe D) einsteigen.

Der schwedische Teamkader:
Goalkeepers: Andreas Isaksson (Manchester City), Rami Shaaban(Hammarby), Johan Wiland (Elfsborg Boras)
Defenders:
Olof Mellberg (Aston Villa), Petter Hansson (Stade Rennes), Mikael Nilsson (Panathinaikos), Niclas Alexandersson (IFK Gothenburg), Andreas Granqvist (Helsingborg), Daniel Majstorovic (Basel), Fredrik Stoor (Rosenborg Trondheim), Mikael Dorsin (CFR Cluj)
Midfielders:
Tobias Linderoth (Galatasaray), Daniel Andersson (Malmo), Anders Svensson (Elfsborg Boras), Kim Kallstrom (Olympique Lyon), Christian Wilhelmsson (Deportivo Coruna), Fredrik Ljungberg (West Ham United), Sebastian Larsson (Birmingham City)
Forwards: Zlatan Ibrahimovic (Inter Milan),
Johan Elmander (Toulouse), Marcus Allback (FC Copenhagen), Markus Rosenberg (Werder Bremen), Henrik Larsson (Helsingborg)

Sunday, 25 May 2008

Wann spielt Österreich gegen die Schweiz?

Nicht einmal mehr zwei Wochen dauert es, bis die Zeit der mehr oder weniger aufschlussreichen Vorbereitungsspiele und der schön langsam quälenden Vorberichte in den Zeitungen vorbei ist.
Das Rätseln über den endgültigen Spielerkader der 16 Endrundenteilnehmer wird immerhin schon nächsten Mittwoch zu Ende sein, wenn die endgültigen 23-Mann-Kader der Endrundenteilnehmer bekannt gegeben werden.
Wien hat sich mittlerweile schon ganz auf "Euro" eingestellt: Euro-Fahnen überall, Begrüßungen für die Teilnehmerländer im Supermarkt , Stadion-Hinweise an den U-Bahn-Stationen und lebensgroße Fußballerfiguren in den Grünflächen. Vor der Stadtgartendirektion am Heumarkt spielt sogar Österreich gegen die Schweiz auf ziemlich hügeligem Gelände (Bild).
Ein Spiel, das bei der Euro tatsächlich stattfinden könnte?
Ein Aufeinandertreffen der beiden Gastgeberländer im Finale ist ausgeschlossen, nicht nur aus sportlichen, sondern auch aus Gründen des Spielplanes der Euro.
Österreich und die Schweiz könnten im Falle einer Qualifikation für das Viertelfinale gegen einander spielen: entweder am 19. Juni in Basel (wenn die Schweiz die Gruppe A gewinnt und Österreich in Gruppe B Zweiter wird) oder am 20. Juni in Wien (wenn Österreich seine Gruppe gewinnt und Schweiz Zweiter wird).
Die beiden Außenseiter könnten auch erst im Halbfinale in Basel am 25. Juni auf einander treffen - vorausgesetzt, beide Teams werden jeweils Erster oder Zweiter ihrer Gruppe und gewinnen die anschließenden Viertelfinalspiele (Spielplan der Euro: siehe hier).
Wahrscheinlicher ist aber, dass es ein Match zwischen "Team" und "Nati", wie die Auswahlen in den beiden Ländern genannt werden, erst irgendwann in fernerer Zukunft bei einem Freundschaftsspiel geben wird - oder vielleicht bei der Qualifikation für die nächste EM...

Saturday, 24 May 2008

Tiger rein, Grant raus

Hull City A.F.C. - auch "die Tiger" genannt - wird heuer das erste Mal in der 104-jährigen Klubgeschichte in der Premier League spielen. Dean Windass, ein 39 Jahre alter Veteran von Hull erzielte am Samstag beim Aufstiegs-Playoff in Wembley das entscheidende Tor gegen Bristol City. Mit diesem 1:0 qualifizierte sich der Klub aus Kingston upon Hull, in East Yorkshire neben Championship-Meister West Brom und runner-up Stoke für die kommende Saison der ersten englischen Liga.
In dieser wird Avram Grant nicht mehr auf dem Trainersessel beim FC Chelsea sitzen. Wie zu erwarten, wurde der Nachfolger von Jose Mourinho nach der Niederlage im Champions League Finale gekündigt.
Nach nur acht Monaten endete damit die Ära des 53-jährigen Israelis, der immerhin erstmals in der Vereinsgeschichte mit den Blues in das CL-Finale vorgedrungen war und Manchester United bis zur letzten Runde einen packenden Kampf um den Meistertitel geliefert hatte.
Der russische Teamchef Guus Hiddink, Ex-Barca-Trainer Frank Rijkaard und Noch-Manchester City-Boss Sven-Goran Eriksson werden als potentielle Nachfolger genannt. Chelsea erklärte auf der vereinseigenen Website, dass die Suche nach einem neuen Manager begonnen habe und der Klub vorerst keinen weiteren Kommentar abgeben werde.

Friday, 23 May 2008

I'm Forever Blowing Bubbles

Im Sportteil des STANDARD wurde am Freitag eine Hymne auf die wohl bekannteste Fußallhymne gesungen. Unter dem Titel "Am Anfang war in Liverpool ein Lied" bezeichnete der Verfasser "You'll Never Walk Alone" als Mutter aller Fangesänge und bedauerte, dass die stimmgewaltigen englischen Anhänger uns bei der Euro in Österreich und der Schweiz fehlen werden.
Der letztgenannten Aussage kann man zwar uneingeschränkt zustimmen, der älteste und traditionsreichste "terrace chant" ist das Lied vom Liverpooler "Kop" aber keinesfalls.
Am Londoner Upton Park wird seit den Zwanziger Jahren "I'm Forever Blowing Bubbles" gesungen, während die Fans der Reds das 1945 geschriebene Musical-Stück "You'll Never Walk Alone" erst 1963 adoptierten.
Die "Bubbles" wurden 1919 von John Kellette/James Kendis für ein Broadway-Musical geschrieben und dienten den Londonern in den 20er-Jahren zuerst in Anspielung auf einen Kicker namens Billy J. "Bubbles" Murray, der dem Jungen auf dem berühmten Bild "Bubbles" von Millais ähnlich sah, als Klubsong der eigenen Junioren.
Bald wurde der Song aber von West Ham-Manager Charlie Paynter auch für die erste Mannschaft "entdeckt" und vor dem Kickoff über die Stadionlautsprecher eingespielt. Wie in einem Artikel von Ballesterer.fm über Vereinshymnen berichtet wird, wollte man "Bubbles" eines Spieltags als Warm-up-Melodie absetzten, worauf ein Sturm der Entrüstung durch den Upton Park ging - die offizielle Vereinshymne war geboren.
Der melancholisch-süße Text, in dem die Seifenblasen als dünne Hoffnungsschimmer hoch am Himmel zerplatzen, kontrastierte stets mit dem Bild der tätowierten Cockneys aus dem Eastend, spiegelt aber seit geraumer Zeit auch das Dasein der besten Fans von London wider:
Hoch gesteckt sind die Erwartungen, aber leider zerplatzen sie oft wie Seifenblasen - was die Anhänger nicht daran hindert, immer und immer wieder neue Seifenblasen zu pusten.

Wenn am Boleyn Ground, der Heimstätte von West Ham, vor dem Spiel die traditionelle Hymne über die Lust am Produzieren von Seifenblasen und Träumen ertönt und die 35.000 im regelmäßig ausverkauften Stadion mitsingen, kriegt man wirklich die Gänsehaut. Auch während des Spiels und nach Spielende wird der Refrain von "Bubbles" immer wieder gesungen:
"I'm forever blowing bubbles,
Pretty bubbles in the air,
They fly so high,
Nearly reach the sky,
Then like my dreams
They fade and die.
Fortune's always hiding,
I've looked everywhere,
I'm forever blowing bubbles,
Pretty bubbles in the air.
UNITED! UNITED!"

Die erste Strophe des Originalsongs lautet:
"I'm dreaming dreams,
I'm scheming schemes,
I'm building castles high.
They're born anew,
Their days are few,
Just like a sweet butterfly.
And as the daylight is dawning,
They come again in the morning."


Wie heilig den West Ham-Fans ihre Hymne ist, konnte ich anlässlich einer zarten Anfrage des RAPIDHAMMERS vor einem Jahr beobachten:
Ich hatte mir erlaubt, auf der Fan-Website KUMB einen Thread zum Thema zu eröffnen, welche "lyrics" von "Bubbles" ich für mein gerade erst ins Leben gerufenes Weblog RAPIDHAMMER verwenden sollte. Denn dass manche Anhänger die "Bubbles" ein wenig abweichend vom Originaltext singen, war nicht nur mir aufgefallen, auch im Eintrag bei Wikipedia findet sich der Hinweis, dass die Anhänger am Upton Park statt "nearly reach the sky" singen: "they reach the sky", und dass es statt "Then like my dreams" heiße: "And like my dreams".
Mit diesem Thema hatte ich aber offensichtlich in ein Wespennest gestochen. Wütende supporters meinten, die Frage dürfe nicht einmal gestellt werden. Die Fans, die "They reach the sky" singen, seien nicht auszuhalten - absolut lächerlich!! Wer das singe, ruiniere den ganzen Sinn des Songs. Und ein User wollte mir sogar verbieten, künftig auf KUMB zu posten.

Die Bubbles fliegen also hoch, aber den Himmel haben sie noch nicht erreicht. Und wenn sie auch immer wieder zerplatzen, die Lust am Produzieren von Seifenblasen und Träumen lassen wir uns nicht nehmen - nicht am Upton Park und auch nicht in Hütteldorf!
Im Wiener Hanappi-Stadion ertönt in letzter Zeit allerdings öfters "You'll Never Walk Alone", seit ein Sponsor des SK Rapid eine Pensionsversicherungs-Polizze mit dem selben Titel aufgelegt hat. Das hat einen Rapidfan, der vollkommen zurecht findet, dass "Bubbles" DER Gänsehaut-Song zum Mitgrölen für ein ganzes Stadion ist, nicht daran gehindert, eine Übersetzung von "I'm Forever Blowing Bubbles" vorzuschlagen:
"Ich bin heute im Stadion,
weil ich ein RAPIDler bin.
Zusammen stehn, RAPID siegen sehn
und stolz mit unsren Fahnen wehn
Ich bin ein Grün Weisser
allein noch keine Macht,
vereint mit RAPID im Herzen,
liebe Veilchen [Bauern/Dosen/Lasker/Grazer] Gute Nacht!
RAPID! RAPID!"
Noch wurde der Vorschlag, dieses Lied von allen vier Tribünen im "St. Hanappi" zu singen, nicht aufgegriffen, aber die Übersetzung gefällt mir jedenfalls besser als jene in der deutschen Version des Films "Green Street Hooligans" mit Elijah Wood:
"Wir haben uns vorgenommen, im Leben zu nichts zu kommen..." heißt es da. Und das kann ich nun wirklich nicht unterschreiben!

Hier einige Links zu "Bubbles":
-> Upton Park vor Spielbeginn 1
-> Upton Park vor Spielbeginn 2
-> Studioversion: I'm forever blowing bubbles
-> traditionelle Originalversion (Merry Macs)
-> Punk-Version von Cockney Rejects (1980)
-> Akustik-Gitarren-Version (Gitanephil)
-> Bubbles im Film "Green Street Hooligans"

Wer hat noch nicht bestellt?

Oder vor der Euro lieber doch ein Österreich-Heimtrikot?

Hier die Auswahlmöglichkeiten:
-> West Ham
-> ÖFB

Fußball-Gott

Genau zwei Wochen vor dem Ankick zur Euro veranstalten die Kirche und der Wiener Fußballverband ein Fußballfest. Am 24. Mai ab 14 Uhr heißt es im 10. Bezirk
"Fußball mit Leidenschaft":
Kicken mit Karl Daxbacher,
Gaberln mit Ali Hörtnagl,
4-Länderturnier der „Gruppe B“,
Cheerleaders,
Schülerturniere,
Damenfußball,
Priester-Journalisten-Match mit Euro-Schiedsrichter Konrad Plautz,
Konzerte mit Cardiac Move, Nadine Beiler und Johnny K. Palmer, KEY2LIFE Nightprayer...

24. Mai 2008, 14 bis 22 Uhr
Ort: 1100 Wien, Fischhofgasse 12
Sportanlage des Wiener Fußballverbandes, Open Air (gleich neben dem Horr-Stadium)
Info: Lageplan
Alle Infos unter: http://www.key2life.at/

Zum Thema "Fußball und Religion"
-> während der Euro:
- Kirche08
- Christen am Ball
- Kickoff 2008
-> Fußball-Gott.com - Erlebnisberichte vom heiligen Rasen

Thursday, 22 May 2008

Caution Slippery!

DID TERRY SPIT AT TEVEZ?
Die englischen Zeitungen vom Tag nach dem Champions League-Finale erzählen voller Mitgefühl die tragische Geschichte von Chelsea-Kapitän John Terry, der nach zwei verlorenen Semifinals mit Chelsea nun den entscheidenden Elfer im Finale nur an die Stange schoss. Aber es gibt auch viele, die meinen, der harte "centre half" von Chelsea habe es nicht besser verdient:

Tottenham Fan Mark:
"What a wonderful night. Was almost as good as beating them in the carling cup final. I wonder how long their new glory hunting supporters will hang around now they aren't winning anything. Terry deserved all he got after spitting at Tevez."*)
Posted by: MARK 22/05/2008 at 12:02

*) Drogba wäre sicher unter den ersten fünf Penaltyschützen gewesen, wenn er er nicht ausgeschlossen worden wäre. Und da manche dem Chelsea-Kapitän die Schuld an den Auseinandersetzungen geben, die schließlich zu Drogbas "Klaps" gegen einen ManU-Spieler führten, könnte es für John Terry noch schlimmer kommen:

"A bad 24 hours for John Terry could turn worse as fans analyse video footage of his contribution to the melee that ended in Didier Drogba's dismissal. Replays show Carlos Tevez rubbing his neck after Terry walked towards him and raised his mouth in the United forward's direction. What happened?"

-> Watch the evidence and judge for yourself: click here!

Wednesday, 21 May 2008

Penalty shoot-out in Moskau

Manchester United v Chelsea
Carlos Tévez 1-0
Michael Ballack 1-1
Michael Carrick 2-1
Juliano Belletti 2-2
Cristiano Ronaldo: während des Anlaufes gestoppt, und dann unplatziert geschossen, Cech wehrt den Schuss der Torschützenkönigs ab 2-2
Frank Lampard: schlecht geschossen, aber drin 2-3
Owen Hargreaves 3-3
Ashley Cole 3-4 ... das bedeutet Matchball für Chelsea
Nani 4-4
John Terry: Kann er's machen? Nein!!! Wie so oft heute rutscht ein Spieler auf dem nassen Rasen aus 4-4
Anderson 5-4
Kalou 5-5
Ryan Giggs (der Rekordspieler in seinem 759. Spiel für ManU): sicher verwertet 6-5
Nicolas Anelka (der 14. Schütze des Elferschießens im strömenden Regen) vergibt, van der Sar wehrt ab!
ManU gewinnt das Elferschießen 6-5!!!

"GIGGS SCORES...AND ANELKA MISSES!!!! UNITED ARE CHAMPIONS!!!"

Cristiano Ronaldo weint vor Glück auf dem Rasen an der Mittelauflage.
John Terry ist vollkommen fertig und wird von Avram Grant getröstet.

Nach der Medaillenübergabe - zuerst an die Verlierer aus London, dann an die siegreichen United-Spieler, angeführt vom bisherigen Rekordspieler Bobby Charlton - präsentiert die Mannschaft von Manchester United zu den Klängen der Europahymne den riesigen Champions League-Pokal!
John Terry ist noch immer untröstlich.

-> Times Online: United win Champions League on penalties
-> BBC: Man Utd win in dramatic shoot-out

Man Utd: Van der Sar, Brown (Anderson 120), Ferdinand, Vidic, Evra, Hargreaves, Scholes (Giggs 87), Carrick, Ronaldo, Tevez, Rooney (Nani 101).
Subs Not Used: Kuszczak, O'Shea, Fletcher, Silvestre.
Booked: Scholes, Ferdinand, Vidic, Tevez.
Goal: Ronaldo 26.
Chelsea: Cech, Essien, Carvalho, Terry, Ashley Cole, Ballack, Makelele (Belletti 120), Lampard, Joe Cole (Anelka 99), Drogba, Malouda (Kalou 92).

Subs Not Used: Cudicini, Shevchenko, Obi, Alex.
Sent Off: Drogba (116).
Booked: Makelele, Carvalho, Ballack, Essien.
Goal: Lampard 45.
Man Utd win 6-5 on penalties
Att: 69,552
Ref: Lubos Michel (Slovakia).

Chelseas "Heimkehr"

"You can imagine what this means to Roman Abramovich. He came from here, from Moscow, and he's always wanted to be in the final"
Chelsea Manager Avram Grant über Chelseas "Heimkehr" zum CL-Finale, Mittwoch Abend, 20:45 Uhr

Tuesday, 20 May 2008

West Ham's Academy of Football im Champions League-Finale

Ein Artikel im Guardian und auf der Homepage von West Ham United müssen jeden Anhänger der Hammers stolz, aber auch ein wenig traurig machen:
Nicht weniger als fünf Spieler, die am Mittwoch im Champions League-Finale in Moskau um den höchsten Titel des europäischen Klubfußballs kämpfen werden, kommen aus West Hams "Academy of Football". Damit sind zumindest die Hälfte aller Spieler in den Teams von Chelsea und Manchester United mit englischer Nationalität durch die Ausbildungsstätte des Londoner Klubs gegangen.
Die Chelsea-Spieler Joe Cole und Frank Lampard spielten vom Akademie-Team bis zur ersten Mannschaft für West Ham, und auch ihr Teamkollege John Terry war laut dem Leiter der West Ham-Akademie Tony Carr als Schüler von 9 bis 14 bei West Ham, bevor er zur Jugend von Chelsea wechselte.
Der 1981 geborene Joe Cole debütierte schon mit 17 im "first team" der Hammers; von 1998 bis 2003 bestritt der stets als hochtalentierter, technisch beschlagener Fußballer geschätzte Flügelspieler 126 Ligaspiele und erzielte 10 Tore. Er war schon als Schüler eine Berühmtheit, als er er einmal sieben von acht Toren scorte, die Englands Jugendnationalteam gegen Spanien erzielte.
Als West Ham am Ende der Saison 2002/03 abstieg, wechselte Cole zu Chelsea, während sein gleichaltriger damaliger Teamkollege Michael Carrick sich entschloss, bei den Hammers zu bleiben. Als West Ham der sofortige Wiederaufstieg misslang, ging Carrick zunächst zu den Tottenham Hotspurs, zwei Jahre später wechselte er zu Manchester United. Dort traf er auf den drei Jahre älteren früheren West Ham-Academy-Abgänger Rio Ferdinand.
Der 1978 geborene Rio Ferdinand, der ältere Bruder des aktuellen West Ham-Verteidigers Anton Ferdinand, kam 1992 als Schüler von den Queens Park Rangers zu West Ham und blieb bis 2000 am Upton Park. Von 1995 bis 2000 spielte er 127 Ligaspiele und schoss zwei Tore. Sein Wechsel zu Leeds United um £18 Millionen bedeutete damals nicht nur einen britischen Transferrekord. Rio war auch der teuerste Verteidiger weltweit.
Rio Ferdinands Wechsel von Leeds zu Manchester United am 22. Juli 2002 brach erneut alle Rekorde: Der teuerste britische Fußballer der Geschichte sollte Leeds damals mehr als £30 Millionen einbringen, weil zu einem Grundbetrag von etwa £20 Millionen noch verschiedene Zuschläge kommen sollten - schlussendlich soll Leeds £29 Millionen für den Verteidiger erhalten haben, der damit dem Franzosen Lilian Thuram den Titel des höchstbezahlten Verteidigers der Welt wieder abjagen konnte. Der "Buchwert" von Rio Ferdinand wird bei Manchester United heute mit £33 Mio. angegeben.
Was wäre gewesen, wenn...
Die West Ham-Fans macht es stolz, dass "ihre" früheren Eigenbauspieler Lampard, Ferdinand, Cole und Carrick in den Teams der CL-Finalisten stehen. Es stimmt aber auch ein wenig traurig, denn immer wieder fragt man sich, was wäre gewesen, wenn die vier Supertalente bei den Hammers geblieben wären.
"It's a nice dream to think what might have happened if we could have kept them but it was never going to be a reality", sagt dazu Tony Carr, der seit 35 Jahren bei West Ham ist und die Geschicke der Akademie leitet. "We couldn't turn down Leeds' [£18m] offer for Rio; Frank [Lampard]'s dad and uncle [Harry Redknapp] had just left the managerial staff when the offer from Chelsea came in for him and the harshest of relegations in 2003 meant that we had to sell our assets."
Was wäre gewesen, wenn... Ein bisschen träumen wird doch erlaubt sein.

Monday, 19 May 2008

Mit Fair Play im UEFA Cup

Nun steht fest, welche Klubs über die Fair Play Wertung der UEFA zusätzliche Startplätze in der ersten Qualifikationsrunde zum UEFA Cup erhalten:
In England ist es Manchester City, das mit Platz 6 im Fair Play Table der Premier League den Sprung in den UEFA Cup schaffte. Manchester City war in der letzten Runde der Premier League allerdings ein bisschen zu fair: man ermöglichte Middlesbrough einen 8:1-Sieg - das höchste Ergebnis der gesamten Saison, womit eine Spielzeit, die für Manchester City so gut begonnen hatte (leider mit einem Sieg über West Ham!) höchst traurig zu Ende ging. Citeh-Eigentümer Thaksin Shinawatra hatte schon vor dem Saisonende angekündigt, Trainer Sven-Göran Eriksson austauschen zu wollen, aber der hat ja nun das Ziel, sich für einen internationalen Startplatz zu qualifizieren, geschafft. Er werde den Klub sicher auch auf dessen Tour nach Fernost betreuen, sagte jüngst der frühere England-Teamchef.
Das fairste Team der englischen Liga war übrigens Tottenham, das sich aber schon durch seinen Sieg im Ligacup für den UEFA-Pokal qualifiziert hat. West Ham kam auf Rang 9, was in etwa dem "echten" Tabellenrang (10.) entspricht.
Während England die Fair Play Wertung der UEFA gewann und damit den zusätzlichen UEFA Cup-Startplatz fix zugesprochen erhielt, wurden zwei weitere Länder aus den bestplatzierten Nationen dieser Wertung ausgelost. Am 13. Mai 2008 zogen Pawel Pogrebnjak, der im Pokalfinale gesperrte Torjäger des späteren Cupsiegers Zenit St. Petersburg, und der verletzte Rangers-Keeper Allan McGregor einen UEFA-Cup-Startplatz für Deutschland und Dänemark.
In Deutschland gelang daraufhin Hertha BSC vom 10. Platz der Bundesliga als fairstem Team der Sprung in den UEFA Cup. Die Berliner liegen in der Rangliste der deutschen Bundesliga-Clubs, die auf Basis der erhaltenen Roten, Gelben und Gelb-Roten Karten sowie der Beurteilung durch die DFB-Schiedsrichter-Manager berechnet wird, nach Saisonende voran. Auch sie dürfen damit in der ersten Qualifikationsrunde des UEFA-Pokals antreten. Und auch sie stellten ihre Fairness in der letzten Bundesliga-Runde mit einer 1:4-Niederlage gegen Meister Bayern München eindrücklich unter Beweis...
Den dritten über die UEFA Fair Play-Wertung vergebenen Startplatz im UEFA Cup bekommt Dänemark: FC Nordsjælland heißt der glückliche Klub, der in seinem letzten Match ausnahmsweise kein allzu "faires" Ergebnis ablieferte: 1:1 spielte der zur Zeit auf Platz 6 der dänischen Liga platzierte Klub am Wochenende gegen den Vierten OB.

Sunday, 18 May 2008

HANSE DER WOCHE: Massimo Furlan

In der Rubrik "HANSE DER WOCHE" wird regelmäßig ein Akteur aus der weiten Welt des Fußballs vor den Vorhang gebeten und vom RAPIDHAMMER der Akklamation durch die werte Leserschaft empfohlen. Diesmal kam niemand anderer als der Schweizer Performance-Künstler Massimo Furlan für diese Ehre in Frage.
16. Mai 2008, 20:30, Wien, Hanappi-Stadion. Hans Krankls Wohnzimmer sozusagen.
Obwohl der "Goleador", der vor 30 Jahren in Cordoba zwei Tore bei Österreichs legendärem 3:2-Sieg gegen Deutschland schoss, heute nicht "zu Hause" ist, spielt er an diesem Abend die Hauptrolle.
Allerdings nicht persönlich, sondern dargestellt von dem Schweizer Künstler Massimo Furlan, der im Rahmen einer Veranstaltung der Wiener Festwochen die Begegnung Österreich – Deutschland bei der WM 1978 in Argentinien nachspielt. Ganz allein und ohne Ball gibt er auf dem Spielfeld des Hanappi- Stadions die kompletten 90 Minuten in der Rolle von Hans Krankl - im Originaltrikot von 1978 - wieder.
Der KURIER widmete der Performance "Das Wunder von Cordoba - Fußballtheater für 1 Spieler" am Sonntag eine ganze Seite (samt Darstellung des Geschehens vor 30 Jahren unter dem Titel "Krankl war reif für den Austausch" sowie teilweiser Wiedergabe des Radiokommentars von Edi Finger).
Am Freitag bei der Uraufführung des Fußballtheaterstücks sprach Fingers Sohn Edi Finger jr. den Kommentar zu Furlans Darstellung, verschnitten mit dem unsterblichen Kommentar seines Vaters. Eine Beschwörung der kollektiven Erinnerung des Landes, die sogar Menschen haben, die 1978 noch gar nicht geboren waren.
Kurz vor dem Anpfiff der EM wollte Furlan damit gemeinsam mit den ca. 3000 Zuschauern noch einmal das Theater der Emotionen, das Zittern und die Begeisterung von 1978 beschwören und daran erinnern, dass – nicht nur im Fußball – Wunder immer möglich sind.
Nicht vergessen sollte aber werden, dass Österreich in Cordoba zwar den ersten Sieg gegen Deutschland nach vierzig Jahren gefeiert hatte (berücksichtigt man das schon nach dem "Anschluss" im April 1938 gespielte Match NICHT, das 2:0 für Österreich endete, so datierte der letzte Erfolg sogar auf 1931 - damals 5:0 für das österreichische "Wunderteam"). Seither haben die Österreicher gegen die Deutschen aber nicht nur verloren:
1986 gelang in Wien in einem Freundschaftsspiel ein 4:1-Sieg (Tore: Polster 2 Elfer, R. Kienast 2 bzw. Völler).
Naja, ich muss zugeben, das ist nun auch schon mehr als 20 Jahre her...

Internet:

Saturday, 17 May 2008

Noch drei Wochen ...

Das Wiener Ernst Happel Stadion ist schon eingezäunt: Ohne Genehmigung der gelb gekleideten Stewards kommt man nicht mehr näher als siebzig Meter an den künftigen Schauplatz von drei Vorrunden, zwei Viertelfinal-, einem Halbfinal- und dem Finalspiel der Euro heran.
Dass die Autofahrer in Österreich ihre Fahrzeuge beflaggen dürfen (siehe Bild) ist mittlerweile geklärt. Nachdem es kurzfristig Aufregung um die Rechtslage gegeben hatte, hat Verkehrsminister Faymann einen Erlass angekündigt: damit werde klargestellt, dass der Patriotismus Flagge zeigen darf.
Fehlt nur noch die dazugehörige Eu(ro)phorie im Land. Aber Ivo Vastic (38) wird eh jeden Tag besser, wie wir heute wieder in seinem Leibblättchen "Österreich" lesen durften...

Schon wieder Blau gegen Blau: FA Cup Finale

Blau dürfte so etwas wie die Modefarbe in den Fußball-Finalspielen dieses Frühjahrs sein. Nachdem sich am Mittwoch mit den Glasgow Rangers und Zenit St. Petersburg zwei Klubs mit diesen Vereinsfarben um den UEFA Cup gematcht haben, stehen heute zwei "blaue Teams" im englischen FA Cup Finale in Wembley.
Diesem blauen Gesetz der Serie folgend müsste das Euro-Finale wohl wieder - wie bei der letzten WM - Italien gegen Frankreich heißen...
Jaja, die Euro, die nimmt auf den Sportseiten und in den Köpfen mittlerweile fast den ganzen Raum ein, sodass für den traditionsreichen FA Cup z.B. im heutigen KURIER einzig und allein ein Hinweis in der Rubrik "Sport im TV" blieb. Und der ist insofern mysteriös, als das um 15 Uhr (BST) bzw. 16:00 Uhr (ME[S]Z) angepfiffene Match erst ab 16:35 übertragen wird. Ist die Live-Übertragung beim DSF also zeitversetzt???
Wie auch immer. Trotz der medialen Geringschätzung wird es ein historisches Spiel heute Nachmittag im Wembley Stadion: Sowohl der FC Portsmouth (mit Ex-Hammers-Spieler und Manager Harry Redknapp) als auch Cardiff City würden eine lange Wartezeit beenden, falls sie den traditionsreichsten Cupbewerb der Welt gewinnen: Beide holten sich bisher einmal den Pokal; Pompey 1939 und die "Seagulls" aus Cardiff 1927.
Wobei Cardiff die einzige nicht-englische Mannschaft ist, die jemals den englischen Cup stemmen durfte. Die Waliser würden auch, sofern das Championship-Team den Achtplatzierten der Premier League schlagen sollte, England im UEFA Cup vertreten, das hat die englische FA so entschieden. Und vor dem Finale wird nicht nur "God Save the Queen" unter dem Wembley Arch ertönen, sondern auch die walisische Hymne.
Noch etwas wird ungewohnt sein am heutigen Nachmittag: seit 1995 wird erstmals ein Klub den FA Cup gewinnen, der nicht zu den "großen Vier" - also Arsenal, Chelsea, Manchester United oder Liverpool - gehört. Sie alle sind in diesem für Favoriten so unangenehmen Jahr gescheitert - wobei Manchester United gegen den Finalisten Portsmouth ausgeschieden ist (0:1-Heimniederlage). Cardiff hingegen hatte keine Giganten zu erledigen, um ins Finale vorzustoßen: Middlesbrough war das am höchsten platzierte Team, gegen das die Seagulls gewinnen mussten (immerhin 2:0 auswärts).
Cardiff City ist der erste Klub im Finale seit 2004, der nicht in der Premier League spielt. City qualifizierte sich gegen ein weiteres Sensationsteam dieses FA Cups, den FC Barnsley, der Liverpool und Chelsea aus dem Bewerb kickte, mit 1:0. Mit demselben Ergebnis kam vor sechs Wochen auch Portsmouth gegen West Brom ins Finale. Schon im Semifinale spielte also nur mehr ein einziger PL-Klub im Bewerb.
Egal wie das Finale ausgeht, der 127. FA Cup wird jedenfalls als jener mit den sensationellsten Ergebnissen in die Geschichte eingehen. Und da der FC Portsmouth zuletzt alles andere als gute Form gezeigt hat, wäre es gar nicht so absurd, wenn Cardiff heute gewinnen würde. Seit einem Sieg gegen West Ham Anfang April hat Pompey so gut wie alle Spiele verloren, zuletzt verhalfen sie Fulham mit einer 0:1-Heimniederlage sogar zum Klassenerhalt.
Sollte der Cardiff City FC heute das Finale gewinnen, wäre das der erste Erfolg eines nicht der obersten Liga angehörenden Teams seit 28 Jahren: 1980 gewann West Ham - wer sonst? -, damals in der alten 2. Division, gegen "top flight"-Team Arsenal 1:0 (Torschütze: Trevor Brooking per Kopf).
Für Harry Redknapp, den 61-jährigen Portsmouth-Manager mit langer West Ham-Vergangenheit, ist das heutige Finale trotz mittlerweile vierzigjähriger Fußballkarriere, auf die durch Untersuchungen im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen im englischen Fußball in dieser Saison ein Schatten fiel, eine Premiere. Er hat in seinem langen Fußballerleben noch nie ein FA Cup-Finale erreicht. 'arry spielte von 1964 bis 1972 für die Hammers und trainierte die Londoner 1994 bis 2001.
Ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswertes Endspiel, bei dem außer Pompey-Trainer Redknapp noch einige weitere Ex-Hammers dabei sein werden, ist also heute zu erwarten.

Thursday, 15 May 2008

"Null Acht" ist wieder da!

Die neue Nummer von "Null Acht", der anspruchsvollen österreichischen Zeitung für Fußball und Sport, ist erschienen!
Das Heft, in dem auch der RAPIDHAMMER wieder einen Artikel über "Mein Jahr mit West Ham" geschrieben hat, ist im gut sortierten Zeitschriftenhandel um € 1,20 erhältlich. Und sollte ihr Trafikant das in dezentem Hellblau gehaltene Fußball-Blatt mit "Rapid-Stimme" Andy Marek auf dem Titelblatt nicht führen, dann soll er es beim Pressevertrieb Salzburg (PGV Salzburg, Tel. 06246 882-0) bestellen.
Wenn Ihr Trafikant "Null Acht" in seinem Computer sucht, dann möge er bitte nicht unter "08" nachschauen, sonst bietet er Ihnen das auch soeben erschienene "offizielle ÖFB Journal" mit dem Titel "Fußball08" an. Dieses Magazin ist zwar nicht uninteressant - ebensowenig wie übrigens "Platzverweis", das von Standard-Sportchef Johann Skocek herausgegebene "irrereguläre Studentenmagazin" zur Euro -, aber "Null Acht" ist einfach besser!

In dieser Nummer von "Null Acht" kann man unter anderem lesen:
- Die Stimme von Hütteldorf: Interview mit Andy Marek
- "Ballgespräch" mit dem ehemaligen Weltklasseschiedsrichter Günter Benkö
- Der Stangenschuss. Ein Plädoyer
- Mit stolzer Brust: eine Geschichte des Fußballtrikots
- Zug um Zug, Schlag auf Schlag: ein Beitrag über Schachboxen
- Fast alles über die 16 Teams der Euro
- aktuelle Fußballbücher und CDs
- Spielfeldrand: Mein Jahr mit West Ham
- und und und ...

Bild:
Das erfolgreiche Team von "Null Acht", Sieger beim ersten Wiener Journalisten-Fußballturnier

0:2 - ohne mich und Christian Dailly

Da nützte der ausführlichste Vorbericht von gestern nichts - durch einen Abendtermin war es mir nicht möglich, das UEFA Cup-Finale Glasgow Rangers - Zenit St. Petersburg zu sehen. Besser als mir ging es zunächst Ex-Hammer Christian Dailly: er hatte zumindest von Anfang an einen Platz auf der Bank an der Seitenoutlinie. Dass er ihn bis zum Schlusspfiff nicht verlassen durfte, wird ihn aber wohl weniger gefreut haben!
Was ich nicht, Mr. Dailly aber schon sah, war offenbar das erwartete Defensivspiel der Rangers. Die Schotten hatten zwar im bisherigen UEFA-Bewerb fast keine Tore zugelassen, aber auch nur sehr wenige geschossen.

Zur Pause stand es noch 0:0, doch als ich nach Hause kam, liefen nur mehr die letzten 5 Minuten und der FC Zenit führte mit 1:0. Den Führungstreffer durch Denisov (72.) hatte ich verpasst. Den Todesstoß für die mehr verzweifelt als gekonnt anstürmenden Rangers durch Zyryanov, der im Strafraum freistehend nur mehr einschieben musste (94.), habe ich aber gesehen. Beim zweiten wie beim ersten Treffer hatte der offenbar geniale Andrej Arschawin assistiert. Und der Sieg von Zenit dürfte durchaus verdient gewesen sein ("a deserved victory" oder so ähnlich schrieb BBC Online), so sah ich das auch. Für die Schotten hieß es wieder einmal, auf Vereinsebene wie beim Nationalteam: "Es geht sich immer nicht aus."

Die "Russische Revolution", die eigentlich eine "Holland-Revolution" ist, geht dagegen weiter. Nicht nur England wurde in der Euro-Qualifikation geschlagen, nun ist auch der UEFA Cup gewonnen worden.

Ich glaube, die Russen werden uns bei der Euro noch überraschen. Im aktuellen Kader von St. Petersburg stehen immerhin 10 Russen, beide Torschützen kommen aus Russland. Die beiden werden wir wohl auch in Innsbruck und Salzburg (Russland spielt in Gruppe D mit Schweden, Griechenland und Spanien) wiedersehen.

Guus Hiddink hat in seinen vorläufigen Teamkader für die Euro sechs Spieler des UEFA Cup-Siegers einberufen:
Tor: Vyacheslav Malafeev
Abwehr: Aleksandr Anyukov, Roman Shirokov
Mittelfeld: Konstantin Zyrianov
Sturm: Pavel Pogrebnyak, Andrei Arshavin.
Gegen diese holländisch auf Vordermann gebrachten Russen werden sich die Griechen, Spanier und Schweden warm anziehen müssen. Vor allem die Schweden - bei denen nicht nur Freddie Ljungberg (West Ham) trotz seines Rippenbruches im April im Teamkader steht, sondern auch Altstar Henrik Larsson wieder dabei sein wird -, werden mit dem feinen Tempofußball (sofern ihn auch das Nationaltema so zu spielen versteht wie St. Petersburg) ihre liebe Not haben und sich anstrengen müssen, damit sie nicht ähnlich hölzern und überfordert wirken wie über weite Strecken die Glasgow Rangers ...

Wednesday, 14 May 2008

UEFA Cup-Finale: Blau gegen Blau mit Christian Dailly

Im österreichischen Fernsehen zeigt man das heutige UEFA Cup Finale Zenit St. Petersburg vs Glasgow Rangers nicht. Wer verkabelt oder mit Sat versehen ist, kann die Übertragung des Endspiels der beiden Klubs mit den blauen Vereinsfarben aber auf Sat1 sehen.
100.000 Schotten werden am Austragungsort des Finales in Manchester erwartet, obwohl die Rangers nur 13.000 Tickets zugesprochen erhielten und das City of Manchester Stadium bloß 44.000 Zuschauer fasst. In der ganzen Stadt wird es aber mehrere Public Viewing-Möglichkeiten geben, um allen aus dem Norden kommenden "Gers" die Möglichkeit zu geben, live mitzufiebern.

Im schottischen Team (Bild), das nach einem 3. Platz in der Champions League-Gruppenphase (hinter Barcelona und Lyon, aber vor dem VfB Stuttgart) im Frühjahr in den Bewerb einstieg und auf dem Weg ins UEFA Cup Finale mit Panathinaikos (0:0/1:1-Auswärtstor) und Werder Bremen (2:0/0:1) zwei "Österreicher-Klubs" (Ivanschitz, Harnik) sowie Sporting Lissabon ( 0:0/2:0) und zuletzt im Elferschießen Fiorentina (zweimal 0:0) ausschaltete, steht mit Christian Dailly ein West Ham-Veteran:

Der 34-jährige Defensivspieler kam im Jänner 2001 von den Blackburn Rovers zu West Ham. Er bestritt bis zum Herbst 2007 189 Spiele für die Hammers und erzielte 5 Tore, anschließend wurde er an Southampton verliehen, von wo er im Jänner zu den Rangers wechselte. Und nun findet sich der sympathische Schotte, der bei West Ham kein Leiberl mehr hatte, unter den Rangers Players Profiles für das Europacup-Finale von Manchester! Dass Dailly von Beginn an zum Einsatz kommt, ist durchaus möglich, denn im Hinspiel gegen Fiorentina stand er in der Anfangsformation. Im Rückspiel wurde er dagegen als Ersatzspieler nicht eingewechselt.
Sicher dabei wird Ex-Austria Wien-Spieler Sasa Papac sein. Der Bosnier spielte von 2004 bis 2006 in Wien und wechselte anschließend gemeinsam mit seinen Austria-Kollegen Libor Sionko und Filip Šebo (die nur eine Saison bei den Rangers blieben) zum schottischen Traditionsklub, der mit 51 nationalen Meistertiteln Europa-Rekordhalter ist und 1972 den Europacup der Cupsieger (3:2 gegen Dynamo Moskau) gewinnen konnte.
Sicher nicht dabei ist hingegen der gefährlichste Angreifer der Gegenseite: Pavel Pogrebnyak, der im bisherigen Bewerb für Zenit St. Petersburg 10 Tore schoss - zwei davon zuletzt beim 4:0 gegen Bayern München. Er wird aufgrund einer Gelb-Verwarnung im Semifinale heute Abend zuschauen müssen.
Dafür sollten aber der geniale ukrainische Mittelfeldstratege Anatoli Timostschuk, Russland-Star Andreij Arschawin, Fatih Tekke und Alejandro Dominguez die Rangers-Abwehr beschäftigen, meinte Coach Dick Advocaat, der bei der letzten Euro Holland und vor zwei Jahren bei der WM Südkorea betreut hat und vor einigen Jahren zwei Meistertitel mit den Glasgow Rangers holte. Dass Advocaat im Finale gerade auf die Rangers trifft, bei denen er 1998 der erste Nicht-Schotte als Manager war, macht den 60-Jährigen sentimental:
"Ich saß in meinem Hotelzimmer in St. Petersburg, um übers holländische Satellitenfernsehen das Spiel live zu sehen. Ich bekam fast einen Herzanfall, so spannend war das Match", erzählte Advocaat. "Ich wollte so sehr, dass Glasgow ins Finale einzieht. Die Rangers sind für mich noch immer einer der schönsten und größten Klubs der Welt."

Entscheidend dafür, ob der aktuelle oder der Herzensklub von Advocaat gewinnt, wird sein, ob Zenit - in Europa bisher ein ziemlich unbeschriebenes Blatt - die Rangers-Abwehr knacken kann, denn der Schotten-Beton von Manager Walter Smith (der von 1991-1998 Advocaats höchst erfolgreicher Vorgänger als Rangers-Coach und anschließend Trainer bei Everton und dem schottischen Team war) ließ seit dem Einstieg in der Runde der letzten 32 nur ganz zwei Tore zu.

Advocaat meinte vor dem Spiel: "Beide Mannschaften sind sehr stolz darüber, so weit gekommen zu sein. Wir haben größere Mannschaften als die Rangers geschlagen und sie haben viel größere Teams als Zenit geschlagen. Wenn man so weit gekommen ist, gibt es keinen Grund, nervös zu sein – wir werden einfach spielen und versuchen zu gewinnen. Jeder in Europa spricht über unseren Stil. Das ist sensationell. Wir können sehr stolz darüber sein."
Zenit stieg schon in der 2. Qualifikationsrunde in den Bewerb ein und musste nach der ersten Hauptrunde (Aufstieg gegen Standard Lüttich 3:0/1:1) in der Gruppenphase mit Platz 3 hinter Everton und Nürnberg vorlieb nehmen. In der K.O.-Phase schaltete der nunmehrige russische Meister unter dem früheren Rangers-Manager Dick Advocaat tatsächlich einige Kaliber aus: Villareal (1:0/1:2-Auswärtstor), Marseille (1:3/2:0-Auswärtstor) und die beiden deutschen Klubs Leverkusen (4:1/0:1) und Cup-Favorit Bayern (1:1/4:0) mussten sich den immer stärker werdenden Russen geschlagen geben.

Es wird sicher eine interessante Partie mit Heimvorteil für die Rangers. Den schöneren Fußball werden aber wohl die Russen spieln, bei denen die "Holland Revolution" voll im Gange ist (Guus Hiddink betreut ja die russische Nationalmannschaft).

Monday, 12 May 2008

3 x HANSE DER WOCHE: Robert Green, Paul Scharner, Dean Ashton

In der Rubrik "HANSE DER WOCHE" wird regelmäßig ein Akteur aus der weiten Welt des Fußballs vor den Vorhang gebeten und vom RAPIDHAMMER der Akklamation durch die werte Leserschaft empfohlen. Diesmal sind es drei Spieler, die mich besonders beeindruckt haben.

Robert Green: HAMMER OF THE YEAR
Der West Ham-Schlussmann wurde von den Fans vor George McCartney und Matthew Upson zum "Hammer of the Year" gewählt. Für seine Leistungen in der zu Ende gegangenen Saison gebührt ihm auch der vom RAPIDHAMMER vergebene HANSE DER WOCHE.
Rob Green spielte in allen 38 Liga-Partien seines Klubs und wurde nie ausgetauscht. In diesen 3420 Minuten musste der heuer einmal ins englische Nationalteam Einberufene zwar 50 Gegentore hinnehmen, verhinderte aber auch zahlreiche Treffer und war stets ein fester Rückhalt für sein Team. Mit drei gehaltenen Elfern ist der 28-Jährige der Top-Elferkiller dieser Saison. Zwei Strafstöße hielt er sogar in der Schlussminute (Portsmouth 0:0 und Tottenham 1:1).
Im Fantasy Premier League-Ranking wird Green hinter James, Friedel, Reina und Howard als fünftbester Keeper dieser Saison eingestuft. Hätte es nicht die drei unseligen 0:4-Niederlagen gegen Chelsea, Liverpool und Tottenham im März gegeben, hätte Greenie gute Chancen gehabt, sich in dieser Spielerwertung noch viel besser zu plazieren. Für Englands Teamchef Fabio Capello war der "Hammer of the Year" heuer leider nur einmal gut genug, um ins englische Nationalteam einberufen zu werden. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

PAUL SCHARNER: Wigan-Player of the Year
Auch bei Paul Scharner hapert es mit den Teamberufungen. Er hat es nicht geschafft, mit dem österreichischen Team zur EURO zu fahren - der Teamchef hat seinen "Rücktritt vom Rücktritt", offenbar nach Rücksprache mit den aktuellen österreichischen Teamspielern, aus "prinzipiellen Gründen" nicht akzeptiert.
Für die Fans seines Klubs Wigan Athletics ist Paul Scharner aber der beste Spieler dieser Saison. Sie wählten den derzeit zweif
ellos besten österreichischen Legionär, der für Hicke leider nicht "der Richtige" ist, zu ihrem "Player of the Year" (Bild).
Auch in der Fantasy Premier League-Statistik scheint Paul Scharner als Innenverteidiger unter den besten 10 Abwehrspielern der englischen Liga auf. Als Neunter dieses Rankings lässt er Abwehrgrößen wie Sol Campbell, Evra, Neville oder Terry hinter sich. Teamverteidiger Emmanuel Pogatetz von Middlesbrough liegt im Defender-Ranking gar nur an 69. Stelle.
Der RAPIDHAMMER hätte Paul Scharner gerne im Juni im Ernst Happel-Stadion gegen Kroatien, Polen und Deutschland gesehen; stattdessen kann er dem ehrgeizigen Verteidiger immerhin einen HANSE DER WOCHE verleihen.

DEAN ASHTON: Top-Scorer & Retter der Saison
West Ham-Angreifer Dean Ashton hatte die komplette Vorsaison wegen eines komplizierten Knöchelbruches pausieren müssen und auch in dieser Spielzeit dauerte es lange, bis er wieder zu jener Topform auflief, die West Ham 2005/06 bis ins FA Cup-Finale gebracht hatte.
Mit seinen fünf Toren in den letzten 8 Spielen - darunter ein Fallrückzieher gegen ManU und vor allem der für die Befindlichkeit der Hammers-Fans so wichtige Ausgleichstreffer zum 2:2 gegen Aston Villa im letzten Saisonspiel (rechts) - hat sich "Deano" nun wieder zu einer unverzichtbaren Größe im Angriffsspiel von West Ham United entwickelt. Mit 11 Treffern (10 in der Liga, eines im League Cup) ist der frühere Norwich-Stürmer West Hams "top scorer" der Saison.
Zum Lohn für diese gute Form wurde der 24-jährige Stürmer nun in den vorläufigen 31-Mann-Kader von Fabio Capello für Englands Freundschaftsspiele gegen USA und Trinidad & Tobago einberufen.
Kaum ist die Saison zu Ende, schon gehen bei einem "in-form-striker" wie Dean Ashton allerdings die Transfergerüchte los. Auch wenn Alan Curbishley den aufgeblähten Kader der Hammers wird reduzieren müssen, kann er den Angreifer, der noch einen zweijährigen Vertrag bei West Ham hat, kaum ziehen lassen. Und "Deano" selbst meinte gestern zu den Transfergerüchten:
"West Ham is the team I play for. I want to talk to the club because I've really enjoyed myself here and that's all I'm really thinking about." Gespräche mit dem Klub über seine weitere Zukunft würde er also schon gerne führen, sagte Ashton.
Nun, vielleicht kann Dean Ashton die Verleihung des HANSE DER WOCHE - bereits zum zweiten Mal übrigens - überzeugen, dass es bei den Hammers den besten Anhang gibt und dass es sich lohnt, mit diesem Team in der nächsten Saison um die Qualifikation für "Europa" zu kämpfen.