Die Vorwürfe gegen den 60-jährigen Harry Redknapp (Bild) und den Portsmouth-Geschäftsführer Peter Storrie lauten auf Betrug und Bilanzfälschung. Neben den beiden Genannten wurden u.a. auch ein Spieler der Glasgow Rangers und ein Spielervermittler verhaftet.
Die Londoner Wirtschaftspolizei untersucht schon seit längerem Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Spielertransfers und deren Auswirkungen zum Nachteil von Klubeigentümern und Aktionären.
Im vergangenen Jahr wurden von einer Kommission 17 bedenkliche Transfers, in die fünf Premier League-Klubs involviert waren, aufgezeigt. Im abschließenden Bericht legten die Beamten jedoch dar, dass es keine Beweise über illegale Zahlungen an Vereinsoffizielle oder Spieler gebe.
Die Fan-Website KUMB betonte, dass sämtliche Vorwürfe gegen Harry Redknapp einen Zeitraum ab 2003 betreffen, der lange nach seiner Entlassung als West Ham-Trainer liegt. Von 2001 bis 2004 und seit 2005 war Redknapp - durchaus erfolgreich - für Portsmouth United tätig.
Während seiner Tätigkeit für die Hammers (1994 - 2001) hat der Verein Spieler wie Rio Ferdinand, Joe Cole, Michael Carrick und Frank Lampard - der zudem Harry Redknapps Neffe ist - hervorgebracht. Im Jahr 1998 schlossen die „Hammers“ die Spielzeit auf dem achten Platz ab, was im Jahr darauf durch den fünften Platz - eine der besten Positionierungen in der Vereinsgeschichte - und die damit verbundene Qualifikation für den UI-Cup noch gesteigert wurde. Redknapp erfreute sich daher immer noch großer Wertschätzung bei den West Ham-Fans, auch wenn er am Ende seiner Tätigkeit für den Klub eine ganze Reihe von wenig erfolgreichen Transfers tätigte, durch die ein Großteil der für Rio Ferdinands Transfer zu Leeds United erlösten Rekordsumme von 18 Mio. Pfund "versickerte".
Am 9. Mai 2001 verließ Harry Redknapp West Ham United, wobei die genauen Umstände - Entlassung oder Rücktritt? - nicht offiziell genannt wurden. Auch Peter Storrie war früher gemeinsam mit Redknapp im Management von West Ham tätig gewesen.